Kaliumdicyanidoargentat(I)

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Strukturformel
KaliumionDicyanoargentat-Ion
Allgemeines
Name Kaliumdicyanidoargentat(I)
Andere Namen
  • Kaliumsilbercyanid
  • Bis(cyano)kaliumargenat
Summenformel K[Ag(CN)2]
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 506-61-6
EG-Nummer 208-047-0
ECHA-InfoCard 100.007.316
PubChem 10474
Wikidata Q3723290
Eigenschaften
Molare Masse 199,00 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

2,364 g·cm−3[1]

Löslichkeit
  • leicht in Wasser (142,8 g·l−1 bei 20 °C)[1]
  • nahezu unlöslich in Säuren[2]
  • löslich in Ethanol[3]
Brechungsindex

1,625 (20 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300+310+330​‐​410
EUH: 032
P: 301+310​‐​280​‐​361​‐​302+352​‐​304+340​‐​273[1]
Toxikologische Daten

20,9 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Kaliumdicyanoargentat(I) ist eine anorganische chemische Verbindung des Kaliums aus der Gruppe der Cyanidokomplexe.

Gewinnung und Darstellung

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Kaliumdicyanoargentat(I) kann durch Reaktion von Silberchlorid, Silberbromid oder Silberiodid mit einer Lösung von Kaliumcyanid gewonnen werden.[3]

Es kann auch durch Reaktion von Kaliumcyanid mit Silbernitrat gewonnen werden.[4]

Kaliumdicyanoargentat(I) ist ein weißer, lichtempfindlicher[5] Feststoff, der leicht löslich in Wasser ist.[1] Die Lösung in Wasser trübt sich bei der geringsten Anwesenheit von Silbernitrat.[4] Bei der Dissoziation der Lösung entstehen nicht wie bei den Einzelverbindungen Kaliumcyanid und Silbercyanid Kalium- bzw. Silber- und Cyanid-Ionen, sondern Kalium- und komplexe Silbercyanidionen.[6]

Kaliumdicyanoargentat(I) zersetzt sich bei Erhitzung oder bei Kontakt mit Säuren (zum Beispiel Salpetersäure), wobei Cyanide, Cyanwasserstoff, nitrose Gase und Kaliumoxide entstehen können.[1][7]

Die Verbindung hat eine trigonale Kristallstruktur mit der Raumgruppe P31c (Raumgruppen-Nr. 163)Vorlage:Raumgruppe/163.[8][9]

Kaliumdicyanoargentat(I) wird bei der Versilberung, als Bakterizid, zur Herstellung von Antiseptika und zur Gewinnung von Silber aus Erzen verwendet.[3] Es ist ein vielseitiges Brückenligandmaterial und wird für die Herstellung von mehrdimensionale Polymerverbindungen eingesetzt.[2]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i Eintrag zu Kaliumdicyanoargentat(I) in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Datenblatt Potassium silver cyanide, 99.9% (metals basis), Ag 54.2% bei Alfa Aesar, abgerufen am 19. Juli 2016 (Seite nicht mehr abrufbar).
  3. a b c d Eintrag zu Potassium Silver Cyanide in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem), abgerufen am 19. Juli 2016.
  4. a b Hermann Hager: Commentar zur Pharmacopoea Germanica: Erster Band. Springer-Verlag, 1883, ISBN 978-3-642-51834-8 (books.google.com).
  5. RÖMPP Lexikon Chemie, 10. Auflage, 1996-1999: Band 3: H - L. Georg Thieme Verlag, 2014, ISBN 978-3-13-200011-7 (books.google.com).
  6. Julius Gróh: Kurzes Lehrbuch der Allgemeinen Chemie. Springer-Verlag, 1923, ISBN 978-3-662-28518-3, S. 121 (books.google.de).
  7. Franz Muhlert: Die Industrie der Ammoniak- und Cyanverbindungen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-26200-9 (books.google.com).
  8. P. Villars, K. Cenzual, J. Daams, R. Gladyshevskii, O. Shcherban, V. Dubenskyy, N. Melnichenko-Koblyuk, O. Pavlyuk, I. Savysyuk, S. Stoyko, L. Sysa: KAg[CN]2. S. 496–496, doi:10.1007/978-3-540-44752-8_409.
  9. J. L. Hoard: The Crystal Structure of Potassium Silver Cyanide. In: Zeitschrift für Kristallographie - Crystalline Materials. Band 84, Nr. 1-6, doi:10.1524/zkri.1933.84.1.231.