Jorge Cafrune

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jorge Antonio Cafrune

Jorge Antonio Cafrune (* 8. August 1937 in Jujuy; † 1. Februar 1978 in Tigre), genannt „El Turco“ (der Türke), war einer der beliebtesten argentinischen Folkloresänger sowie ein Forscher, Sammler und Verbreiter der argentinischen Kultur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jorge Cafrune wurde in der Estancia „La Matilde“ von El Sunchal, in Perico, einer Stadt in der Provinz Jujuy geboren. Aufgrund seiner Abstammung, seine Großeltern sind syrische und libanesische Immigranten, erhielt er den Spitznamen „Turco“ (dt. Türke). Er schloss seine Schulbildung in San Salvador de Jujuy ab, wo er Gitarrenunterricht bei Nicolas Lamadrid nahm.

1957 nahm er seine erste Platte mit der Band Las voces de Huayra auf, die sich 1960 in Los Cantores del Alba umbenannte und die Ariel Ramírez zum Manager hatte. Ab 1962 initiierte Cafrune in Cosquín das „Festival Nacional de Folklore de Cosquín“. Auf seine Anregung hin nahm Mercedes Sosa 1965 daran teil. 1966 traf er bei einem seiner Besuche in den kleineren Dörfern auf den jungen Sänger José Larralde, den er ebenfalls förderte.

1967 ging er unter dem Motto „De a caballo por mi patria“ als Hommage an Ángel Vicente „Chacho“ Peñaloza auf Tour. Nach dem Vorbild der Gauchos reiste Cafrune quer durch Argentinien, um ihre Kunst durch das ganze Land zu tragen.

Nachdem er mehrere Jahre in Spanien gelebt hatte, wo er Lourdes López Garzón heiratete, kehrte er 1977 in sein Land zurück. Zu dieser Zeit befand sich Argentinien unter der Militärdiktatur von Jorge Rafael Videla. Die Regierung sah in der Musik Cafrunes eine Bedrohung, insbesondere in seinen politischen Liedern Zamba de mi esperanza und Luna Cautiva, die er kurz vor seinem Tode auf dem Festival de Cosquin intonierte: „Auch wenn es nicht zu dem genehmigten Repertoire gehört, wenn es mein Volk verlangt, werde ich es singen.“[1].

Am 31. Januar 1978 begann er mit Fino Gutiérrez einen Ritt, der 750 km von der Plaza de Mayo in Buenos Aires nach Yapeyú führen sollte, dem Geburtsort des Nationalhelden José de San Martín. Auf der Ruta Provincial 27 (Tirso de Molina und Av. Benavidez) wurden sie am späten Abend von einem Dodge-Pick-up angefahren. Cafrune erlitt durch den Sturz und Huftritte Verletzungen am Brustkorb und Kopf, denen er noch in derselben Nacht erlag.[2] Am Steuer saß der 19-jährige Héctor Emilio Díaz, der später freigesprochen wurde.

Oberstleutnant Carlos Enrique Villanueva, der zu dem Zeitpunkt im Konzentrationslager La Perla in der Provinz Córdoba tätig war, wurde von der dort festgehaltenen Liliana Geuna zitiert: "man musste ihn umbringen, um anderen [Gegnern der Regierung] zuvorzukommen".[3] Der Oberleutnant Salvador Horacio Paino zitierte den ehemaligen Minister López Rega: "Dieser Türke verdient es nicht in einem Bett zu sterben... man muss mit ihm Schluss machen, ehe seine Stimme und seine verfluchte Gitarre es mit mir tun."[4]

Verfilmung seines Lebens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Leben wurde mehrfach verfilmt[5]:

Titel Jahr Regie
Cosquín, amor y folklore 1965 Delfor María Beccaglia
Ya tiene comisario el pueblo 1965 Enrique Carreras
El cantor enamorado 1969 Juan Antonio Serna
Argentinísima 1972 Fernando Ayala und Héctor Olivera
El canto cuenta su historia 1976 Fernando Ayala und Héctor Olivera

Diskographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Titel Jahr Produzent
Las voces de Huayra 1957 Columbia
Folklore 1962 H. y R.
Tope Puestero
Cafrune
Jorge Cafrune
Emoción, Canto y Guitarra 1964 CBS
Cuando llegue el alba
Que seas vos
Ando cantándole al viento y no sólo por cantar 1965
El Chacho, Vida y muerte de un caudillo - Mono 8599
La Independencia 1966
Yo digo lo que siento
Jorge Cafrune 1967
Yo he visto cantar al viento 1968
Este destino cantor 1969
Zamba por vos
Jorge Cafrune interpreta a José Pedroni 1970
Lindo haberlo vivido para poderlo contar 1971
Labrador del canto
Yo le canto al Paraguay
Virgen india (con Marito) 1972
Aquí me pongo a contar… Cosas del Martín Fierro
De mi madre (con Marito)
De lejanas tierras. Jorge Cafrune le canta a Eduardo Falú y Atahualpa Yupanqui
Siempre se vuelve 1975
Jorge Cafrune en la ONU 1976

[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Aunque no está en el repertorio autorizado, si mi pueblo me la pide, la voy a cantar.“
  2. José Alberto Novau: Centauro indómito y arquetipo de un a hombre libre (Memento des Originals vom 29. August 2004 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.misionesonline.net, 7. August 2004
  3. Había que matarlo para prevenir a los otros.Juan Ignacio Irigaray: Menem quiere ascender al presunto homicida de Jorge Cafrune, in El Mundo, 23. Juni 1997
  4. Ese turco no merece morir en una cama... hay que terminar con él, antes que su voz y su maldita guitarra terminen conmigo“. Juan Carlos Kreimer: Galopador contra el viento, in Pagina/12, 1. Februar 2009
  5. Jorge Cafrune bei IMDb
  6. http://folkloreando.blogspot.com/2007/03/jorge-cafrune-discografia-i.html

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]