Julius Eberhard von Massow

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Julius Eberhard Wilhelm Ernst von Massow (* 11. April 1750 in Neuguth, Kreis Schlochau; † 22. Juli 1816 ebenda) war ein preußischer Jurist und Politiker.

Abstammung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Massow war Sohn eines preußischen Obersten Joachim Anton von Massow (1706–1781) und dessen Ehefrau Katharina Sophia von Tettau (1723–1798), Tochter des Kommandanten von Peitz Johann Eberhard von Tettau und dessen Ehefrau Dorothea Charlotte von Huß.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wurde 1770 Referendar am Ostpreußischen Hofgericht in Königsberg und 1773 Direktor am Landvogteigericht in Konitz in Westpreußen. Nachdem er 1777 Vizepräsident der Regierung in Stettin geworden war, übernahm er 1778 das Kuratorium des Marienstifts. 1783 wurde er Direktor des pommerschen Konsistoriums, 1784 Erster Präsident der Stettiner Regierung und der pommerschen Landesjustizkollegien und 1798 Wirklicher Geheimer Staats- und Justizminister. Er leitete das Spezialdepartement für die Provinzen Süd- und Neuostpreußen und hatte die Zuständigkeit für „Geistliche Angelegenheiten“, also Kirchen und Bildung. Ab 1802/1803 war er auch Chefpräsident des Kammergerichts. Seit 1800 bereitete er eine umfassende Bildungs- und Universitätsreform der preußischen Lande vor.[2][3] Er verfasste Lehrbücher über Verwaltungsrecht, die 1816 nach seinem Tod in zweiter Auflage als dreibändiges Werk erschienen.[4]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er heiratete 1789 Wilhelmine Johanna Luise Spalding (1758–1828) Tochter des Kriegs- und Domänenrats Samuel Wilhelm Spalding und dessen Ehefrau Sophie Gericke.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anleitung zum praktischen Dienst der Königlichen Regierungen. Berlin und Stettin 1792. 798 Seiten. (Rezension, S. 50–56). Teil 1
  • Handbuch der juristischen Literatur, angehenden Königlichen Preußischen Justizbeamten gewidmet, 1794. 238 Seiten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm von Tettau: Urkundliche Geschichte der Tettauschen Familie in den Zweigen Tettau und Kinsky, Berlin 1878, S. 299.
  2. Hans-Christof Kraus: Theodor Anton Schmalz (1700–1831). Klostermann, Frankfurt/Main 1999, S. 66 ff..
  3. Hanno Schmitt, Rebekka Horlacher, Daniel Tröhler (Hrsg.): Pädagogische Volksaufklärung im 18. Jahrhundert im europäischen Kontext: Rochow und Pestalozzi im Vergleich S. 145.
  4. Georg Christoph Hamberger, Johann Georg Meusel: Das gelehrte Deutschland Lexikon der jetzt lebenden deutschen Schriftsteller. 18. Band, Leipzig 1821, S. 636.