Kabinett Morawiecki III

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Kabinett Morawiecki III war ab seiner Vereidigung am 27. November 2023 bis zum 11. Dezember 2023 die Regierung der Republik Polen. Damit war die Regierung offiziell nur 14 Tage im Amt. Sie führte die Amtsgeschäfte bis zur Ernennung des Kabinetts Tusk III am 13. Dezember 2023 weiter. Sie wurde geleitet von Mateusz Morawiecki, der ab dem 11. Dezember 2017 Ministerpräsident war. Die Regierung wurde trotz fehlender Mehrheit nach der Parlamentswahl vom 15. Oktober 2023 von Präsident Andrzej Duda vereidigt. Innerhalb von 14 Tagen musste Morawiecki dem Sejm (Unterhaus des polnischen Parlaments) die Vertrauensfrage stellen, an der er wie erwartet am 11. Dezember 2023 scheiterte (die Regierung erhielt 190 Stimmen bei 266 Gegenstimmen[1] der insgesamt 460 Abgeordneten). Die drei Fraktionen der bisherigen Opposition, die über die notwendige parlamentarische Mehrheit zur Regierungsbildung verfügten und bereits einen Koalitionsvertrag unterschrieben hatten, kritisierten das Vorgehen des Präsidenten, das den Regierungswechsel verzögerte.[2][3] Dadurch sei es möglich geworden, dass die „PiS in den vergangenen Wochen immer offenkundiger ihre Leute in Positionen gebracht, Regeln zu ihren Gunsten geändert und Akten vernichtet [habe], um eine kommende Reform und juristische Aufarbeitung zu erschweren.“[4] Auch internationale Medien kritisierten das Vorgehen der PiS, bspw. deutsche.[5][6][2][7]

Regierungsparteien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partei Parteivorsitzende/-r Politische Ausrichtung Abgeordnete Anmerkung
Prawo i Sprawiedliwość (PiS)
Recht und Gerechtigkeit
Jarosław Kaczyński nationalkonservativ, EU-skeptisch, rechtsradikal[8][9][10][11][12]
161/191
Suwerenna Polska (SP)
Souveränes Polen
Zbigniew Ziobro rechtsextrem, EU-feindlich
18/191
OdNowa RP (ONRP)
Erneuerung der Republik Polen
Marcin Ociepa konservativ, rechts
5/191
Partia Republikańska (PR)
Republikanische Partei
Adam Bielan nationalkonservativ, rechtsradikal
4/191
Polskie Sprawy (PS)
Polnische Angelegenheiten
Agnieszka Ścigaj konservativ, rechts
1/191

Regierungsmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amt Bild Name Partei
Ministerpräsident Mateusz Morawiecki PiS
Ministerin und Leiterin der Kanzlei des Ministerpräsidenten Izabela Antos Parteilos
Minister für nationale Verteidigung Mariusz Błaszczak PiS
Ministerin für Familien- und Sozialpolitik Dorota Bojemska Parteilos
Ministerin für Kultur und nationales Erbe Dominika Chorosińska PiS
Ministerin für Sport und Tourismus Danuta Dmowska-Andrzejuk Parteilos
Minister für Infrastruktur Alvin Gajadhur Parteilos
Ministerin für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Anna Gembicka PiS
Ministerin für Regionalpolitik Małgorzata Jarosińska-Jedynak Parteilos
Minister für Finanzen Andrzej Kosztowniak PiS
Ministerin für Gesundheit Ewa Krajewska Parteilos
Ministerin für Klima und Umwelt Anna Łukaszewska-Trzeciakowska Parteilos
Ministerin für Entwicklung und Technologie Marlena Maląg PiS
Ministerin für Staatsvermögen Marzena Małek Parteilos
Minister für Bildung und Wissenschaft Krzysztof Szczucki PiS
Minister für Inneres und Verwaltung Paweł Szefernaker PiS
Minister für Auswärtiges Szymon Szynkowski vel Sęk PiS
Minister für Justiz Marcin Warchoł Suwerenna Polska
Minister in der Kanzlei des Ministerpräsidenten Jacek Ozdoba Suwerenna Polska

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nach Scheitern von Morawieckis Kabinett: Polens Parlament bestimmt Tusk zum künftigen Regierungschef. In: Tagesspiegel. 11. Dezember 2023, abgerufen am 11. Dezember 2023.
  2. a b n-tv NACHRICHTEN: Polen bekommt chancenlose "Zwei-Wochen-Regierung". Abgerufen am 28. November 2023.
  3. Polens Präsident vereidigt PiS-Regierung trotz fehlender Mehrheit. In: tagesschau.de. 27. November 2023, abgerufen am 28. November 2023.
  4. Regierungswechsel in Warschau steht bevor – PiS änderte zuletzt noch Regeln zu eigenen Gunsten, deutschlandfunk.de, veröffentlicht und abgerufen am 12. Dezember 2023.
  5. faz.net, abgerufen am 28. November 2023
  6. spiegel.de, abgerufen am 28. November 2023.
  7. sz.de, abgerufen am 28. November 2023.
  8. Michael Minkenberg: Europe for the Europeans: The Foreign and Security Policy of the Populist Radical Right. Hrsg.: Christina Schori Liang. Ashgate Publishing, Ltd., 2013, ISBN 978-1-4094-9825-4, Between Tradition and Transition: the Central European Radical Right and the New European Order, S. 261 (englisch, google.com).
  9. Lenka Bustikova: The Oxford Handbook of the Radical Right. Hrsg.: Jens Rydgren. Oxford University Press, 2018, ISBN 978-0-19-027455-9, The Radical Right in Eastern Europe, S. 574 (englisch, google.com).
  10. Aleks Szczerbiak: Poland Within the European Union: New Awkward Partner Or New Heart of Europe? Routledge, 2012, ISBN 978-0-415-38073-7, S. 1 (englisch, google.com).
  11. The rise of the far right- building a trade union response
  12. Sofia Vasilopoulou: The Oxford Handbook of the Radical Right. Oxford University Press, 2018, ISBN 978-0-19-027455-9, The Radical Right and Euroskepticism (englisch).
VorgängerAmtNachfolger
Kabinett Morawiecki IIRegierung der Republik Polen
27. November 2023 – 12. Dezember 2023
Kabinett Tusk III