Judith Spiesser
Judith Spiesser (* 1982 in Gräfelfing, Landkreis München) ist eine deutsche Opern-, Operetten- und Oratoriensängerin in der Stimmlage Sopran.
Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ausbildung und erste Engagements[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Judith Spiesser entstammt einer Familie, in der aktiv musiziert wurde, und begann nach ihrem Schulabschluss in Wasserburg zunächst ein Musicalstudium in Hamburg. Dort wurde das Potential ihrer Stimme für eine Opernkarriere entdeckt und gefördert und die Vorbereitung für ihre Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik und Theater München unterstützt.[1] Ihr Gesangsdiplom absolvierte sie in München bei Wolfgang Brendel. Ihr Debüt als Opernsängerin gab Judith Spiesser 2009 als Königin der Nacht in Katar. In der Spielzeit 2012/13 war sie Ensemblemitglied des Landestheaters Neustrelitz.[2] Von 2020 bis 2022 war sie Ensemblemitglied des Münchner Staatstheaters am Gärtnerplatz.[3]
Opernrollen und Engagements (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Debüt in | Rolle | |
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2009 | Königin der Nacht (Die Zauberflöte) |
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2012/2013 | Anna Gomez (Der Konsul) |
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2012/2013 | Belotte (Madame Pompadour) | Landestheater Neustrelitz |
2012/2013 | Lisa (Gräfin Mariza) | Landestheater Neustrelitz |
2015 | Gilda (Rigoletto) | Pfalztheater Kaiserslautern[8] |
Juni 2017 | Lucia (Lucia di Lammermoor) | Landestheater Niederbayern[9] |
Feb. 2019 | Julie (Liliom von Johanna Doderer) |
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Sep. 2020 | Pamina (Die Zauberflöte) | Staatstheater am Gärtnerplatz, München[13] |
Dez. 2020 | Julia de Weert (Der Vetter aus Dingsda) | Staatstheater am Gärtnerplatz, München[14] |
Jan. 2022 | Antonia (Hoffmanns Erzählungen) | Staatstheater am Gärtnerplatz, München[15] |
März 2022 | Yvonne (Jonny spielt auf) | Staatstheater am Gärtnerplatz, München[16] |
Sep. 2022 | Olympia, Antonia und Giulietta (Hoffmanns Erzählungen) | Staatstheater Kassel[17] |
Nov. 2022 | Lakmé (Lakmé) | Tiroler Landestheater Innsbruck[18][19] |
Wirken als Konzertsängerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ihr Konzertrepertoire umfasst zahlreiche barocke, klassische und romantische Oratorien und Messen. Dazu zählen Händels Messias, Bachs Johannespassion und Weihnachtsoratorium, Haydns Schöpfung und Jahreszeiten, Mozarts Requiem und Krönungsmesse, Mendelssohn-Bartholdys Paulus und Elias, Dvořáks Stabat mater und Geisterbraut[20], Brahms’ Deutsches Requiem und Carl Orffs Carmina Burana.[21] Im Bereich des klassischen Lieds wirkte sie bei der Aufnahme von Werken der Komponistin Juliane Benda in der von Oliver Andreas Frank ergänzten Fassung mit.[22]
Mit dem Orchester Neue Philharmonie Westfalen trat sie zum Jahreswechsel 2018/2019 bei den Neujahrskonzerten in verschiedenen Städten Nordrhein-Westfalens[23], u. a. in der Stadthalle Ahlen[24] und im Heinz-Hilpert-Theater in Lünen auf.
Tonaufnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Johann Simon Mayr: Tobiae matrimonium (Oratorium). Judith Spiesser in der Rolle des Raguel. Simon Mayr Chorus & Ensemble unter der Leitung von Franz Hauk. Erschienen bei Naxos, 2007
- Johann Sebastian Bach: Cantatas – BWV 12, 147. Arcis-Vocalisten München, L’Arpa Festante Barockorchester, Judith Spiesser, Sopran, Leitung Thomas Gropper. Erschienen bei OehmsClassics, 2013
- Juliane Benda (Reichardt): Lieder 1782 & Variationen von Oliver Andreas Frank (2020) mit Oliver A. Frank am Hammerflügel. Erschienen bei Palaion, 2020[25]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Judith Spiesser bei Operabase (Engagements und Termine)
- Offizielle Webseite von Judith Spiesser
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Mehr als die „KöniginderNacht“. OVB-online, 15. November 2011, abgerufen am 5. Januar 2017.
- ↑ Künstlerportrait von Judith Spiesser auf der Webseite der Herrenchiemsee-Festspiele
- ↑ Solistin Judith Spiesser. Gärtnerplatztheater, abgerufen am 3. September 2020.
- ↑ Videodokument: Judith Spiesser als „Königin der Nacht“ am Landestheater Neustrelitz. 21. Oktober 2013, abgerufen am 5. Januar 2017.
- ↑ Klaus M. Schmidt: Die Königin der Nacht mutiert zu Darth Vader. In: Westdeutsche Zeitung. 24. September 2018, abgerufen am 11. Juni 2019.
- ↑ Renate Freyeisen: Zauberhafte Unlogik. In: O-Ton Kuklturmagazin. 27. November 2021, abgerufen am 29. November 2021.
- ↑ Ursula Strohal: „Der Konsul“ am Landestheater: “Wir sind so weit“. Tiroler Tageszeitung, 5. Februar 2018, abgerufen am 8. März 2020.
- ↑ Videodokument: Judith Spiesser als Gilda am Pfalztheater Kaiserslautern, 2015. 21. Mai 2015, abgerufen am 5. Januar 2017.
- ↑ Burgenfestspiele in Passau - "Lucia": Ein Theatertraum auf der Burg. Passauer Neue Presse, 18. Juni 2017, abgerufen am 18. Juni 2017.
- ↑ Markus Schramek: Oper mit starker Sogwirkung. In: Tiroler Tageszeitung. 25. Februar 2019, abgerufen am 28. Februar 2019.
- ↑ Liliom, Fr 12.07. (im Vorstellungsarchiv). Staatstheater am Gärtnerplatz, abgerufen am 20. Juli 2019.
- ↑ Isabel Grimm-Stadelmann: MÜNCHEN/ Gärtnerplatztheater: LILIOM. Oper von Johanna Doderer (Musik) und Josef E. Köpplinger (Libretto). In: Online Merker. 7. Juli 2019, abgerufen am 19. Juli 2019.
- ↑ Die Zauberflöte (Besetzungszettel der Spielzeitpremiere 2020/2021). Staatstheater am Gärtnerplatz, 11. September 2020, abgerufen am 16. September 2020.
- ↑ Robert Braunmüller: Retroparty im Gärtnerplatztheater: "Der Vetter aus Dingsda" feiert als Livestream Premiere. In: Abendzeitung. 18. Dezember 2020, abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Michael Vieth: Abgekühlte Emotionen im Vitrinen-Ballett: Hoffmanns Erzählungen am Gärtnerplatztheater. In: Bachtrack. 7. Februar 2022, abgerufen am 9. Februar 2022.
- ↑ Michael Bastian Weiß: Aufbruch ins Land der Freiheit: Ernst Kreneks Oper "Jonny spielt auf" im Gärtnerplatztheater. In: Abendzeitung München. 24. März 2022, abgerufen am 23. April 2022.
- ↑ Jürgen Kaube: Oper „Hoffmanns Erzählungen“: Diese trügerische Lolitahaftigkeit. In: Frankfurter Allgemeine. 15. September 2022, abgerufen am 26. September 2022.
- ↑ Dietmar Plattner: INNSBRUCK: LAKMÈ – ein Fest für Ohr und Auge. Premiere. In: Online Merker. 27. November 2022, abgerufen am 28. November 2022.
- ↑ „Lakmé“-Premiere am Landestheater: Die magische Kraft von Pausentee. In: Tiroler Tageszeitung. 28. November 2022, abgerufen am 28. November 2022.
- ↑ Heide Oehmen: Dvoraks Geisterbraut in Sand gemalt. In: RP online. 7. Juni 2019, abgerufen am 10. Juni 2019.
- ↑ Liste des Konzertrepertoires auf der Webseite von Judith Spiesser. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 5. Januar 2017; abgerufen am 5. Januar 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Reinhard Kriechbaum: Ein Lied-Schätzlein im Sturm und Drang: CD-KRITIK / JULIANE BENDA / LIEDER. In: DrehPunktKultur. 11. Januar 2021, abgerufen am 11. Januar 2022.
- ↑ „Belcanto im Dreivierteltakt“ Die Silvester- und Neujahrskonzerte der Neuen Philharmonie Westfalen. (Nicht mehr online verfügbar.) Neue Philharmonie Westfalen, 11. Dezember 2018, archiviert vom Original am 9. Januar 2019; abgerufen am 8. Januar 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Christian Feischen: Neujahrskonzert; Schöner Gesang trifft eingängig Melodisches. In: Westfälische Nachrichten. 2. Januar 2019, abgerufen am 8. Januar 2019.
- ↑ Aktuelle CD:. In: Juliane Benda & Oliver Andreas Frank: Lieder. Palaion Records, abgerufen am 11. Januar 2022.
Personendaten | |
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NAME | Spiesser, Judith |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Opern- und Oratoriensängerin |
GEBURTSDATUM | 1982 |
GEBURTSORT | Gräfelfing, Landkreis München, Deutschland |