Izu-Inseln

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Die Izu-Inseln

Die Izu-Inseln (japanisch 伊豆諸島 Izu-shotō) sind eine Inselkette, die sich südöstlich der Izu-Halbinsel von der Insel Honshū aus in Südrichtung in den Pazifik erstreckt. Sie liegen rund 100 bis 350 km von der japanischen Hauptstadt Tōkyō entfernt und sind Teil der Präfektur Tokio.

Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und gehören geologisch zum Izu-Bonin-Marianen-Inselbogen. Mit den 290 km weiter südsüdöstlich gelegenen und ebenfalls zu diesem Inselbogen gehörenden Ogasawara-Inseln werden sie auch zu den „Südlichen Inseln“ (Nampō-shotō) zusammengefasst. Sie sind die nordöstliche Begrenzung der Philippinensee.

Die Izu-Inseln bilden einen Teil des Fuji-Hakone-Izu-Nationalparks und sind ein für seine Naturschönheit und für Wassersport bekanntes Erholungsgebiet des Großraumes Tōkyō. Bei schönem Wetter sind viele Ausflügler zum Baden, Tauchen, Angeln und Surfen auf den Inseln. Auf der Inselkette befinden sich unter anderem die bekanntesten und größten Brutkolonien des Japanalks, einer Vogelart aus der Familie der Alkenvögel.[1]

Inseln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Inselkette wird von folgenden Inseln gebildet:

Bild Name Kanji Fläche
[km²]
Einw.
2007
höchster
Punkt
[m]
Gipfel Koordinaten
Izu-Ōshima 伊豆大島 91,06 8472 764 Mihara !534.7333335639.400000534° 44′ N, 139° 24′ OKoordinaten: 34° 44′ N, 139° 24′ O
Toshima 利島 4,12 0304 508 Miyatsuka !534.5166675639.283333534° 31′ 00″ N, 139° 17′ 00″ O
Udone-shima 鵜渡根島 0,4 1) 0210   !534.4725005639.293889534° 28′ N, 139° 18′ O
Niijima
(mit Hanshima und Jinai-tō)
新島 23,53 2420 432 Miyatsuka !534.3666675639.266667534° 22′ N, 139° 16′ O
Shikine-jima 式根島 3,9 0600 109 Kambiki !534.3250005639.216667534° 19′ 30″ N, 139° 13′ 00″ O
Kōzu-shima
mit Ombase-jima
神津島 18,87 1914 574 Tenjō-zan !534.2166675639.150000534° 13′ 00″ N, 139° 09′ 00″ O
Miyake-jima 三宅島 55,48 2382 815 Oyama !534.0833335639.533333534° 05′ 00″ N, 139° 32′ 00″ O
Ōnohara-jima 大野原島 0,02 114 Koyasu !534.0480565639.383889534° 03′ N, 139° 23′ O
Mikura-jima 御蔵島 20,58 0313 851 Oyama !533.8750005639.600000533° 52′ 30″ N, 139° 36′ 00″ O
Inamba-jima 藺灘波島 0,005 74   !533.6480565639.302222533° 39′ N, 139° 18′ O
Hachijō-jima 八丈島 69,54 8363 854 Nishiyama (Hachijō-Fuji) !533.1166675639.783333533° 07′ N, 139° 47′ O
Hachijō-kojima 八丈小島 3,08 2) 616,8 Taihei-zan !533.1252785639.688333533° 08′ N, 139° 41′ O
Aogashima 青ヶ島 5,98 0192 423 Maruyama (Ō-Toppu) !532.4580565639.767778532° 27′ 29″ N, 139° 46′ 04″ O
Bayonnaise Rocks (Bayonnaise-retsugan) ベヨネース列岩 0,01 9,9   !531.8872225639.917500531° 53′ N, 139° 55′ O
Sumisu-jima 須美寿島 0,02 136   !531.4369445640.046944531° 26′ N, 140° 03′ O
Torishima 鳥島 4,79 3) 394 Iō-zan !530.4844445640.301111530° 29′ 04″ N, 140° 18′ 04″ O
Sōfugan 孀婦岩 0,005 99   !529.7941675640.341944529° 48′ N, 140° 21′ O
  Izu-shoto 伊豆諸島 301,39 24960 854 Nishiyama (Hachijō-Fuji) !534.7333335639.400000534° 44′ N, 139° 24′ O
1) 
Udone-shima war während der Meiji-Zeit bewohnt.
2) 
unbewohnt seit 1969 (zuletzt 31 Einwohner, Höchststand 513 Einwohner)
3) 
Torishima, die größte der unbewohnten Inseln, hatte bis 1902 eine Bevölkerung von 150, die alle durch einen Vulkanausbruch ums Leben kamen. Seitdem ist die Insel unbewohnt.

Auf historischen europäischen Seekarten werden die beiden Eilande Colunas aufgeführt, die teilweise Torishima und Sōfugan identifiziert wurden.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Izu-Ōshima, auch kurz Ōshima ist die nördlichste und größte Insel, und weist die höchste Bevölkerung aller Izu-Inseln auf. Als am nächsten an Tōkyō gelegene Insel wird sie von vielen Touristen wegen ihres zentral gelegenen, aktiven Vulkans (Mihara, 758 m) besucht. Hachijō-jima ist mit einer nur geringfügig niedrigeren Bevölkerungszahl auch nach der Fläche die zweitgrößte Insel der Inselkette.

Im Strafrecht des Tokugawa-Shogunats dienten die Inseln, insbesondere Hachijō-jima und Izu-Ōshima, als Verbannungsort für Straftäter aus Ostjapan, d. h. der Provinz Mino und östlich davon.[2] Die Inseln wurden jedoch schon über die Jahrhunderte zuvor in dieser Funktion genutzt, so wurde z. B. 675 ein Kind Prinz Omis hierher verbannt,[3] wie auch Minamoto no Tametomo nach der Hōgen-Rebellion 1156.

Die rund 3000 Bewohner von Miyake-jima wurden 2000 wegen eines sich ankündigenden Ausbruchs des Oyama evakuiert und kehrten im Sommer 2005 überwiegend wieder zurück.

Verwaltungsgliederung der Inselkette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Administrative Zugehörigkeit der Inseln zu Gemeinden:

Für die Bayonnaise Rocks, Sumisu-tō, Torishima und Sōfugan ist unentschieden ob sie der Gemeinde Hachijō oder Aogashima zugeschlagen werden sollen, womit sie de facto gemeindefrei sind.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Izu-Inseln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Izu-Inseln – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anthony J. Gaston, Ian L. Jones: The Auks. Oxford University Press, Oxford 1998, ISBN 0-19-854032-9, S. 223
  2. 遠島. In: 百科事典マイペディア bei kotobank.jp. Hitachi Solutions, Mai 2010, abgerufen am 8. Januar 2011 (japanisch).
  3. 麻績王. In: 朝日日本歴史人物事典 bei kotobank.jp. Abgerufen am 24. Januar 2018 (japanisch).
  4. 東京都. (PDF; 65,9 kB) In: 平成27年全国都道府県市区町村別面積調. Kokudo Chiri-in, 1. Oktober 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Juli 2016; abgerufen am 3. August 2016 (japanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gsi.go.jp