Hundstein (Salzburger Schieferalpen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. April 2013 um 20:24 Uhr durch KLBot2 (Diskussion | Beiträge) (Bot: 2 Interwiki-Link(s) nach Wikidata (d:Q874863) migriert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hundstein

Hundstein von Osten

Höhe 2117 m ü. A.
Lage Salzburg, Österreich
Gebirge Dientener Berge, Salzburger Schieferalpen
Dominanz 10,6 km → Achenkopf
Schartenhöhe 827 m ↓ Filzensattel
Koordinaten 47° 20′ 17″ N, 12° 54′ 40″ OKoordinaten: 47° 20′ 17″ N, 12° 54′ 40″ O
Hundstein (Salzburger Schieferalpen) (Land Salzburg)
Hundstein (Salzburger Schieferalpen) (Land Salzburg)
Besonderheiten Jakobiranggeln

Der Hundstein, auch Hoher Hundstein, ist ein 2117 m ü. A. hoher Berg bei Zell am See im Pinzgau (Bundesland Salzburg). Er ist die höchste Erhebung innerhalb der Salzburger Schieferalpen und gehört zur Untergruppe der Dientener Berge.

Lage und Landschaft

Das Massiv des Hundsteins liegt östlich des Zeller Sees und gegenüber dem Ausgang des Fuscher Tals (mit der Großglockner-Hochalpenstraße) in das Salzachtal.

Als Berggruppe nimmt der Hundstein mit seinen Nachbargipfeln Hochkasern (2017 m), Schwalbenwand (2011 m) und Gschwandtnerberg (1612 m) die gesamte Osthälfte der Dientener Berge (Grasberge) ein. Die Umgrenzung bilden das Zeller Becken zu den Kitzbüheler Alpen – die Urslau mit dem Hauptort Maria Alm zu den Berchtesgadener Alpen – der Filzensattel und das Dientenertal (Dienten) zu den restlichen Grasbergen – und das Salzachtal mit Taxenbach und Bruck an der Großglocknerstraße zu den Hohen Tauern.

Der Hauptgipfel selbst bildet den Gemeindegrenzpunkt von Maria Alm, Zell am See, Bruck und Taxenbach.

Gelände und Erschließung

Das Statzerhaus auf dem Gipfel des Hundstein. Im Hintergrund die Hohen Tauern. Postkarte aus dem Jahr 1905

Die Erschließung des Hundsteins begann bereits Ende des 19. Jahrhunderts. Nachdem 1889 die Sektion Alm des Österreichischen Touristenklubs von Johann Moßhammer, einem Schmiedemeister und begeisterten Alpinisten aus Maria Alm, gegründet worden war, begann man mit der Errichtung von Weg- und Steiganlagen. 1897 wurde das Statzerhaus auf dem Gipfel des Hundsteins errichtet, welches jedoch bereits 1898 einer Brandstiftung zum Opfer fiel und noch im selben Jahr wieder aufgebaut wurde. Bis heute besteht das Statzerhaus als bewirtschaftete Schutzhütte des Österreichischen Touristenklubs.[1] Es ist ein beliebter Stützpunkt mehrerer Weitwanderwege, etwa des Zentralalpenwegs und des Arnowegs.

Sowohl der Gipfel des Hundsteins mit dem Panorama über die umliegende Bergwelt, als auch der östlich gelegene Hundsteinsee (1891 m) sind in der schneefreien Jahreszeit ein sehr beliebtes Wander- und Mountainbikeziel, im Winter ist der Berg ein Skitourengebiet.[2]

Vom Gipfel gehen sternförmig mehrere, für die Schieferalpen typische, ebene bis sanft fallende Gebirgskämme aus:

  • über Schönwieskopf (1994 m) zur Schwalbenwand Richtung Nordwesten nach Maria Alm oder Maishofen[3]
  • zum Langegg (1899 m) Richtung Norden nach Sonnberg bei Maria Alm
  • zum Hahneckkogel (1857 m) Richtung Südwesten nach Thumersbach oder Bruck
  • zur Pfarrachhöhe (1922 m) und Gschwandtnerberg Richtung Südosten nach Taxenbach
  • zum Hochkasern Richtung Osten (Hauptkamm der Dientner Berge) nach Dienten am Hochkönig

Da auf diesen Kämmen, die sich knapp oberhalb der Waldgrenze ziehen, Wanderwege verlaufen, ist der Hundstein von allen Seiten ohne Schwierigkeiten erreichbar. Mit den Liften des Skigebiets Aberg in Maria Alm kann der Anstieg verkürzt werden.

Hundstein-Ranggeln (Jakobiranggeln)

Auf dem Hundstein findet jedes Jahr zu Jakobi das Hundstoaranggeln, auch Jakobiranggeln, statt, ein regional prestigeträchtiger Ringkampf (Ranggeln), dessen Sieger den Titel Hagmoar (gesprochen „Hogmohr“, ‚Hag-Meier‘, ein altes Amt des Richters in Grenzstreitigkeiten) erhält.[4][5][6]

Seit 2010 gehört das Jakobiranggeln zum immateriellen Welterbe, wie es die UNESCO deklariert, und steht damit auf der Liste der nationalen Kulturgüter.[7][8]

Literatur

  • Konrad Nusko: Hagmoar vom Hundstoa, Eigenverlag, 1972

Einzelnachweise

  1. Statzerhaus. Österreichischer Touristenklub, 28. Januar 2008, abgerufen am 4. März 2009.
  2. Hundstein, 2117 m (Skitour). tourenwelt.at, abgerufen am 4. März 2009 (Panoramen).
  3. Wolfgang Leonhard: Tour 796 Schneeschuhtour- Schwalbenwand, Schönwieskopf. In: Hochtouren, Bergtouren, Schneeschuhtouren und Touren im Mittelgebirge: Salzburg > Dientener Berge. Thehighrisepages.de, 4. Oktober 2008, abgerufen am 4. März 2009 (Mit Ansichten des Hundstein und Panoramen).
  4. Der Hundstein. hundstoa-biag-di.at, Intersport Maria Alm, abgerufen am 4. März 2009.
  5. Das Jakobiranggeln auf dem Hundstein bei Maria Alm. austria-direkt.at, abgerufen am 4. März 2009.
  6. Der Hagmoar vom Hohen Hundstein. In: Salzburger Nachrichten. Österreich, S. 7 (Artikelarchivalle Artikel zum Thema, SN-Artikelarchiv). Vorlage:Salzburger NachrichtenJahr= Monat= Tag= wird nicht mehr unterstützt; jetzt Datum=.
  7. Hundstoaranggeln. nationalagentur.unesco.at
  8. Salzburger Bräuche sollen ins Weltkulturerbe. salzburg.orf.at, ORF Salzburg, 3. Dezember 2009, abgerufen am 3. Dezember 2009.