Joan Clapera i Mayà

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Joan Clapera i Mayà, oft kurz „Clapera Mayà“ genannt (* 6. September 1929 in Olot; † 17. Januar 2018 ebenda)[1][2][3][4] war ein katalanischer Maler, der in der Tradition der Schule von Olot stand. Er durchlief eine expressionistische und ab den 1960er Jahren hinsichtlich der Struktur eine kubistische, hinsichtlich der Farben eine fauvistische Phase. Ab den 1970er Jahren verschwand der Konstruktivismus in seinem Werk und ging an den Grenzen der Abstraktion in einen Surrealismus über.

Clapera-Mayà besuchte von seinem 12. bis zu seinem 17. Lebensjahr die „Escola de Belles Artes“ in Olot. Aus familiären Gründen musste er die Ausbildung für ein paar Jahre abbrechen. 1953 kehrte er an die Kunstschule zurück und lernte dort Zeichnung, Malerei, Gravur und Emaille unter Anleitung von Martí Casadevall und Pere Gussinyé. 1955 trat er in die Künstlergruppe Cràter d’Art (deutsch: Krater der Kunst) ein. Nach der Teilnahme an einigen Wettbewerben hatte er im Jahr 1961 seine erste Individualausstellung in Olot.

Clapera Mayà gehörte zu der um 1930 geborenen Künstlergeneration, die ähnlich wie die Olotenser Maler Josep Pujol, Pere Plana i Puig oder Àngel Codinach gegenüber den der klassischen Landschaftsmalerei verpflichteten Vorgängern nach dem spanischen Bürgerkrieg hoch kreativ und innovativ eine künstlerische Erneuerung der Schule von Olot hervorgebracht haben. Clapera Mayàs Bilder zeichnen sich vor allem durch eine naive Bewunderung der Feldarbeit aus. Sein Hauptmotiv in allen Abstraktionsstufen sind auf dem Feld stehende Strohpuppen (Strohschober) (katalanisch: pallers) und Vogelscheuchen (katalanisch: espantall oder espanta-ocells). In solchen Motiven verarbeitete er seine in der Kindheit bei ausgiebigen Wanderungen erworbene Liebe zur Garrotxa und der vulkanisch geprägten Landschaft um Olot. Die Landschaft im Werk Clapera Mayàs ist nicht einfach objektive Realität; sie ist etwas, das der Künstler selbst mit seiner Intuition und Sensibilität zum Leben erweckt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Domènec Moli; Josep Valls; Jordi Pujiula: Clapera Mayà d’Olot. Mit Bildern von Joan Clapera Mayà und Artikeln in katalanischer Sprache und Übersetzungen ins Englische, Französische, Portugiesische und Spanische. Olot 2001, OCLC 807860154 (katalanisch).
  • Arnau i Prades, M. Assumpció; Sala i Plana, Joan: L'art olotí en el XIX i XX, Joan Clapera i Mayà. 1. ed Auflage. Diputació de Girona, Girona 2013, ISBN 978-84-15808-03-9, Kap. 32, S. 78 (katalanisch).
  • Domenec Moli: Joan Clapera-Maya. In: Viçens Coromina (Hrsg.): Olot Art, Doscents Anys de Pintura. Olot 1979, OCLC 803497564, S. 76–86 (katalanisch).
  • Viçens Coromina (Hrsg.): 80 Artistes Olotins del anys 80 / Joan Clapera Mayà. Olot 1982, OCLC 434435958, S. 48 f. (katalanisch).
  • Josep Maria Canals: Diccionari Biogràfic d'Olot, Artikel „Clapera i Mayà, Joan“. Hrsg.: Ajuntament d'Olot. 1. Auflage. Olot 2015, OCLC 943687866, S. 215 (katalanisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Bemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Geburtsdatum ist dem von Joan Clapera i Mayà selbst veröffentlichten Bildband „Clapera Mayà d’Olot“ von 2001 entnommen. Auch Arnau i Prades und Sala i Plana sowie Josep M. Canals geben 1929 als Geburtsjahr an. Im Internet in Zusammenhang von Auktionen und sogar im VIAF taucht oft das definitiv falsche Geburtsjahr 1931 und als Todesjahr 2008 auf. Das falsch angegebene Geburtsjahr 1931 geht wohl auf eine Fehlangabe im 15-bändigen: „Diccionario de Pintores y Escultores Españoles del Siglo XX“, 1994, zurück. Das Todesdatum erfolgt nach einer Meldung auf den Internetseiten von Radio Olot am 17. Januar 2018.
  2. El Punt Avui: Joan Clapera Mayà (Nachruf). In: El Punt Avui. 18. Januar 2018 (katalanisch, elpuntavui.cat [abgerufen am 18. Januar 2018]).
  3. Diari de Girona: Mor Clapera Mayà, el pintor dels volcans, els pallers i els espantaocells de la Garrotxa (Nachruf). 18. Januar 2018 (katalanisch, diaridegirona.cat [abgerufen am 18. Januar 2018]).
  4. Die katalanische Zeitung El Punt Avui beendet ihren Nachruf vom 18. Januar 2018 mit folgender kuriosen Bemerkung: „Com a curiositat, mentre que no n’hi ha cap referència a la Viquipèdia catalana, sí que se’n troba una en alemany.“ Gesagt wird: „Kurios ist, dass Clapera-Maya nicht in der katalanischsprachigen Wikipedia geführt wurde. Man hat ihn nur in der deutschsprachigen Wikipedia gefunden.“ Der deutschsprachige Originalautor des Artikels kennt Clapera Mayas Werk und hat den hochbetagten Clapera Maya durch seine katalanische Ehefrau persönlich kennengelernt. Er schätzt das Werk dieses Malers und schätzte den Menschen überaus. Kurz nach diesem Nachruf von El Punt Avui wurde auch ein entsprechender Artikel in die katalanische Wikipedia eingestellt. Herzlichen Dank dafür an den Autor.