Karate Tiger 3 – Der Kickboxer

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Film
Titel Karate Tiger 3 – Der Kickboxer
Originaltitel Kickboxer
Produktionsland USA, Thailand
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1989
Länge 97 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Mark DiSalle,
David Worth
Drehbuch Mark DiSalle,
Glenn A. Bruce
Produktion Mark DiSalle
Musik Paul Hertzog
Kamera Jon Kranhouse
Schnitt Wayne Wahrman
Besetzung
Chronologie

Karate Tiger 3 – Der Kickboxer ist ein US-amerikanischer Kampfsport-Actionfilm (Martial-Arts-Film) mit Jean-Claude Van Damme in der Hauptrolle.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Eric die US-Kickboxmeisterschaften gewinnt, entscheidet er sich mit seinem jüngeren Bruder Kurt nach Thailand zu fliegen, da keine ebenbürtigen Gegner mehr für Eric in den USA zu finden sind.

In Thailand soll Eric gegen den amtierenden thailändischen Champion Tong Po antreten. Als Kurt Eis für seinen Bruder holt, sieht er, wie Tong Po mit seinem Schienbein gegen eine Betonsäule tritt. Er versucht Eric vom Kampf abzuraten, doch völlig unbeeindruckt steigt dieser kurze Zeit später in den Ring.

In einem kurzen Kampf wird er jedoch von Tong Po besiegt; als Kurt das Handtuch in den Ring wirft, achtet Tong Po gar nicht darauf und verletzt Eric schwer. Eric wird querschnittgelähmt und kann nicht mehr gehen, geschweige denn je wieder kämpfen. Kurt will Rache für seinen Bruder und sucht Hilfe bei verschiedenen thailändischen Meistern; diese lachen ihn aber aus. Wie es der Zufall will, trifft er auf Winston Taylor, der ihn widerwillig, aber dann doch, zu Xian bringt, einem Großmeister des Muay Thai. Zunächst ist Xian noch dagegen, doch nachdem Kurt ein paar Gangster vermöbelt, die Mylee, seine Nichte, ausrauben wollten, entschließt er sich, ihn unter seine Fittiche zu nehmen. Xian erklärt Kurt die wichtigsten Sachen. Kurt tut sich schwer, doch durch das harte Training stößt er immer wieder an seine Grenzen und wird am Ende so gut, dass ein Kampf mit Tong Po arrangiert wird.

Die Verbrecherorganisation, der Tong Po angehört, kidnappt Kurts Bruder und es sieht so aus, als ob er den Kampf verlieren müsste. Doch Xian und Taylor schaffen es, Eric zu befreien. Nachdem Eric wieder auftaucht, wird Kurts Kampfgeist wieder geweckt und er schafft es ohne größere Mühe, Tong Po zu besiegen.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Ein mit Folklore, Vietnam-Bewältung und mythischem Firlefanz verbrämter Actionfilm von rassistischer, fast faschistoider Grundtendenz, die den blonden, muskelbepackten Helden zum Übermenschen stilisiert.“

Lexikon des internationalen Films[2]

„Brutale Fights, dazwischen grausame Langeweile. Echt gnadenlos! – Die Kürzungen machen den Stuss nicht besser.“

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schauplatz des Films ist Thailand. Jedoch sind die asiatischen Hauptdarsteller keine Thailänder, sondern Hongkong-Chinesen. Diese sprechen zwar neben englisch (bzw. deutsch in der Synchronfassung) auch thailändisch, ohne jedoch die thailändische Sprache als Muttersprache zu beherrschen, die eine völlig andere als die chinesische ist. Lediglich bei den Statisten handelt es sich um Thailänder. Auch der Darsteller des Tong Po, Michel Qissi, ist kein Thailänder, sondern gebürtiger Marokkaner.

Des Weiteren wird hier der Anschein erweckt, dass Kickboxen und Muay Thai, also das traditionelle Thaiboxen, ein und dasselbe seien. Dem ist nicht so. Zwar ähneln sich beide Kampfsportarten, unterscheiden sich aber in einigen Details. Im Film werden beide Kampfsportarten dargestellt, schwerpunktmäßig Kickboxen.

Den deutschen Verleihern wurde seinerzeit eine andere, noch nicht endgültig fertiggeschnittene Version des Films angeboten, weswegen sich die ursprüngliche deutsche Schnittfassung von der amerikanischen Kinofassung unterscheidet: um eine Jugendfreigabe und somit ein größeres Publikum zu erreichen, wurden einige Gewaltszenen zensiert, jedoch bot diese Fassung dafür mehr Handlungselemente und eine insgesamt längere Laufzeit.[4] Erst im Jahr 2007 wurde die unzensierte, dafür etwas kürzere amerikanische Kinofassung erstmals auch in Deutschland veröffentlicht, sie erhielt eine Freigabe ab 18 Jahren.

Informationen zum Titel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film ist eigentlich der Auftakt zu der fünfteiligen Kickboxer-Reihe, wurde jedoch im deutschsprachigen Raum als Karate Tiger 3 veröffentlicht, obwohl die Kickboxer-Filme überhaupt nichts mit der „No Retreat, No Surrender“-Reihe (Karate Tiger 1 und 2) gemeinsam haben; abgesehen davon, dass es Kampfsportfilme sind.

Man kann – je nach Sichtweise – also sowohl die dem Originaltitel folgenden Filme Kickboxer 2–5 oder die der deutschen Betitelung folgenden Filme Karate Tiger 4–10 als Fortsetzungen betrachten.

Genauere Informationen zu der Titelwillkür finden sich im Karate-Tiger-Artikel.

Seit der DVD-Erstveröffentlichung im Jahr 2002 wird der Film auch im deutschsprachigen Raum unter seinem Originaltitel Kickboxer vertrieben.

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei einem Produktionsbudget von knapp 1,5 Mio. US-Dollar spielte der Film nach seinem Kinostart am 8. September 1989 allein 14,7 Mio. US-Dollar in den Vereinigten Staaten wieder an den Kinokassen ein.[5] Weltweit kam er auf Einnahmen von 39,3 Mio. US-Dollar und in Deutschland sahen ihn nach seinem Kinostart am 20. April 1989 490.912 Kinobesucher.[6] Nachdem der Film im August 1989 auf VHS erschien, ist er seit dem 30. September 2002 auf DVD erhältlich, hier allerdings noch in der alten, an Gewalt gekürzten und an Handlung verlängerten FSK-16-Fassung. Im Jahr 2007 erschien erstmals die an Gewalt unzensierte, dafür an Handlung verkürzte US-R-Rated-Fassung auf DVD in Deutschland, am 9. Februar 2009 folge die Veröffentlichung dieser Fassung auf Blu-Ray.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dennis Alexio war tatsächlich mehrfacher Kickbox-Weltmeister und gilt bis heute bei vielen als größter Schwergewicht-Kickboxer der Sportgeschichte.
  • Im Abspann wird der Name des Tong-Po-Darstellers Michel Qissi nicht erwähnt, stattdessen wird dessen Rolle dort einfach als „Tong Po as Himself“ (dt. „er selbst“) benannt.
  • Qissi nahm seine Rolle als Tong Po in der Fortsetzung Kickboxer 2 wieder auf, Dennis Chan seine Rolle als Lehrmeister Xian Chow in den ersten beiden Kickboxer-Fortsetzungen.
  • Die Szene, in der Kurts Lehrmeister Xian ihn in einer Art Flaschenzugvorrichtung fesselt und ihn so zum Spagat zwingt, gab es in beinahe identischer Form bereits im Film Bloodsport: Auch dort bringt Van Dammes Film-Lehrmeister ihn auf sehr schmerzhafte Weise dazu, einen Spagat zu vollführen.

Neuverfilmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Kickboxer: Die Vergeltung (Kickboxer: Vengeance) entstand 2016 eine Neuverfilmung. In der Rolle des Kurt Sloane ist Alain Moussi zu sehen, Jean-Claude Van Damme spielt Master Durand und Dave Bautista ist Tong Po. Die Regie übernahm John Stockwell. 2018 erschien mit Kickboxer: Die Abrechnung (Kickboxer Retaliation) eine Fortsetzung.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Karate Tiger 3 – Der Kickboxer. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, April 2015 (PDF; Prüf­nummer: 61 716 V).
  2. Karate Tiger 3 – Der Kickboxer. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 26. Juli 2012.
  3. Karate Tiger III – Der Kickboxer. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 27. Januar 2022.
  4. Gerald Wurm: Karate Tiger 3 – Der Kickboxer – Schnittbericht: R-Rated (Schnittberichte.com). Abgerufen am 18. Oktober 2017.
  5. Kickboxer auf Box Office Mojo (englisch), abgerufen am 5. November 2011.
  6. TOP 100 DEUTSCHLAND 1989 auf insidekino.de, abgerufen am 5. November 2011.