Jutta Götzmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jutta Götzmann (2022)

Jutta Götzmann (* 1965 in Ascheberg, Westfalen) ist eine deutsche Kunsthistorikerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Götzmann studierte Kunstgeschichte, Deutsche Philologie und Erziehungswissenschaft in Münster und Rom. Sie war Stipendiatin der Gerda-Henkel-Stiftung und wurde 2002 an der Universität Münster über das Thema Römische Grabmäler der Hochrenaissance. Typologie - Ikonographie – Stil promoviert.[1]

Nach ihrem wissenschaftlichen Volontariat am Westfälischen Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte Münster und ihrer Mitarbeit im Projektbüro der 26. Europaratsausstellung „1648 – Krieg und Frieden in Europa“ erhielt Götzmann 2003/04 ein Forschungsstipendium an der Bibliotheca Hertziana, Rom (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte). Von Rom wechselte sie 2004 als Kuratorin und Projektleiterin der 29. Europaratsausstellung nach Berlin an das Deutsche Historische Museum. 2008 wurde sie Gründungsdirektorin des Potsdam Museums und übernahm die Leitung für die Etablierung des Museums am neuen Standort Alter Markt.[2]

Neben ihrer kuratorischen Tätigkeit und ihrer Sammlungsleitung für die Kunst vom 19. bis 21. Jahrhundert übernimmt sie Lehrveranstaltungen und Kooperationsprojekte an der Universität Münster (2008/09), der Fachhochschule Potsdam (2010/11, 2018/19 und 2020/2022), der HTWK Leipzig (2006/07, 2011/12 und 2013/14) und der Universität der Künste Berlin (2022).[3] Darüber hinaus war sie in mehreren Gremien und Stiftungen tätig, so beispielsweise im Fachbeirat der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte,[4] im Stiftungsrat der Siegward Sprotte Stiftung,[5] im Vorstand des Kunstvereins KunstHaus Potsdam e.V.[6] und in der Jury von „Stadtgefährten“, dem Fonds für Stadtmuseen in neuen Partnerschaften der Kulturstiftung des Bundes[7]. Gemeinsam mit der Kulturstiftung des Bundes veranstaltete sie im Herbst 2019 das Symposium „Smart Cities – Smart Museums? Stadtmuseen im kulturellen Wandel“.[8] Als Vorsitzende des Beirats Kunst im öffentlichen Raum initiierte sie mit dem Gremium 2013 den Walk of Modern Art Potsdam und betreute diesen bis 2021.[9] Im Januar 2023 wurde Jutta Götzmann ins Kuratorium der Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank berufen.[10] Für besondere Verdienste in der Popularisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse wurde ihr im März 2016 der Wilhelm-Foerster-Preis verliehen.[11] Jutta Götzmann ist Verfasserin zahlreicher Schriften zur alten wie zur modernen und zeitgenössischen Kunst.

Im Herbst 2022 wurde sie zur Nachfolgerin von Tilmann von Stockhausen berufen und trat im März 2023 ihr Amt als Leitende Direktorin der Städtischen Museen Freiburg im Breisgau und als Direktorin des Augustinermuseums an.[12] Zu den Freiburger städtische Museen zählen neben dem Augustinermuseum das Museum für Stadtgeschichte im Wentzingerhaus, das Museum Natur und Mensch, das Archäologische Museum Colombischlössle und das Museum für Neue Kunst. Seit 2021 ist auch das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus Teil des städtischen Museumsverbundes.

Kuratierte Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte

  • 2022/2023: Peter Rohn. Die Welt in Hell und Dunkel. Malerei, Grafik, Fotografie
  • 2021/2022: Bernhard Heisig. Menschheitsträume. Das malerische Spätwerk
  • 2020/2021: OST. SÜD. Frank Gaudlitz. Fotografien 1986-2020
  • 2020: Karl Hagemeister „ ... das Licht, das ewig wechselt“. Landschaftsmalerei des deutschen Impressionismus. Kooperationsausstellung Potsdam Museum / Museum Georg Schäfer Schweinfurt und Kunstmuseum Ahrenshoop
  • 2018/19: Umkämpfte Wege der Moderne (Teil I) - Wilhelm Schmid und die Novembergruppe
  • 2017/18: Leben ist Glühn. Der deutsche Expressionist Fritz Ascher. Eine Ausstellung in Kooperation mit der Fritz Ascher Society for Persecuted, Ostracized and Banned Art, New York
  • 2016/17: Die wilden 80er Jahre in der deutsch-deutschen Malerei
  • 2016: Peter Weiss – „inmitten meiner Bilder“. Eine Ausstellung im Rahmen der Potsdamer Positionen „Peter Weiss 100“
  • 2015/16: Armando – Bruchstücke / Brokstukken. In Kooperation mit dem Chabot Museum Rotterdam
  • 2015: Künstlerinnen der Moderne. Magda Langenstraß-Uhlig und ihre Zeit
  • 2014/15: Stadt-Bild / Kunst-Raum. Entwürfe der Stadt in Werken von Potsdamer und Ost-Berliner Künstlerinnen und Künstlern (1949-1990)
  • 2014: Carl Blechen und Carl Gustav Wegener im Dialog. Romantik und Realismus in der Landschaftsmalerei. In Kooperation mit der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz
  • 2013: Lebenswerke – Stötzer / Förster / Heisig / Grzimek / Metzkes / Paris. Ausstellung zum 10. Jahrestag des Brandenburgischen Kunstpreises
  • 2013: Die Welt farbig sehen - Siegward Sprotte Retrospektive
  • 2012: Friedrich und Potsdam. Die Erfindung (s)einer Stadt
  • 2010/2011: Von Otto Mueller bis Max Kaus. Graphische Einzeldrucke und Mappenwerke aus dem Ferdinand Möller Verlag

KunstHaus Potsdam e.V.

  • 2018: Ulrike Hogrebe - Pleinair. Kunstpreisträgerin der Roland Gräfe Stiftung - Stiftung für Kunst und Kultur
  • 2017: Anna Werkmeister. Landschaftsräume - Zeitfenster, in Kooperation mit dem Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte
  • 2014: Vom Innenraum zum Außenraum. Aus der Sammlung Florian Peters-Messer. Mit Arbeiten u. a. von Manfred Pernice, Sabine Hornig, Karsten Konrad und Thomas Struth
  • 2012: Emma Stibbon. Potsdam – Berlin. Changing Cities

Deutsches Historisches Museum, Berlin

  • 2006: Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation: Altes Reich und Neue Staaten 1495-1806. 29. Ausstellung des Europarates in Berlin und Magdeburg

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jutta Götzmann, Anna Bittner (Hrsg.): Eine Sammlung, viele Perspektiven. Kunst im Dialog von 1900 bis heute. Katalog zur partizipativen Ausstellung. Potsdam 2022. ISBN 978-3-00-071782-6
  • Jutta Götzmann, Hendrikje Warmt (Hrsg.): Bernhard Heisig. Menschheitsträume. Das malerische Spätwerk. Potsdam 2021. ISBN 978-3-00-069800-2
  • Jutta Götzmann, Frank Gaudlitz (Hrsg.): Frank Gaudlitz : OST. SÜD. – Fotografien 1986 – 2020. Bielefeld 2020. ISBN 978-3-7356-0698-3
  • Jutta Götzmann, Hendrikje Warmt (Hrsg.): Karl Hagemeister „…das Licht, das ewig wechselt“: Landschaftsmalerei des deutschen Impressionismus. Köln 2020. ISBN 978-3-86832-558-4
  • Jutta Götzmann, Thomas Stein (Hrsg.): Umkämpfte Wege der Moderne. Wilhelm Schmid und die Novembergruppe. Petersberg 2018. ISBN 978-3-7319-0727-5
  • Jutta Götzmann: Magda Langenstraß-Uhlig. Eine Künstlerin des Expressionismus, der Sturm-Galerie und des Bauhauses. In: Expressionismus. Der Sturm, Die Aktion, hg. von Kristin Eichhorn und Johannes S. Lorenzen, Berlin 2017, S. 60–73. ISBN 978-3-95808-128-4
  • Jutta Götzmann, Anna Havemann (Hrsg.): Die wilden 80er Jahre in der deutsch-deutschen Malerei. Petersberg 2017. ISBN 978-3-7319-0418-2
  • Jutta Götzmann (Hrsg.): Lumen et Umbra. Fotografien von Monika Schulz-Fieguth. Berlin 2016. ISBN 978-3-86732-247-8
  • Jutta Götzmann, Chefin des Potsdam Museums über die Doppelausstellung zu Carl Blechen und Carl Gustav Wegener. In: Potsdamer Neueste Nachrichten vom 5. März 2014
  • Ein Museum für Potsdam. In: Märkische Allgemeine Zeitung vom 20. Juli 2013

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Römische Grabmäler der Hochrenaissance. Typologie – Ikonographie – Stil. In: Beiträge zur Kunstgeschichte des Mittelalters und der Renaissance. Band 13, Hrsg. Joachim Poeschke, Rhema Verlag, Münster 2010. ISBN 978-3-930454-41-9
  2. Jutta Götzmann leitet Potsdamer Museum. In: Berliner Morgenpost vom 15. Oktober 2008
  3. Neuerwerbung für das Potsdam Museum. Späte Rückkehr, von Nicola Kuhn, in: Tagesspiegel vom 20. Oktober 2020; Die Erinnerung ist kein Paradies -- Malerei aus dem Exil, von Ingeborg Ruthe, in: Berliner Zeitung vom 20. Oktober 2020; Für fast 140.000 Euro. Potsdam Museum kauft Bild von Karl Hagemeister, in: Tagesspiegel. Potsdamer Neuste Nachrichten vom 20. Januar 2023
  4. Über die Gesellschaft – Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte. Abgerufen am 25. Januar 2023.
  5. http://www.sprotte-stiftung.de/de/
  6. http://www.kunstverein-kunsthaus-potsdam.de/verein/
  7. http://www.kulturstiftung-des-bundes.de/cms/de/projekte/bild_und_raum/stadtmuseum_in_bewegung.html
  8. https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/projekte/bild_und_raum/detail/smart_cities_smart_museums.html
  9. https://www.potsdam.de/walk-modern-art
  10. Kuratorium. Abgerufen am 25. Januar 2023 (deutsch).
  11. Direktorin des Potsdam Museums erhält Foerster-Preis. Undercover ins Alte Rathaus. In: Potsdamer Neueste Nachrichten vom 3. März 2016
  12. https://www.freiburg.de/pb/1981535.html