Ich seh Ich seh

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Film
Titel Ich seh, Ich seh
Produktionsland Österreich
Originalsprache Österreichisches Deutsch
Erscheinungsjahr 2014
Länge 99 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Veronika Franz,
Severin Fiala
Drehbuch Veronika Franz,
Severin Fiala
Produktion Ulrich Seidl
Musik Olga Neuwirth
Kamera Martin Gschlacht
Schnitt Michael Palm
Besetzung

Ich seh, Ich seh ist ein österreichischer Film von Veronika Franz und Severin Fiala. Produziert wurde er von Ulrich Seidl. Der englische Titel ist Goodnight Mommy.

Handlung

Der Film beginnt mit einigen Einstellungen, die die zehnjährigen Zwillinge Elias (Elias Schwarz) und Lukas (Lukas Schwarz) bei ihren von kindlicher Neugierde getriebenen Erkundungstouren und Versteckspielen in einem Maisfeld, einem Wald und an einem See zeigen. Nach diesem Prolog setzt die Haupthandlung ein. Die Mutter (Susanne Wuest) der Kinder kehrt von einer aufwendigen Gesichtsoperation wieder nach Hause in ihr modernes, einsam gelegenes Haus zurück. Für die Jungen scheint die stark einbandagierte Mutter verändert. Sie ignoriert Lukas und fordert Elias dazu auf, es ihr gleichzutun. Außerdem müssen die Zwillinge die Jalousien tagsüber geschlossen halten und dürfen nur noch leise und draußen spielen. Daher zweifeln die Zwillinge daran, dass die Frau in ihrem Haus tatsächlich ihre Mutter ist. Diese Zweifel erhärten sich, als sie ein Bild finden, das die Mutter offensichtlich mit einer Zwillingsschwester zeigt. Als sich die Möglichkeit ergibt, fesseln die Zwillinge die Mutter ans Bett und wollen sie dazu bringen, zu sagen, wo ihre Mutter ist. Darauf erhalten sie jedoch keine Antwort. Schließlich kleben sie den Mund der Mutter mit Klebeband zu. Zwischenzeitlich erscheinen zwei Mitarbeiter des Roten Kreuzes, um Spenden zu sammeln. Obwohl sie zunächst auf die Rückkehr der Mutter warten, verlassen sie schließlich das Haus, nachdem sie von Elias 50 Euro als Spende erhalten. Als es der Mutter kurz darauf gelingt, sich vom Klebeband um den Mund zu befreien und um Hilfe zu schreien, kleben die Zwillinge die Lippen der Mutter mit Sekundenkleber zusammen. Später wollen sie ihr eine Pizza bringen und erkennen, dass sie in diesem Zustand nichts essen kann; daher schneiden sie die Lippen mit einer Nagelschere wieder auf, wodurch die Mutter fortan mit blutigem Gesicht zu sehen ist. Da die Mutter weiterhin ans Bett gefesselt ist, nässt sie sich ein. Daraufhin befreien die Zwillinge sie von den Fesseln und die Mutter beginnt einen Fluchtversuch, fällt dabei jedoch über einen über dem Boden gespannten Draht und stürzt. In der nächsten Szene liegt die Mutter auf dem Boden des Wohnzimmers festgeklebt. Elias fordert sie auf, zur Bestätigung, dass sie seine Mutter ist, ihm zu sagen, was der neben ihm stehende und eine brennende Kerze vor die Vorhänge haltende Lukas tut. Erst jetzt wird deutlich, was man bisher nur erahnen konnte: Lukas ist die ganze Handlung hindurch tot gewesen. Er ertrank bei einem Tauchwettbewerb zwischen den Zwillingen, wie es im Prolog des Films bereits angedeutet wurde. Alle bisherigen Handlungen gingen allein von Elias aus, der sich seinen Zwillingsbruder lediglich vorgestellt hat. Da die Mutter den vorgestellten Lukas nicht sehen und demzufolge nicht die von Elias geforderte Antwort geben kann, zündet Elias die Vorhänge an. Die Mutter verbrennt. Die am brennenden Haus eintreffende Feuerwehr kann nichts mehr ausrichten.

Produktion

Nach einer Dokumentation über Peter Kern ist Ich seh, Ich seh der erste Langspielfilm von Veronika Franz, seit 1997 Co-Autorin und künstlerische Mitarbeiterin aller Filme Ulrich Seidls, und Severin Fiala. Gedreht wurde im Sommer 2013 in einem Haus im niederösterreichischen Waldviertel.[2] Für die Rollen der Zwillinge wurden die Gaishorner Elias und Lukas Schwarz gecastet, die Rolle der Mutter wurde mit Susanne Wuest besetzt.[3]

Der Film wird ab dem 11. September 2015 unter dem Titel Goodnight Mommy von Radius, dem Verleih der Weinstein Company, in den US-amerikanischen Kinos gezeigt.[4]

Festivals und Preise

Der Film feierte am 30. August 2014 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig Premiere. Er wurde bei den Filmfestspielen von Ljubljana, Thessaloniki und Sitges ausgezeichnet und erhielt im März 2015 den Großen Diagonale-Preis.[5] Martin Gschlacht wurde im Oktober der Europäische Filmpreis für die beste Kameraarbeit zugesprochen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Ich seh Ich seh. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, April 2015 (PDF; Prüf­nummer: 151 107 V).
  2. http://www.meinbezirk.at/waidhofen-an-der-thaya/chronik/horrorfilm-wird-im-waldviertel-gedreht-d642746.html
  3. http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/ennstal/4640635/Steirer-des-Tages_Zwolfjaehrige-Stars-im-Horrorthriller
  4. http://diepresse.com/home/kultur/film/4634996/Die-Schabe-ist-ein-tolles-Symbol
  5. orf.at - Diagonale-Preis an „Ich seh Ich seh“. Artikel vom 21. März 2015, abgerufen am 21. März 2015.