Kaliumheptafluorotantalat

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Kaliumheptafluorotantalat
_ K+ 0 _ Ta5+0 _ F
Allgemeines
Name Kaliumheptafluorotantalat
Andere Namen
  • Dikaliumheptafluorotantalat
  • Kaliumheptafluorotantalat(V)
  • Kaliumheptafluoridotantalat(V)
Verhältnisformel K2[TaF7]
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 16924-00-8
EG-Nummer 240-986-1
ECHA-InfoCard 100.037.245
PubChem 28146
Wikidata Q7234706
Eigenschaften
Molare Masse 392,13 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

4,11 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

720 °C[1]

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser (5 g·l−1 bei 15 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​331
P: 261​‐​301+310​‐​311[1]
Toxikologische Daten

110 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Kaliumheptafluorotantalat, nach IUPAC genauer Kaliumheptafluoridotantalat(V), ist eine anorganische chemische Verbindung des Kaliums aus der Gruppe der Fluoridotantalate.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaliumheptafluorotantalat kann durch Reaktion von Tantal(V)-oxid mit Flusssäure und Kaliumhydrogendifluorid gewonnen werden.[3]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaliumheptafluorotantalat ist ein weißer Feststoff, der in Form von glänzenden, dünnen, kurzen Nadeln vorliegt. Er ist bequem aus Flusssäure umkristallisierbar.[3] Die Verbindung besitzt über 200 °C eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pmma (Raumgruppen-Nr. 51)Vorlage:Raumgruppe/51.[4] Ansonsten eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21/c (Nr. 14)Vorlage:Raumgruppe/14.[2][5]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaliumheptafluorotantalat wird zur elektrochemischen Synthese von Tantaldiborid TaB2 verwendet.[1] Es dient auch der Herstellung von Tantal durch Reduktion mit Natrium.[6] Auf ähnliche Weise wurde 1825 von Jöns Jakob Berzelius erstmals Tantal hergestellt, wobei dieser Kalium anstelle von Natrium verwendete.[2] K2[TaF7] dotiert mit Mn4+ wurde als Leuchtstoff für warmweiße LED vorgeschlagen, da es unter UV bzw. blauer Anregung intensive schmalbandige rote Lumineszenz aufweist.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Datenblatt Potassium heptafluorotantalate(V), 99% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 15. Oktober 2013 (PDF).
  2. a b c Anatoly Agulyansky: Chemistry of Tantalum and Niobium Fluoride Compounds. Elsevier, 2004, ISBN 0-08-052902-X, S. 7, 64 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b c Georg Brauer, unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a. (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band 1. Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 263.
  4. Roger Blachnik (Hrsg.): Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Begründet von Jean d’Ans, Ellen Lax. 4., neubearbeitete und revidierte Auflage. Band 3: Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale. Springer, Berlin 1998, ISBN 3-540-60035-3, S. 524 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. C. C. Torardi, L. H. Brixner, G. Blasse: Structure and luminescence of K2TaF7 and K2NbF7. In: Journal of Solid State Chemistry. 67, 1987, S. 21–25, doi:10.1016/0022-4596(87)90333-1.
  6. Erwin Riedel, Christoph Janiak: Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 3-11-022567-0, S. 798 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Thomas Jansen, Florian Baur, Thomas Jüstel: Red emitting K2NbF7:Mn4+ and K2TaF7:Mn4+ for warm-white LED applications. In: Journal of Luminescence. Band 192, S. 644–652, doi:10.1016/j.jlumin.2017.07.061 (elsevier.com [abgerufen am 12. Oktober 2017]).