Karl Lotichius

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August Karl Lotichius (* 10. März 1819 in Wiesbaden; † 16. März 1892 in Sankt Goarshausen) war ein deutscher Bankier und Politiker. Er wurde als Sohn von Johann Friedrich Lotichius (1787–1836) und Charlotte Wilhelmine Goedecke (1791–1863) geboren. Zu seinen acht Geschwistern gehörte auch der Maler Ernst Lotichius.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lotichius besuchte zunächst das Gymnasium Philippinum Weilburg.[1] Später war er Kaufmann, Fabrikant und Bankier zu Sankt Goarshausen. Am 2. Mai 1840 heiratete er in Sankt Goarshausen die Fabrikantentochter Jacobine Wilhelmine Napp. Das Paar hatte 5 Kinder, darunter Eduard Lotichius. Von 1867 bis 1883 war er Präsident der Handelskammer in Wiesbaden. Im Jahr 1872 wurde er zum Kommerzienrat ernannt.

Während seiner politischen Tätigkeit war er 1848/1849 für den Wahlkreis VIII (Braubach/St. Goarshausen) als Linker und Liberaler Mitglied im Landtag von Nassau. Schon 1849 legte er sein Mandat wieder nieder (siehe auch: Liste der Abgeordneten der Landstände des Herzogtums Nassau (1848–1851)).[2] Am 24. Oktober 1879 wurde er zusammen mit Hugo Graf von Matuschka-Greiffenclau (1822–1898) als erstes Mitglied aus Nassau ins preußische Herrenhaus auf Lebenszeit berufen. An der Arbeit des Hauses beteiligte sich Lotichius als Mitglied von Kommissionen, Schriftführer und Berichterstatter von Gesetzesvorlagen.[3][4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 248.
  • Nassauische Parlamentarier. Teil 1: Cornelia Rösner: Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818–1866 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Bd. 59 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 16). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1997, ISBN 3-930221-00-4, Nr. 152.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. August Schnell: Matrikel des Gymnasium Philippinum zu Weilburg. 1540–1940 (= Forschungen zur hessischen Familien- und Heimatkunde. 2, ZDB-ID 504353-0). Band 1. „Wilinaburgia“ – Verein Ehemaliger Angehöriger des Gymnasiums zu Weilburg, Weilburg 1950, (Auszug).
  2. Nassauische Parlamentarier. Teil 1: Cornelia Rösner: Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818–1866 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. 59 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. 16). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1997, ISBN 3-930221-00-4, S. 214, (Auszug).
  3. Hermann Crüger: Chronik des Preussischen Herrenhauses. s. n., 1885, S. 184, (Auszug).
  4. Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica. Neue Folge, Reihe 1. Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Band 7: Hartwin Spenkuch: 8. Januar 1879 bis 19. März 1890. Olms-Weidmann, Hildesheim u. a. 1999, ISBN 3-487-11004-0, S. 423, (Digitalisat).