Karl Ludwig von Baden
Karl Ludwig (* 14. Februar 1755 in Karlsruhe; † 16. Dezember 1801 in Arboga, Schweden) war Erbprinz von Baden. Da er vor seinem Vater, Karl Friedrich von Baden, starb, kam er nie an die Regierung. Durch die Verheiratung seiner Töchter mit gekrönten Häuptern wurde er zum „Schwiegervater Europas“.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karl Ludwig war der älteste Sohn von Markgraf Karl Friedrich von Baden (1728–1811) und Karoline Luise von Hessen-Darmstadt (1723–1783), der Tochter des Landgrafen Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt. Karl Ludwig wird als beleibt und kränklich beschrieben.[1] Karl Ludwig stand zeitlebens im Schatten seines Vaters. Seit 1773 nahm er jedoch an den Sitzungen des Geheimen Rates in Karlsruhe teil. 1795 wurde er General-Feldzeugmeister des Schwäbischen Reichskreises.[2] Nach der Hochzeit seiner Tochter Luise mit dem russischen Thronfolger Alexander erhielt er auch den Rang eines russischen Generals der Infanterie.
1801 besuchten Karl Ludwig und Amalie ihre Tochter Louise, die nun als Elisabeth Alexejewna russische Zarin war.[3] Auf der Heimreise von Russland besuchte er auch noch seine Tochter Friederike, die Königin von Schweden. Die Rückreise nach Deutschland wurde am 15. Dezember von Schloss Gripsholm angetreten, wobei kurz vor Arboga der Reisewagen rutschte und kippte. Karl Ludwig erlitt einen Schlaganfall. Er wurde nach Arboga gebracht, wo er nach zwölfstündiger Bewusstlosigkeit am 16. Dezember verstarb.[4] Am 17. Januar 1802 wurde er in der Riddarholmskyrkan in Stockholm beigesetzt. In der Schlosskirche in Pforzheim wurde nur sein Herz bestattet.
Ehe und Nachkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karl Ludwig heiratete am 15. Juli 1774 in Darmstadt seine Cousine Amalie von Hessen-Darmstadt (* 20. Juni 1754; † 21. Juli 1832), die Tochter des Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt. Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:
- Amalie Christiane (1776–1823), unverheiratet
- Friederike Karoline Wilhelmine (1776–1841)
- ⚭ 1797 König Maximilian I. Joseph von Bayern (1756–1825)
- Luise Marie Auguste (1779–1826)
- ⚭ 1793 Kaiser Alexander I. von Russland (1777–1825)
- Friederike Dorothea Wilhelmine (1781–1826)
- ⚭ 31. Oktober 1797 (geschieden 1812) König Gustav IV. von Schweden (1778–1837)
- Marie Elisabeth Wilhelmine (* 7. September 1782; † 20. April 1808)
- ⚭ 1802 Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel (1771–1815)
- Karl Friedrich (* 13. September 1784; † 1. März 1785)
- Karl Ludwig Friedrich (1786–1818), wurde nach dem Tod seines Vaters 1801 Erbprinz und nach dem Tod des Großvaters 1811 Großherzog von Baden
- ⚭ 1806 Prinzessin Stéphanie de Beauharnais (1789–1860)
- Wilhelmine Luise (1788–1836)
- ⚭ 1804 Großherzog Ludwig II. von Hessen (1777–1848)
Vorfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach (1679–1738) | |||||||||||||
Friedrich Erbprinz von Baden (1703–1732) | |||||||||||||
Magdalena Wilhelmine von Württemberg (1677–1742) | |||||||||||||
Karl Friedrich Großherzog von Baden (1728–1811) | |||||||||||||
Johann Wilhelm Friso von Nassau-Dietz (1687–1711) | |||||||||||||
Anna Charlotte Amalie von Nassau-Dietz-Oranien (1710–1777) | |||||||||||||
Marie Luise von Hessen-Kassel (1688–1765) | |||||||||||||
Karl Ludwig von Baden | |||||||||||||
Ernst Ludwig Landgraf von Hessen-Darmstadt, (1667–1739) | |||||||||||||
Ludwig VIII. Landgraf von Hessen-Darmstadt (1691–1768) | |||||||||||||
Dorothea Charlotte von Brandenburg-Ansbach (1661–1705) | |||||||||||||
Karoline Luise von Hessen-Darmstadt (1723–1783) | |||||||||||||
Johann Reinhard III. von Hanau (1665–1736) | |||||||||||||
Charlotte von Hanau-Lichtenberg (1700–1726) | |||||||||||||
Dorothea Friederike von Brandenburg-Ansbach (1676–1731) | |||||||||||||
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich von Weech: Badische Biographien - Erster Theil, Heidelberg 1875, S. 18/19 online auf der Homepage der Badischen Landesbibliothek
- Hans Müller: Badische Fürstenbildnisse, Zweiter Band, Karlsruhe 1893 online in der badischen Landesbibliothek
- Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden. Fünfter Theil. Lotter, Carlsruhe 1773, S. 404–405 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag auf Landeskunde entdecken online - leobw; Ölgemälde mit Kurzbiographie
- Eintrag im Stadtwiki Karlsruhe
- Suchergebnis für Suche in der Badischen Landesbibliothek nach: Autoren / Beteiligte = Karl Ludwig <Baden, Erbprinz> und Sammlung = Inhouse-Digitalisierung
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Annette Borchardt-Wenzel: Karl Friedrich von Baden, Gernsbach 2006, S. 265/266
- ↑ s. Müller
- ↑ Die Abreise aus Karlsruhe erfolgte am 13. Juni 1801 und am 23. Juli war man in der Nähe von St. Petersburg; der Aufenthalt in Russland dauerte etwa zwei Monate
- ↑ Annette Borchardt-Wenzel: Karl Friedrich von Baden, Gernsbach 2006, S. 266
Personendaten | |
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NAME | Karl Ludwig von Baden |
KURZBESCHREIBUNG | Erbprinz von Baden |
GEBURTSDATUM | 14. Februar 1755 |
GEBURTSORT | Karlsruhe |
STERBEDATUM | 16. Dezember 1801 |
STERBEORT | Arboga, Schweden |