Jörg Diesch

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Jörg Diesch (* 29. September 1951 in Friedrichshafen) ist ein deutscher Segler und Olympiasieger von 1976.

Jörg Diesch war zusammen mit seinem Bruder und Vorschoter Eckart bereits als Jugendlicher und Junior erfolgreich. 1968 und 1969 gewannen die beiden die deutsche Jugendmeisterschaft im Pirat. 1972 wurden sie vor dem kanadischen Kingston Weltmeister im Shark 24 und später im Fireball.[1] Nachdem sie 1973 in den Flying Dutchman umgestiegen waren, gewannen die beiden 1974 bei der Kieler Woche. Im gleichen Jahr gewannen die beiden Bronze bei der Europameisterschaft, ein Jahr später Bronze bei der Weltmeisterschaft. 1976 bei der Olympischen Regatta, ebenfalls vor Kingston, gelang den beiden kein einziger Tagessieg. Mit drei zweiten Plätzen, einem dritten Platz und zwei fünften Plätzen wurden die Brüder trotzdem Olympiasieger vor dem britischen Titelverteidiger Rodney Pattison.

Die Gebrüder Diesch wurden 1975, 1976, 1977 und 1980 Deutscher Meister. 1980 waren sie auch für die Olympischen Spiele in Tallinn qualifiziert, durften aber wegen des Olympiaboykotts nicht teilnehmen. Vier Jahre später kamen die beiden bei der Olympischen Regatta 1984 vor Long Beach doch noch zu ihrer zweiten Olympiateilnahme. Am letzten Regattatag gelang den beiden ihr erster olympischer Tagessieg, in der Gesamtwertung wurden die beiden Fünfte.

Die Brüder Diesch stammen aus einer Seglerfamilie. Ihr Vater, der Zahnarzt Bruno Diesch, war vor dem Zweiten Weltkrieg Europameister im 30-m²-Schärenkreuzer. Ihr Hauptkonkurrent in Deutschland war während ihrer Karriere ihr Vetter Albert Batzill, der, ebenfalls für den Württembergischen Yacht-Club in Friedrichshafen startend, 1978 (mit seinem Bruder Rudolf Batzill), 1981, 1986 und 1989 Weltmeister wurde, aber sich 1988 erstmals für Olympische Spiele qualifizierte.

1978 schloss Jörg Diesch sein Medizinstudium mit der Promotion ab. Heute lebt Jörg Diesch in Kiel und hat eine orthopädische Praxis. Zusammen mit Hans-Georg Kauth verfasste er das Sachbuch Regattasegeln.

Literatur

  • Nationales Olympisches Komitee für Deutschland: Los Angeles 1984. Die Olympiamannschaft der Bundesrepublik Deutschland. Frankfurt am Main 1984

Einzelnachweise

  1. NOK: Los Angeles 1984, Seite 429