Johann Gabriel Seidl
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Johann Gabriel Seidl (* 21. Juni 1804 in Wien; † 18. Juli 1875 ebenda) war ein österreichischer Archäologe, Lyriker, Erzähler und Dramatiker. Er war der Textdichter der österreichischen Kaiserhymne "Gott erhalte, Gott beschütze unsern Kaiser, unser Land!".
Leben
Johann Gabriel Seidl war Sohn eines Advokaten und besuchte das Akademische Gymnasium in Wien. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften. Im Jahre 1829 wurde er schließlich Gymnasialprofessor im untersteierischen Cilli. Ab dem Jahre 1840 war Johann Gabriel Seidl Kustos am Münz- und Antikenkabinett in Wien. In den Jahren von 1856 bis 1871 war er für die Schatzkammer zuständig.
Neben seinen wissenschaftlichen Studien veröffentlichte Johann Gabriel Seidl zahlreiche Gedichte und Erzählungen, darunter die ersten Gedichte von Nikolaus Lenau. Viele seiner Gedichte wurden von Franz Schubert (z. B. Die Taubenpost) und von Carl Loewe (z. B. Die Uhr) vertont. Neben hochdeutschen Gedichten verfasste Johann Gabriel Seidl auch mehrere Verse in niederösterreichischer Mundart.
Er ruht in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 0, Reihe 1, Nummer 10). Im Jahr 1876 wurde in Wien Landstraße (3. Bezirk) die Seidlgasse nach ihm benannt.
Werke
Lyrik
- Schillers Manen, (1826), Wien, bei J. B. Wallishauser
- Balladen, Romanzen, Sagen und Lieder, (1826), Wien, bei J. P. Sollinger
- Lieder der Nacht, Elegien aus Alfons von Lamartine, Die Deutung, (1826), Wien, bei J. P. Sollinger
- Erzählungen, (1828), Wien, bei J. P. Sollinger
- Bifolien, (1836), Wien, bei J. P. Sollinger
- Liedertafel, (1840), Wien, bei C. Gerold
- Natur und Herz, (1853), Stuttgart, bei Hallberger
Geographische Abhandlungen
- Wiens Umgebung, nach eigenen Wanderungen und mit Benutzung der besten und neuesten Quellen…. (1826), Wien, bei Mörschner und Jasper.
- Die untersteierische Schweiz, (1836), Graz, Steiermärkische Zeitschrift, Dritter Jahrgang, Heft I.
- Die Steinbrücke (Bild aus Untersteier), (1836), Graz, Steiermärkische Zeitschrift, Dritter Jahrgang, Heft II.
- Das St. Mareiner-Thal (Züge zu einem Rundgemälde), (1838), Graz, Steiermärkische Zeitschrift, Fünfter Jahrgang, Heft I.
- Wanderungen durch Tirol und Steiermark, (1840), Leipzig, Band VII. Das malerische und romantische Deutschland, bei Weigand.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Seidl, Johann Gabriel. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 33. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1877, S. 333–350 (Digitalisat).
- Anton Schlossar: Seidl, Johann Gabriel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 33, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 633–639.
- H. Lengauer: Seidl Johann Gabriel. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3580-7, S. 124 f. (Direktlinks auf S. 124, S. 125).
Weblinks
- Eintrag zu Johann Gabriel Seidl im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Literatur von und über Johann Gabriel Seidl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Seidl, Johann Gabriel |
ALTERNATIVNAMEN | Meta Communis (Pseudonym) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Archäologe, Lyriker, Erzähler und Dramatiker |
GEBURTSDATUM | 21. Juni 1804 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 18. Juli 1875 |
STERBEORT | Wien |