„Rheinmetall Automotive“ – Versionsunterschied

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Version vom 17. September 2013, 10:12 Uhr

KSPG AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0007037905
Gründung 1997
Sitz Neckarsulm, Baden-Württemberg
Mitarbeiterzahl rund 12.000 (2012)
Umsatz 2,369 Mrd. EUR[1] (2012)
Branche Automobilzulieferer
Website www.kspg-ag.de
Stand: 31. Dezember 2011

Die KSPG AG (vormals Kolbenschmidt Pierburg) ist die Automobilsparte des Mutterkonzerns Rheinmetall. Das Unternehmen entstand 1997 durch die Fusion der KS Kolbenschmidt GmbH, Neckarsulm, mit der Pierburg GmbH, Neuss, das Unternehmen ist daher an den verschiedenen Stammsitzen landläufig als Kolbenschmidt beziehungsweise Pierburg bekannt. An mehr als 30 Fertigungsstandorten in Europa, Nord- und Südamerika sowie in Japan, Indien und China beschäftigt das Unternehmen rund 11.500 Mitarbeiter. Die Produktentwicklung erfolgt in Kooperation mit internationalen Automobilherstellern. KSPG ist einer der 100 größten Automobilzulieferer der Welt und ein wichtiger Partner der Automobilindustrie unter anderem bei Abgasrückführsystemen, Sekundärluftsystemen, Kühlmittelpumpen und Kolben für Pkw-Ottomotoren und im Nkw-Bereich.

Divisionen

Das Unternehmen ist in drei Divisionen unterteilt:

  • "Hardparts" fasst das Geschäft mit Kolben unter anderem für Pkw, Nkw und Großkolben, Zylinderkurbelgehäusen und Zylinderköpfen sowie weiteren Gussprodukten, Gleitlagern und Stranggussprodukten zusammen
  • „Mechatronics“ ist spezialisiert auf Module und Systeme zur Schadstoffreduzierung, Magnetventile und Aktuatoren sowie Produkte für den Truck- und Offroadbereich
  • "Motorservice" verantwortet das weltweite Ersatzteilgeschäft an Motoreninstandsetzer und Freie Werkstätten in mehr als 130 Ländern

Unternehmensgeschichte

Kolbenschmidt

Hauptsitz von KSPG in Neckarsulm

Karl Schmidt (1876–1954), Sohn des NSU-Gründers Christian Schmidt, gründete am 1. April 1910 in Heilbronn die Deutschen Ölfeuerungswerke. Schmidt hatte eine Ausbildung bei NSU in Neckarsulm und bei Austin in Birmingham genossen und war Oberingenieur und Prokurist der NSU. Er patentierte ein ölgefeuertes Schmelzverfahren für Metall, produzierte entsprechende Schmelzöfen und verarbeitete auch selbst Leichtmetall-Schrott. 1917 übersiedelte und expandierte der Betrieb nach Neckarsulm und produzierte dort nun auch Kolben-Rohlinge für die Automobilindustrie. 1924 wurde für eine abermalige Expansion die Metallgesellschaft aus Frankfurt Mehrheitseigner des Unternehmens, Gründer Schmidt stieg 1927 aus. 1934 wurde auch die Endfertigung von Kolben aufgenommen, 1937 die Ofenbau-Sparte verkauft. Das Neckarsulmer Werk wurde bei einem Luftangriff im März 1945 fast vollständig zerstört, nach dem Krieg jedoch wieder aufgebaut. Bis Februar 1948 war das im Wiederaufbau befindliche Werk für Reparationszwecke beschlagnahmt, bis April 1949 bestand eine Vermögenssperre. Im Jahr 1951 waren in Neckarsulm rund 1.100 Menschen bei Kolbenschmidt beschäftigt, im Werk Hamburg waren es 500. Das Unternehmen wuchs in den 1950er und frühen 1960er Jahren kontinuierlich. Die Entwicklung stagnierte leicht während der Rezession von 1966/67, doch war Kolbeschmidt 1969 dennoch mit fünf Werken und insgesamt 5400 Beschäftigten das größte Leichtmetall-Gusswerk in Europa und Marktführer unter den Kolben- und Lagerherstellern. 1972 führte man die Fertigung mit NC-Maschinen ein, ab 1976 kamen CAD-Programme zum Einsatz. 1978 überstieg der Jahresumsatz die Marke von 500 Millionen DM. In den 1980er Jahren expandierte das Unternehmen im Auslandsgeschäft und konnte damit den Konzernumsatz immens steigern. Gegen Ende der 1980er Jahre überschritt der Konzernjahresumsatz erstmals 1 Milliarde DM, wobei im Geschäftsjahr 1988/89 bei einem Jahresumsatz von 1,288 Mrd. DM der Auslandsumsatz 42,1 Prozent ausmachte. 1989 hatte die Kolbenschmidt AG 6389 Beschäftigte, davon 3412 im Stammwerk Neckarsulm. Nach wie vor befindet sich die KSPG AG in unmittelbarer Nachbarschaft zur Audi AG. Gemeinsam stellen die Unternehmen mehr als die Hälfte der knapp 30.000 Arbeitsplätze in Neckarsulm.

Pierburg

Bernhard Pierburg (1869–1942) gründete am 25. März 1909 gemeinsam mit seinen Brüdern Heinrich-Hermann und Wilhelm in Wilmersdorf bei Berlin das Stahlhandelsunternehmen Gebr. Pierburg oHG, das 1923 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. 1926 erwarb Pierburg die insolvente Arthur Haendler & Cie., die in Lizenz französische Solex-Vergaser fertigte. 1928 wurde von Alfred Pierburg (* 1903) ein eigener Vergaser entwickelt, der in Hanomag-Fahrzeuge eingebaut wurde. 1935 erfolgte die Gründung der Deutschen Vergaser-Gesellschaft (DVG), die künftig vom Stahlhandelsgeschäft getrennt operierte. 1938 Liquidierung der Pierburg AG. Durch bedeutende Rüstungsaufträge der DVG stieg Alfred Pierburg zum Wehrwirtschaftsführer West auf, der die Rüstungsproduktion im besetzten Frankreich koordinierte. Die Produktionsanlagen der DVG wurden 1945 von Berlin in die Lausitz verlegt, dort nach Kriegsende jedoch beschlagnahmt und demontiert. Nach Kriegsende gelang Pierburg der Aufbau eines neuen Unternehmens in Neuss und in West-Berlin, das mit der Produktion von Vergasern abermals zu bedeutender Größe anwuchs. In den 1970er Jahren kam es in Neuss zu einem der ersten wilden Streiks in Deutschland. 1986 wurde Pierburg von der Rheinmetall AG erworben.

Der Kölnische Kunstverein zeigte im Jahr 2005 erstmals die 1974 entstandene Dokumentation Ihr Kampf ist unser Kampf über einen wilden Streik bei Pierburg in Neuss 1973. Die Arbeitsniederlegung von mehreren hundert Migrantinnen sollte mit zum Modell für die Arbeitskämpfe des Jahres 1973 werden.

Einzelnachweise

  1. Konzernabschluss zum Geschäftsjahr 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2011 der Rheinmetall AG im elektronischen Bundesanzeiger;