Kammgräser
Kammgräser | ||||||||||||
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Wiesen-Kammgras (Cynosurus cristatus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cynosurus | ||||||||||||
L. |
Die Kammgräser (Cynosurus) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae).[1] Die etwa zehn Arten kommen in Makaronesien, im Mittelmeerraum und in Südwestasien vor.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kammgras-Arten sind einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen.[1] Die Halme stehen aufrecht oder gekniet-aufsteigend.
Die wechselständig am Halm angeordneten Laubblätter sind in Blattscheide und Blattspreite gegliedert. Bei den Erneuerungstrieben sind die Blattscheiden fast bis zum oberen Ende verwachsen, reißen leicht auf. Bei den Halmblättern sind die Blattscheiden bis zum Grund offen, glatt und kahl. Das Blatthäutchen ist ein häutiger Saum. Die einfachen Blattspreiten sind flach. In der Knospenlage ist sie zusammengerollt.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der sehr dichte, langgestreckte, ei- oder kopfförmige, ährenrispe Blütenstand ist meist einseitswendig. Die Ährchen sind kurz gestielt und enthalten meist zwei bis fünf, selten nur eine Blüte, die alle zwittrig sind. Die Ährchen sind 3 bis 10 Millimeter lang und seitlich zusammengedrückt. Unterhalb jedes Ährchens befindet sich eine kammförmige Hülle, die ein steriles Ährchen mit leeren Spelzen darstellt. Mehrere (sterile und fertile) Ährchen stehen zu kurz gestielten Ährchengruppen zusammen. Diese Gruppen stehen an der Seite der Hauptachse. Die Hüllspelzen sind fast gleich, einnervig, spitz, gekielt und häutig bis zarthäutig. Die Deckspelzen sind drei- bis fünfnervig, derbhäutig. Oben sind sie spitz oder abgerundet oder eingekerbt, mit kurzer Stachelspitze oder eher meist begrannt. Die Vorspelzen sind zweinervig und in etwa so lang wie die Deckspelzen. Oben sind sie kurz zweispitzig, ihre Kiele sind rau.
Es gibt drei Staubblätter. Der Fruchtknoten ist eiförmig und kahl. Die beiden kurzen Griffel stehen endständig und tragen federige Narben.
Zur Reife fallen die Blütchen einzeln aus den Hüllspelzen aus, die stehenbleiben. Die Karyopse ist kahl und hängt an der Vorspelze. Der Embryo ist sehr klein und nimmt nur rund ein Achtel der Fruchtlänge ein. Der Nabel ist punktförmig.
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7.[1]
Systematik und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Cynosurus wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, Seite 72 aufgestellt.[2] Synonyme für Cynosurus L. sind: Falona Adans., Phalona Dumort. orth. var.[3]
Die Gattung Cynosurus gehört zur Subtribus Poinae aus der Tribus Poeae in die Unterfamilie Pooideae innerhalb der Familie Poaceae.[4]
Die Gattung Cynosurus hat ihr Mannigfaltigkeitszentrum in Nordafrika, vier der insgesamt zehn Arten sind weiter verbreitet und kommen auch in Europa und Südwestasien vor.[5]
Zur Gattung Cynosurus gehören etwa zehn Arten:[3]
- Cynosurus balansae Coss. & Durieu: Sie kommt nur in Marokko und Algerien vor.
- Cynosurus coloratus Steud. (Syn. Cynosurus callitrichus Barbey): Sie kommt in Libyen, Ägypten, Zypern, Libanon, Syrien, Jordanien[6] und Israel[6] vor, eine Angabe aus Kreta ist zweifelhaft.[7]
- Wiesen-Kammgras[8] (Cynosurus cristatus L.): Sie kommt von Europa[9] bis zum Iran und auf den Azoren[3] vor; sie ist im Lu Shanin in Jiangxi,[1] in Nordamerika, Australien und Neuseeland ein Neophyt.
- Grannen-Kammgras[8] (Cynosurus echinatus L.): Sie kommt auf den Atlantischen Inseln und vom Mittelmeerraum bis zum Himalaja vor.[3]
- Cynosurus effusus Link (Syn. Cynosurus elegans auct. non Desf.[7]): Sie ist auf den Kanaren, auf Madeira, im Mittelmeerraum ostwärts bis zum Iran verbreitet.[7][5][10]
- Cynosurus elegans Desf.: Sie kommt vom Mittelmeerraum bis zum Iran vor.[3]
- Cynosurus junceus Murb.: Dieser Endemit kommt nur im nordöstlichen Libyen vor.[3]
- Cynosurus peltieri Maire: Sie kommt nur in Algerien und Tunesien vor.[3]
- Cynosurus polybracteatus Poir.: Sie kommt nur in Algerien und Tunesien vor.[3]
- Cynosurus turcomanicus Proskur.: Sie kommt in Zentralasien vor.[3]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chen Shouliang, Sylvia M. Phillips: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 22: Poaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2006, ISBN 1-930723-50-4. Cynosurus. S. 245 – textgleich online wie gedrucktes Werk.
- Thomas Gaskell Tutin: Cynosurus L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 5: Alismataceae to Orchidaceae (Monocotyledones). Cambridge University Press, Cambridge 1980, ISBN 0-521-20108-X, S. 171–172 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Chen Shouliang, Sylvia M. Phillips: Cynosurus. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 22: Poaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2006, ISBN 1-930723-50-4, S. 245 (englisch, textgleich online wie gedrucktes Werk – PDF-Datei).
- ↑ Cynosurus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 23. Juni 2020.
- ↑ a b c d e f g h i W. D. Clayton, K. T. Harman, H. Williamson, 2006: World Grass Species – Synonymy database. The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Cynosurus. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 8. November 2016.
- ↑ Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 1137, 1173.
- ↑ a b Benito Valdés, Hildemar Scholz: Poaceae (pro parte majore) (mit Beiträgen von Eckhard von Raab-Straube, Gerald Parolly). Datenblatt Cynosurus. In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2009. Letzter Zugriff am 30. Dezember 2014.
- ↑ a b Naomi Feinbrun-Dothan (Hrsg.): Flora Palaestina. Part 4. Alismataceae to Orchidaceae. Text and Plates. Academy of Sciences and Letters, Jerusalem 1986, ISBN 965-208-004-7, S. 252–254.
- ↑ a b c Robert Reid Mill: Cynosurus. In: Peter Hadland Davis (Hrsg.): Flora of Turkey and the East Aegean Islands. Vol. 9 (Juncaceae to Gramineae). Edinburgh University Press, Edinburgh 1985, ISBN 0-85224-516-5, S. 512–515 (englisch).
- ↑ a b Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2: Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7, S. 1346.
- ↑ Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
- ↑ René Maire (Hrsg.): Flore de l'Afrique du Nord. Volume III: Monocotyledonae: Glumiflorae: (Gramineae: sf. Pooideae p. p.) (= Encyclopédie Biologique. Band 48). Paul Lechevalier, Paris 1955, Cynosurus, S. 49–63 (PDF-Datei; 19 MB ( des vom 31. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cynosurus bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- Cynosurus bei Tropicos.org. In: Catalogue of New World Grasses. Missouri Botanical Garden, St. Louis