Karl Truppe

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Karl Truppe (* 9. Februar 1887 in Ebenthal in Kärnten; † 22. Februar 1959 in Viktring) war ein österreichischer Maler und Hochschullehrer. Er porträtierte u.a. Adolf Hitler.

Truppe wurde als Sohn eines Dorfschullehrers geboren. Da sein Vater später in Viktring lebte, kam er schon früh mit dem Viktringer Künstlerkreis in Berührung. Ludwig Willroider war der erste Künstler, der den jungen Truppe in die Malerei einführte. Truppe, der auch musikalisch begabt war, entschied sich dann aber doch für die Malerei.

Nach der Matura ging Truppe 1905 nach Wien und studierte bis 1913 Jahre an der Kunstakademie. Für seine letzte Akademiearbeit erhielt er den Rom-Preis. Daneben pflegte er aber stets auch das Cellospiel, dem er das ganze Leben lang leidenschaftlich verbunden blieb. Der Erste Weltkrieg verschlug ihn als Offizier nach Galizien, wo er zum Kriegsmaler avancierte. Er war dem Pressequartier des österreichisch-ungarischen Oberkommandos zugeteilt und zeichnete fleißig Kriegsszenen. Einige Generäle und sogar Kaiser Karl ließen sich von ihm porträtieren.

Von 1917 bis 1937 lebte der Maler in Brünn, verbrachte den Sommer aber regelmäßig in Viktring, wo sein Vater das später als Truppe-SchlössI bezeichnete Haus erworben und darin für seinen Sohn ein Atelier eingerichtet hatte. Sein Ruf als Porträtist brachte ihm Aufträge von Prominenten aus dem In- und Ausland. So malte Truppe beispielsweise 1928 tschechoslowakischen Staatspräsidenten Thomas Masaryk. Eine Einladung nach Amerika eröffnete Truppe 1931 neue Perspektiven. Porträtaufträge führten ihn nach New York und Chicago. Wieder in Europa, schwamm er auf einer Welle des Erfolges, die ihn rastlos werden ließ. In deutschen Städten folgte bald eine Ausstellung der anderen.

Auch unter nationalsozialistischer Herrschaft stand Truppe in hohem Ansehen, 1938 erreichte ihn eine Berufung als Professor für bildende Kunst an der Kunstakademie in Dresden. Er porträtierte Adolf Hitler (Der Führer, 1943) und malte zahlreiche Bilder im Geschmack der Zeit.

1942 malte er sich mit dem Tod als Schachpartner. 1943 befand sich der Maler in München. Truppe war seiner Malweise treu geblieben. Es entstanden Stillleben, Akte, Landschaften, Bilder mit mythologischen Darstellungen oder volkstümlichem Gehalt. Signiert wurde in Rot. Manches erinnerte an Rembrandt, wie etwa die „Heilige Familie“ von 1937. Man schätzte seine Akte in Öl, wie etwa „Meine beiden Modelle“ von 1938 oder „Sein und Vergehen“, das zu seinen bekanntesten Werken zählt. Dazwischen schuf er immer wieder Porträts. Auch mit Selbstbildnissen sparte er nicht. 1944 kehrte Truppe nach Viktring zurück.

Nach dem Ende des Dritten Reiches geriet er weitgehend in Vergessenheit, doch 1951 ließ sich Ex-Innenminister Vinzenz Schumy von ihm malen. Auch Landeshauptmann Ferdinand Wedenig durfte er porträtieren. Truppe gründete eine Gesellschaft der Kunstfreunde sowie eine Mal- und Zeichenschule und unterrichtete zu Beginn der fünfziger Jahre an der Volkshochschule in Klagenfurt. Nachdem bereits zwei Schlaganfälle seine künstlerisches Wirken zum Erliegen gebracht hatte, verstarb er 1959.

1964 überließ die Witwe des Malers dem Bezirksheimatmuseum in Spittal an der Drau eine größere Auswahl von Bildern aus dem Nachlass für eine ständige Präsentation in den Schauräumen des Schlosses Porcia.

Mit dem Namen Truppe bringt man entweder jene Bilder in Verbindung, die durch ihre Hell-Dunkel-Komposition an alte Meister erinnern, oder die 500 Porträts, die er im Laufe seines langen Lebens gemacht hat. Als Zeitgenosse des Nötscher Kreises und eines Herbert Boeckl hatte es Truppe nicht immer leicht: Seine Kunst wurde vielfach als anachronistisch empfunden, seine der Zeit nachhinkende Malweise fand bei den Kunsthistorikern keine Anerkennung. Truppe stand im Schatten von Wiegele, Anton Kolig, Clementschitsch und Boeckl. Im Kärntner Kunsthandel stößt man gelegentlich auf eine Kopie eines Truppe-Gemäldes.

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