Jerskin Fendrix

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Jerskin Fendrix (2023)

Jerskin Fendrix (bürgerlicher Name Joscelin Dent-Pooley; * um 1995 in Birmingham) ist ein britischer Komponist von Film-, Theater- und Konzertmusik, sowie Songwriter, Sänger und Studio-Arrangeur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joscelin Dent-Pooley wurde Mitte der 1990er Jahre in Birmingham geboren und wuchs in Shropshire in der Nähe von Market Drayton auf.[1][2] Er besuchte die Hugo Meynell Primary School in Loggerheads.[2] Als Jugendlicher nahm er Geigen- und Klavierunterricht.[1] Die Werke der Band Odd Future weckten sein Interesse an Hip-Hop. Während seines Studiums der klassischen Musik an der University of Cambridge schloss er sich einer Gruppe gleichgesinnter Studenten an und lernte den Künstler Peter Price kennen, der später die Regie bei den Musikvideos von Fendrix übernahm. Gemeinsam inszenierten sie absurde Theaterstücke, bei denen Fendrix mit seiner Punkband die Musik live auf der Bühne umsetzte.[1] 2018 schloss er sein Studium in Cambridge ab.

Als Musiker trat er zwei Jahre wiederholt in The Windmill in Brixton auf, zunächst als Mitglied der Band Famous.[3] Später trennte er sich von der Band und begann mit der Produktion eigener Musikstücke.

Seine Musik für eine Inszenierung von Alfred Jarrys Theaterstück Ubu Roi im Victoria and Albert Museum 2018 bezeichnete der Guardian-Kritiker Mark Fisher als „brutal und zermürbend“, aber auch als „treibende Kraft“ der Inszenierung.[4] Im gleichen Jahr produzierte er gemeinsam mit der Band Black Midi das Stück Ice Cream.[5]

Im Jahr 2020 veröffentlichte Jerskin Fendrix das von der Trennung von seiner Freundin inspirierte Debütalbum Winterreise auf dem Londoner Independent-Label Untitled (Recs).[6] Das britische Musikmagazin Loud and Quiet kürte das experimentelle Pop-Album zum Album des Jahres 2020.[7]

2023 schrieb er die Filmmusik zum Spielfilm Poor Things von Giorgos Lanthimos.[8] Der Soundtrack brachte ihm unter anderem beim Film Fest Gent 2023 den Georges Delerue Award for Best Soundtrack/Sound Design[9] und bei den Golden Globe Awards 2024 eine Nominierung für die Beste Filmmusik ein.[10] Bei der Oscarverleihung 2024 ist Fendrix für den Oscar für die Beste Filmmusik nominiert.[11]

Jerskin Fendrix lebt und arbeitet in London.[1]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2020: Winterreise (Album; Untitled Recs)
  • 2023: Poor Things – Original Motion Picture Soundtrack (Soundtrack; Milan Records)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jerskin Fendrix – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Mike Vinti: Biblical weird pop and some honesty about privilege, this is Jerskin Fendrix. In: loudandquiet.com vom 4. März 2019.
  2. a b Megan Jones: From Newport grammar school to Golden Globes: Former Shropshire schoolboy nominated for blockbuster score. In: shropshirestar.com vom 9. Januar 2024.
  3. Rob Hakimian: “I Just Don’t Churn Out Shit” – Jerskin Fendrix interview. In: thequietus.com vom 5. Februar 2020.
  4. Mark Fisher: Ubu review – Jarry's classic writhes its way into purgatory. In: theguardian.com vom 4. September 2018.
  5. Patrick Clarke: Black Midi & Jerskin Fendrix Collab For Xmas Album. In: thequietus.com vom 10. Oktober 2018.
  6. Max Gayler: Jerskin Fendrix makes music driven by artistic curiosity and enamoured by the absurd. In: thelineofbestfit.com vom 9. April 2020.
  7. Stuart Stubbs: Jerskin Fendrix on being named Loud And Quiet’s Album of the Year 2020. In: loudandquiet.com vom 11. Dezember 2020.
  8. Jerskin Fendrix is the mad musical scientist of Poor Things. In: onthescore.com vom 8. Dezember 2023.
  9. Official Competition – Winners. In: filmfestival.be, abgerufen am 27. Dezember 2023.
  10. Jerskin Fendrix. In: goldenglobes.com, abgerufen am 27. Dezember 2023.
  11. The 96th Academy Awards 2024. In. oscars.org, abgerufen am 28. Januar 2024.