Josef Tereg

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Josef Tereg (* 21. Mai 1850 in Glatz; † 19. Januar 1915 in Hannover) war ein deutscher Tierarzt insbesondere für Pferde, Hochschullehrer, Geheimer Regierungsrat, Forscher und Sachbuchautor.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Josef Tereg schrieb sein Examen als Tierarzt 1874 an der Militärrossarztschule in Berlin, bevor er 1876 seine Prüfung als Kreistierarzt bestand. Anschließend war er bis 1881 als Rossarzt der Badischen Armee im 1. Leibdragonerregiment in Karlsruhe tätig, bevor er 1881 als Lehrer an die damalige Tierarzneischule in Hannover berufen wurde und dort von 1882 und bis 1915 Anatomie, Physiologie und Pharmakologie lehrte.[1] Ab 1886 leitete er zudem das neu gegründete Physiologische Institut.[2]

Unterdessen war die Tierarzneischule 1887 zur Hochschule erhoben, 1890 Joseph Tereg zum Professor ernannt worden.[1]

Im Jahr 1900 erhielt Tereg den Roten Adlerorden 4. Klasse verliehen.[2]

1904 wurde Tereg zum Ehrendoktor der Universität Bern ernannt.[1][Anm. 1]

1909 erhielt Josef Tereg den „Charakter als Geheimer Regierungsrat“ und 1914 den Königlichen Kronenorden 3. Klasse verliehen.[1]

Josef Tereg starb auf dem Weg zu einer Vorlesung an den Folgen eines Schlaganfalles[1] in einer Wohnung in der Falkenstraße in Linden. Er wurde im Beisein von Vertretern der Lindener Stadtverwaltung und des Professorenkollegiums und studentischer Korporationen der Tierärztlichen Hochschule am 22. Januar 1915 auf dem „Neuen Friedhof Linden-Ricklingen“, wo der Pastor Wilhelm Maxen die Trauerrede hielt.[3]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sammlung von Dienstvorschriften für Roßärzte einschließlich der zutreffenden generellen Bestimmungen. Im Anschluß an Karl v. Helldorfs "Dienstvorschriften der Königlich Preußischen Armee", Berlin: Bath, 1882.
  • Mikroskop und allgemeine mikroskopische Technik, Berlin, 1884.
  • Der uropoetische Apparat, Berlin, 1884.
  • Die neueren Antipyretica. In: Thiermedizinische Vorträge. 1,1/12 (1890)
  • Die Lehre von der thierischen Wärme. Auf Grundlage der mechanischen Wärmetheorie, unter Berücksichtigung pathologischer Verhältnisse, Berlin: Parey, 1890.
  • Josef Tereg, Carl Arnold: Tierärztliches Arzneibuch für Studierende und praktische Tierärzte. 3 Bände, Verlag von Th. Ch. Fr. Enslin (Richard Schoetz), Berlin 1890–1892:
    • Pharmazie und Arzneiverordnungslehre
    • Arzneimittellehre
    • Toxikologie
  • Grundriss der Elektrotherapie für Tierärzte, Berlin: Paul Parey, 1902.
  • Gutachten betreffend das jüdisch-rituelle Schlachtverfahren (das Schächten) auf Grund experimenteller Untersuchungen erstattet von [Josef] Tereg. Hrsg.: Freie Vereinigung für die Interessen des orthodoxen Judentums, Berlin: Braunbeck-Gutenberg, 1912;
  • Die Königlich Tierärztliche Hochschule, mit zwei historischen Fotografien in Otto Hugo (Red): Neu-Hannover. Festschrift des Hannoverschen Couriers zur Rathaus-Weihe 1913, Hannover: Gebrüder Jänecke, 1913, S. 52f.

Abbildungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Fotograf Hermann Mießner fasste das Kollegium der Tierärztlichen Hochschule Hannover inklusive Josef Tereg in der Zeitschrift Deutsche Tierärztliche Wochenschrift in einem Bild zusammen.[2]
  • Die letzte Fotografie des Lehrkörpers (vermutlich eine Fotomontage) vor der alten Tierarzneischule am Clevertor entstand im Sommersemester 1899 und ist abgebildet in Die alte Thierärztliche Hochschule (Bildermappe, um 1900, Fachgebiet Geschichte der TiHo, Signatur 1374)[4]

Archivalien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Archiv für wissenschaftliche und praktische Tierheilkunde.
    • Heft 8, 1882, S. 372.
    • Heft 16, 1890, S. 479.
    • Heft 19, 1893, S. 149.
    • Heft 26, 1900, S. 90.
    • Heft 33, 1907, S. 506.
    • Heft 35, 1909, S. 527.
  • Bernd Vollmerhaus, Heide Roos, Sven Reese, Clemens Knospe (Mitarb.): Tereg, Jos. Franz. In: Kleine Chronik der Veterinäranatomie im deutschen Sprachraum. Mit einer Sammlung von Kurzbiographien, katalogisiert nach Bildungsstätten. 2., korrigierte und ergänzte Auflage. Shaker, Aachen 2009, ISBN 978-3-8322-8133-5, S. 81, 111, 112, 423, 425.
  • Wolfgang von Engelhardt, Gerhard Breves (Mitarb.), Johann Schäffer (Red.): Josef Tereg (1882–1915) und der Bau des ersten Instituts 1899. In: Die Physiologie an der Tierärztlichen Hochschule Hannover seit der Gründung 1778. DVG-Service, Hannover/Gießen 2011, ISBN 978-3-86345-047-2, S. 17–23.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Davon abweichend nennt der Fachbereich Veterinärmedizin der Veterinärmedizinische Bibliothek der Freien Universität Berlin (s.d.) das Jahr 1907 als Datum der Verleihung der Ehrendoktorwürde

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Tereg, Josef in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) in der Version vom 24. April 2014.
  2. a b c Peter-André Alt (Verantw.): Biogramme / Tereg, Josef (Memento vom 18. Januar 2016 im Internet Archive) auf der Seite bib.vetmed.fu-berlin.de, Fachbereich Veterinärmedizin der Veterinärmedizinische Bibliothek der Freien Universität Berlin, in der Version vom 18. Januar 2016.
  3. Tierärztliche Rundschau, Bd. 21 (1915), S. 50; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. Vergleich die Abbildungen, Angaben in Johann Schäffer (Hrsg.): So gehts lang … Straßen, Wege und Plätze der TiHo Hannover. Campus am Bischofsholer Damm. Hannover: Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Fachgebiet Geschichte, Museum und Archiv, Sommersemester 2006, herunterladbar (PDF) auf vetis.de.