Johann Baptist von Anzer

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Bischof Johann Baptist Anzer
Johann Baptist von Anzer in chinesischer Kleidung

Johann Baptist (von) Anzer SVD (* 16. Mai 1851 in Weinrieth, Oberpfalz; † 24. November 1903 in Rom) war Ordensgeistlicher der Steyler Missionare und Bischof der deutschen Chinamission in der Provinz Shandong.

Leben

Johann Baptist von Anzer wurde als Sohn eines Bauern und Metzgers geboren, besuchte das Regensburger Lyzeum und trat der Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare bei. Dort empfing er 1876 die Priesterweihe und wurde 1879 zur Mission nach China ausgesandt. 1882 avancierte der Oberpfälzer zum Leiter seines Missionsgebietes in Süd-Shantung.

Am 22. Dezember 1885 wurde Anzer von Papst Pius IX. zum Apostolischen Vikar von Scian-Ton Meridionale bestellt, mit Datum vom 4. Januar 1886 erfolgte die Ernennung zum Titularbischof von Thelepte; die Konsekration erhielt er am 24. Januar 1886, von Kardinal Philipp Krementz.

Anzer löste 1890 seine Mission vom Protektorat Frankreichs, das im 19. Jahrhundert den Schutz über alle Chinamissionare ausübte, unabhängig von ihrer Nationalität, und unterstellte es dem Protektorat des Deutschen Reichs. Die deutsche Besetzung der Kiautschou-Bucht im Jahr 1897 nach der Ermordung zweier Steyler Missionare (Richard Henle und Franz Xaver Nies) sowie die Vorgänge im Zusammenhang mit dem Boxeraufstand nach der Ermordung des deutschen Gesandten in Peking, Klemens Freiherr von Ketteler, ließen Anzer zum Objekt heftigster Polemik im Deutschen Reichstag werden. Im Jahr 1897 wurde Anzer von Prinzregent Luitpold von Bayern in den Adelsstand erhoben.