Carl Gustaf Hellqvist

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Karl Gustav Hellquist
Der Reichsverweser Sten Sture der Ältere stirbt auf dem Eis des Mälarsees 1520, 1881 v. Carl Gustaf Hellqvist

Carl Gustaf Hellqvist (* 15. Dezember 1851 in Kungsör; † 19. November 1890 in München) war ein schwedischer Maler.

Hellqvist wurde als Sohn eines Schumachers und Freizeitschnitzers im Dorf Kungsör am Mälarsee geboren. Nach einer Lehre im Stockholmer Atelier des Dekorations- und Theatermalers Fredrik Ahlgrenson (1838–1902) bildete er sich seit 1867 auf der Kunstakademie in Stockholm bei Johan Georg von Rosen zum Historienmaler aus. 1877 reiste er nach Paris, wo das Gemälde Ludwig XI. in seinem Garten entstand. Als Stipendiat ging er anschließend zur Fortsetzung seiner Studien nach München, wo er an der Kunstakademie in der Kompositionsklasse von Karl Theodor von Piloty arbeitete. Er befreundete sich mit dem Münchner Maler Ludwig Thiersch, heiratete 1882 dessen Tochter Julie (1859–1909) und hielt sich mit ihr kurzzeitig in Paris auf. Häufig war er jedoch in Köppeleck (Unterschönau) bei Berchtesgaden, wo Thiersch ein Landhaus mit Atelier besaß. In Berchtesgaden wurde die Tochter Märit (1883),[1] in Schönau die Söhne Karl Ludwig (1885)[2] und Gustav Hans Emil August (1889)[3] geboren. 1881 erwarb er die bayrische Staatsangehörigkeit. 1886 erhielt er einen Lehrauftrag an der Berliner Kunstakademie,[4] musste jedoch nach einer schweren Gehirnerschütterung als Folge eines Unfalls beim Eislaufen die dortige Lehrtätigkeit beenden.[5] 1889 wurde er in eine Münchner Heilanstalt verbracht, wo er ein Jahr später in geistiger Umnachtung verstarb.

Werke und Ausstellungen

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1875, noch in Stockholm, erhielt Hellqvist einen Preis für sein Gemälde Gustaf I. anklagar Peder Sunnanväder och Mäster Knut inför domkapitlet i Västerås (Gustaf I. verklagt Peder Sunnanväder und Probst Knut vor dem Domkapitel in Västerås). In München zeigte er 1879 auf der internationalen Kunst-Ausstellung ein weiteres figurenreiches Gemälde aus demselben geschichtlichen Zusammenhang, Schimpflicher Einzug des Bischofs Sonnanväder und des Propstes Knut in Stockholm im September 1526[6] das wegen der Kraft der Charakterisierung der dargestellten Personen und seines gediegenen Kolorits gelobt wurde. Noch entschiedener zeigten sich diese Vorzüge auf einem weiteren 1880 gemalten Bild: Der Reichsverweser Sten Sture der Ältere stirbt auf dem Eis des Mälarsees 1520. Alle drei Bilder befinden sich heute im Stockholmer Nationalmuseum. Die Komposition Brandschatzung Visbys durch Waldemar Atterdag von 1881 wurde anlässlich ihrer Ausstellung in Wien mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.[7] In der Jahresausstellung im Glaspalast zu München waren 1883 vier seiner Arbeiten ausgestellt, darunter Disputation zwischen dem Canonikus Galle und Olaus Petri, einem Schüler Luthers zu Uppsala 1524, im Beisein Gustav Wasa’s.[8] Hellqvist erhielt eine Medaille II. Klasse.[9] Im selben Jahr entstand in Berchtesgaden Mönch beim Bibelstudium und 1885 Einschiffung der Leiche Gustav Adolfs im Hafen von Wolgast.[10]

  • Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. von 1888–1890, Band 8.
  • Hellquist, Karl Gustav. In: Hermann Alexander Müller (Hrsg.): Biographisches Künstler-Lexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1882, S. 248.
  • Georg Nordensvan: Karl Gustaf Hellqvist [nekrolog]. In: Svea Folk-kalender. 1892, S. 213–221.
  • Hyacinth HollandHellquist, Karl Gustav. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 50, Duncker & Humblot, Leipzig 1905, S. 168 f.
  • Hellquist, Karl Gustav. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 16: Hansen–Heubach. E. A. Seemann, Leipzig 1923.
  • Svensk Konstnärleksikon (SvKL). 1952–1967, Band 3.
  • Bruckmanns Lexikon der Münchner Kunst. Münchner Maler im 19. Jahrhundert. Band 2, München 1982 (Abb.: Bildnis Julie Thiersch, 1881: München, Bay. Staatsgemäldesammlungen).
  • Siegfried Weiß: Berufswunsch Kunst. Maler, Grafiker, Bildhauer. Ehemalige Schüler des Münchner Maximiliansgymnasiums der Jahre 1849 bis 1918. Allitera Verlag, München 2012, ISBN 978-3-86906-475-8, S. 546–547.
  • Carl Gustaf Hellqvist. Historiesajten (schwedisch; mit Abb. und Werksliste) abgerufen am 31. März 2016.
  • Carl Gustaf Hellqvist. In: Herman Hofberg, Frithiof Heurlin, Viktor Millqvist, Olof Rubenson (Hrsg.): Svenskt biografiskt handlexikon. 2. Auflage. Band 1: A–K. Albert Bonniers Verlag, Stockholm 1906, S. 484 (schwedisch, runeberg.org).
Commons: Carl Gustaf Hellqvist – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. verheiratete Ullrich
  2. Karl Ludwig Hellqvist studierte ab 1907 bei Angelo Jank an der Münchner Kunstakademie. Er fiel am 6. August 1914, 3 Tage nach der deutschen Kriegserklärung, als deutscher Soldat bei Lihons in Frankreich
  3. verstorben 1911 in Dachau
  4. die 1886 in Berlin geborene Tochter Paula verstarb bereits 1892.
  5. lt. der schwedischsprachigen website [Carl Gustaf Hellqvist - Historiesajten] litt er auch an einer Syphilis-Erkrankung
  6. Katalog der internationalen Kunst-Ausstellung zu München 1879. 2. Auflage. mit Nachtr. München (1879), Nr. 403; Nr. 402: Accord,
  7. nach erneuter Ausstellung 1883 in Paris und 1891 in Berlin von dem Großkaufmann Bünsow erworben und dem Stockholmer Nationalmuseum übereignet.
  8. Illustrirter Katalog der internationalen Kunstausstellung im königl. Glaspalaste in München 1883, 4. Auflage. Sept. 1883, München 1883, Nr. 811; Abb. als Umzeichnung S. 260; des Weiteren Nr. 812a: Im Hinterhalt; Nr. 812b: Luther predigt auf der Wartburg; Nr. 812d: Porträt des Prof. L. Thiersch
  9. wie vor, S. 294.
  10. Stockholm, königliches Schloss