Karl Neubert (Markscheider)

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Karl Johannes Neubert (* 14. Juni 1900 in Oberplanitz; † 3. Mai 1972 in Freiberg) war ein deutscher Bergingenieur, Markscheider und Hochschullehrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl-Neubert-Bau

Karl Neubert legte 1919 am Realgymnasium Zwickau das Abitur ab. Er arbeitete ein Jahr lang als Bergmann und nahm 1920 ein Studium an der Bergakademie Freiberg auf.[1] Im Jahr 1923 erwarb er das Diplom als Markscheider und 1924 das Diplom als Bergingenieur. Danach arbeitete er ein halbes Jahr lang als Assistent bei Karl Kegel.[2]

1925 trat er beim Gruhlwerk eine Stelle als Steiger an, später wirkte er dort als Vermessungs- und Planungsingenieur. Ab Oktober 1927 arbeitete er als Chefmarkscheider auf der indonesischen Insel Belitung. 1939 kehrte er nach Deutschland zurück. Er blieb eine Zeitlang ohne feste Anstellung und trat in die NSDAP ein. Vom November 1940 bis zum August 1942 war er Assistent und Markscheider bei der Abteilung Bergbau der Hauptverwaltung der Rheinischen Stahlwerke Essen. Er erwarb 1941 vom Oberbergamt Freiberg die Konzession als Markscheider für das Land Sachsen und wurde am 30. April 1942 an der Freiberger Bergakademie zum Dr.-Ing. promoviert. Nur ein Jahr später habilitierte er sich.[1]

Im Jahr 1943 ging er an die Bergschule Zwickau, wo er eine Vermessungssteiger-Klasse einrichtete und bis 1949 leitete.[2] Im September 1949 wurde er an der Bergakademie Freiberg Ordentlicher Professor für Markscheidekunde sowie Institutsdirektor. Von 1951 bis 1955 wirkte er zudem als Dekan der Fakultät für Bergbau und Hüttenwesen, und von 1956 bis 1967 leitete er die Lehrgrube Alte Elisabeth. Er wurde am 1. Januar 1966 emeritiert, blieb aber bis zum 28. Februar 1967 Direktor des Instituts für Markscheidewesen und Bergschadenkunde.[1]

Karl Neubert war stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses Markscheidewesen bei der Kammer der Technik. Er war Vorsitzender des Arbeitsausschusses Gebirgsmechanik und korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.

Karl Neubert starb 1972 in Freiberg. Sein Grab befindet sich auf dem Freiberger Donatsfriedhof.[3] 2006 erhielt das Gebäude des Instituts für Markscheidewesen und Geodäsie der TU Bergakademie den Namen Karl-Neubert-Bau.[4]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fluchtentafeln als Hilfsmittel markscheiderischen und bergbautechnischer Berechnungen. Dissertation, Bergakademie Freiberg, 1942
  • Abbaustaltung im Sicherheitspfeiler des Verschiebebahnhofes Osterfeld-Süd und der Schleuse III des Rhein-Herne-Kanals zur Erzielung möglichst gleichmäßiger Absenkung. Habilitationsschrift, Bergakademie Freiberg, 1943
  • Markscheiderische Orientierungsmessungen. Akademie-Verlag Berlin, 1955
  • Markscheidewesen. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig, Band 1 (1961), Band 2 (1964)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Festschrift Karl Neubert zur Vollendung seines 65. Lebensjahres am 14. Juni 1965. Institut für Markscheidewesen und Bergschadenkunde der Bergakademie Freiberg, 1965.
  • Heinz Meixner: In memoriam Professor em. Dr.-Ing. habil. Karl Neubert. In: Neue Bergbautechnik. 2/1972/10, S. 798–799.
  • Karl-Neubert-Bau eingeweiht. In Report. TU Bergakademie Freiberg, 2006/40, S. 20.
  • Jürgen Fenk: KARL-NEUBERT-BAU des Instituts für Marscheidewesen und Geodäsie an der TU Bergakademie Freiberg. In: 7. Geokinematischer Tag des Institutes für Markscheidewesen und Geodäsie am 11. und 12. Mai 2006 in Freiberg. Verlag Glückauf, Essen 2006, ISBN 3-7739-1510-1, S. 6–8.
  • Gerd Grabow: Zum 115. Geburtstag von Karl Neubert, ein anerkannter Wissenschaftler auf dem Gebiet des Markscheidewesens. In: Glückauf. Zeitschrift des Erzgebirgsvereins e. V. 126/2015/4, S. 91.
  • Hartmut Schleiff, Roland Volkmer, Herbert Kaden: Catalogus Professorum Fribergensis: Professoren und Lehrer der TU Bergakademie Freiberg 1765 bis 2015. Freiberg 2015, ISBN 978-3-86012-492-5, S. 189.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Hartmut Schleiff, Roland Volkmer, Herbert Kaden: Catalogus Professorum Fribergensis: Professoren und Lehrer der TU Bergakademie Freiberg 1765 bis 2015. Freiberg 2015, ISBN 978-3-86012-492-5, S. 189.
  2. a b Heinz MeixnerNeubert, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 104 f. (Digitalisat).
  3. Bergakademische Professorengräber auf Freiberger Friedhöfen. Freiberg 2006, ISBN 3-86012-285-1, S. 61.
  4. Karl-Neubert-Bau eingeweiht. In Report. TU Bergakademie Freiberg, 2006/40, S. 20.