Inácio Martins
Município de Inácio Martins Inácio Martins | |||
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Koordinaten | 25° 34′ S, 51° 5′ W | ||
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná | |||
Symbole | |||
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Gründung | 25. November 1961 | ||
Basisdaten | |||
Staat | Brasilien | ||
Bundesstaat | Paraná | ||
ISO 3166-2 | BR-PR | ||
Região intermediária | Guarapuava (seit 2017) | ||
Região imediata | Guarapuava (seit 2017) | ||
Mesoregion | Centro-Sul Paranaense (1989–2017) | ||
Mikroregion | Guarapuava (1989–2017) | ||
Höhe | 1231 m | ||
Klima | gemäßigt warm (Cfb) | ||
Fläche | 936 km² | ||
Einwohner | 11.117 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021) | ||
Dichte | 11,9 Ew./km² | ||
Gemeindecode | IBGE: 4110201 | ||
Politik | |||
Stadtpräfekt | Edemetrio Benato Junior (2021–2024) | ||
Partei | PSD | ||
HDI | 0,600 (mittel, fünftniedrigster Wert der Munizipien in Paraná) (2010) | ||
Inácio Martins ist ein brasilianisches Munizip im Süden des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 11.117 Einwohner, die sich Inácio-Martinenser nennen. Seine Fläche beträgt 936 km². Es ist mit 1.231 Meter über dem Meeresspiegel das höchstgelegene Munizip von Paraná.
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Beginn der Kolonisierung hieß der Ort Guarapuavinha (deutsch: Klein-Guarapuava). Der spätere Name Ignácio Martins ehrt den Ingenieur, der die Bauarbeiten der Eisenbahn in der Region koordinierte. Der Name Ignácio Martins wurde auf Beschluss der Gesetzgebenden Versammlung von Paraná in Inácio Martins geändert. Das Dorf wurde früher auch 66 genannt, eine Anspielung auf den Streckenkilometer der Eisenbahnlinie.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Indigene Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevor die ersten Pionierfamilien ihr Saatgut hier ausbrachten, bewohnten Völker der Camés, Dorins und Votorões dieses Land. Nur wenige ihrer Nachfahren leben heute in einer kleinen Terra Indígena im Süden des Munizips.
Pioniere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die historische Grundlage der Besiedlung der Gemeinde Inácio Martins geht auf das Jahr 1892 zurück, als sich die Familien Stresse, Schleder und Martins dort niederließen. Diese waren schon 1860 nach Brasilien gekommen und hatten sich in Cerro Azul und Curitiba angesiedelt. Im Jahr 1875 erhielten sie von Kaiser Dom Pedro II. Land in der Gemeinde Guarapuava. Der zunächst ausgewählte Ort hieß Boa Vista. Dieses Gebiet entsprach der heutigen Strecke von São Miguel nach Itapará in der Serra da Esperança mit einer Ausdehnung von etwa 30 km. Der Ort, an dem sich die Pioniere im Jahr 1892 niederließen, wurde in Guarapuavinha umbenannt. Dort bauten sie Häuser, Lagerhäuser, einen Friedhof ... Da diese Familien lutherisch und spiritistisch waren, gab es zunächst keine katholische Kirche.
Später wurde die Kapelle des Göttlichen Heiligen Geistes im heutigen Rio Pequeno gebaut, wo Pater João Ponkgeba die erste Messe feierte.
Die Besiedlung der Region Inácio Martins fiel mit der Ankunft europäischer Einwanderer in Brasilien zusammen, vor allem aus Italien, Deutschland und Portugal sowie aus Polen und England. Sie beschäftigten sich hauptsächlich mit der Gewinnung von Holz und Herva Mate, was zur Entstehung von Sägewerken und dem Bau zahlreicher Dörfer führte.
Die Kolonisierung durch den Holzabbau begünstigte die Aufteilung der Ländereien der Region in Großgrundbesitz, wobei die meisten Eigentümer Sägewerksbesitzer waren, deren ausschließliches Ziel die Ausbeutung des Landes für die Gewinnung des vorhandenen Holzes war, insbesondere Imbuia und Araukarien.
Eisenbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der Ankunft der Eisenbahn 1943 wurde Inácio Martins zum Brennholzlieferanten für die Dampflokomotiven, die unter dem Namen Maria Fumaça bekannt waren. Die Gemeinde war eine Versorgungsstelle für Brennholz und Wasser auf der Strecke zwischen Ponta Grossa und Guarapuava (Ramal de Guarapuava). Noch heute gibt es in der Nähe der Bahnlinie einen Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 8000 Litern, der aus Beton gebaut wurde. Nachdem der Personenverkehr 1983 eingestellt wurde, wird die Bahn derzeit nur noch für den Güterverkehr genutzt, insbesondere für den Transport von Kiefernholz, Getreide und Treibstoff. Sie wird von der América Latina Logística (ALL) betrieben und hat in Guarapuava Anschluss an die Strecke der Estrada de Ferro Paraná Oeste nach Cascavel.[1][2]
Zeit ab den 1940er Jahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang der 1940er Jahre, als der Eisenbahnbau vorübergehend eingestellt wurde, entwickelte sich Inácio Martins, damals noch Guarapuavinha, zu einem Umschlagplatz für Rinder und Schweine, die vor allem aus Laranjeiras do Sul, Pitanga und Guarapuava kamen, sowie für Truppen des brasilianischen Heeres, die in andere Regionen verlegt wurden.
Während des Baus von Brasília verließ eine große Menge an Bauholz Inácio Martins, hauptsächlich Kiefernholz und Imbuia.[1][3]
Erhebung zum Munizip
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Inácio Martins wurde durch das Staatsgesetz Nr. 4245 vom 25. Juli 1960 aus Guarapuava ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 25. November 1961 als Munizip installiert.[3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fläche und Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Inácio Martins liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[4] Seine Fläche beträgt 936 km².[5] Es liegt auf einer Höhe von 1231 Metern[6] und ist das höchstgelegene Munizip von Paraná.[2]
Geologie und Böden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Böden bestehen aus Terra-Roxa.
Vegetation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Biom von Inácio Martins ist Mata Atlântica.[5]
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (1703 mm pro Jahr). Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfb. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 16,6 °C.[7]
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Inácio Martins liegt im Einzugsgebiet des Iguaçú. Sein rechter Nebenfluss Rio da Areia bildet zusammen mit seinen Zuflüssen Rio Potinga und Rio Monjolo die südliche Grenze des Munizips.
Straßen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Inácio Martins ist über die PR-364 mit Guarapuava im Westen und mit Irati im Osten verbunden.
Eisenbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Inácio Martins wird von der Eisenbahnlinie von Guarapuava nach Irati durchquert. Die Bahn wird nur für den Transport von Gütern genutzt, Personenverkehr findet seit 1983 nicht mehr statt.[2]
Terras Indígenas
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gebiet des Munizips liegt die Terra Indígena Rio Areia. Gemäß der Datenbank der indigenen Territorien des Instituto Socioambiental leben hier 141 Menschen vom Volk der Guaraní Mbyá (Stand: 2014).[8]
Terra indígena | Völker | Bewohner | Fläche (km²) | Bewohner pro km² | Kategorie |
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Rio Areia | Guarani Mbyá | 141 | 14,06 | 10 | Terra Indígena |
Nachbarmunizipien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Guarapuava | ||
Pinhão | Irati | |
Cruz Machado | Mallet | Rio Azul |
Stadtverwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister: Edemetrio Benato Junior, PSD (2021–2024)
Vizebürgermeister: Kleverson Perussolo, PSD (2021–2024)[9]
Demografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Stadt | Land |
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1970 | 7.647 | 13 % | 87 % |
1980 | 10.468 | 20 % | 80 % |
1991 | 13.776 | 18 % | 82 % |
2000 | 10.963 | 37 % | 63 % |
2010 | 10.943 | 57 % | 43 % |
2021 | 11.117 |
Quelle: IBGE, bis 2010: Volkszählungen[10] und für 2021: Schätzung[5]
Ethnische Zusammensetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gruppe * | 1991 | 2000 | 2010 | wer sich als … |
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Weiße | 84,7 % | 84,0 % | 67,9 % | weiß bezeichnet |
Schwarze | 1,2 % | 0,9 % | 2,9 % | schwarz bezeichnet |
Gelbe | 0,0 % | 0,0 % | 5,5 % | von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet |
Braune | 13,5 % | 14,0 % | 22,5 % | braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet |
Indigene | 0,5 % | 0,6 % | 1,2 % | Ureinwohner oder Indio bezeichnet |
ohne Angabe | 0,1 % | 0,4 % | 0,0 % | |
Gesamt | 100,0 % | 100,0 % | 100,0 % | |
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[11] |
Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[12]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Stadtpräfektur, Prefeitura Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
- Atlas do Desenvolvimento Humano no Brasil: Inácio Martins, PR (sozialstatistische Angaben, brasilianisches Portugiesisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Nossa Cidade / História do Município. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Inácio Martins, abgerufen am 9. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ a b c Ralph Mennucci Giesbrecht: INÁCIO MARTINS Município de Inácio Martins, PR. In: Estações Ferroviarias do Brasil. Abgerufen am 9. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ a b História Inácio Martins PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 9. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ a b c Panorama Inácio Martins. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 9. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 9. März 2022.
- ↑ Klima Inácio Martins: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 9. März 2022.
- ↑ A maior base de dados sobre Terras Indígenas no Brasil. Instituto Socioambiental (ISA), São Paulo, abgerufen am 9. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Prefeito e vereadores de Inácio Martins tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 9. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
- ↑ Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
- ↑ IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Inácio Martins und Cor ou raça).