Wulkow (Jerichow)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Kleinwulkow)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wulkow
Einheitsgemeinde Stadt Jerichow
Wappen von Wulkow
Koordinaten: 52° 29′ N, 12° 8′ OKoordinaten: 52° 29′ 29″ N, 12° 7′ 39″ O
Höhe: 32 m ü. NHN
Fläche: 33,48 km²
Einwohner: 377 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte: 11 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 39319
Vorwahl: 039341
Romanische Kirche in Großwulkow
Romanische Kirche in Großwulkow

Wulkow ist eine Ortschaft der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt, (Deutschland).[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Ortschaft Wulkow gehören die Ortsteile Altbellin, Blockdamm, Großwulkow, Havemark, Hohenbellin und Kleinwulkow.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Romanische Dorfkirche in Kleinwulkow
Ziegelstraße „Am Dorfanger“ in Kleinwulkow

Großwulkow wurde erstmals 1144 als Wolkowe urkundlich in der Stiftungsurkunde des Klosters Jerichow erwähnt.

Kleinwulkow ist eine Gründung von aus Großwulkow verdrängten Slawen. Die erste Erwähnung erfolgte 1144 als „Slavica Wulkowe“ in der Gründungsurkunde des Stiftes Jerichow.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 30. September 1928 war der Gutsbezirk Hohenbellin in eine Landgemeinde umgewandelt worden.[2]

Am 20. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Großwulkow und Kleinwulkow zur neuen Gemeinde Wulkow zusammengeschlossen.[3]

Am 1. April 1974 wurde die Gemeinde Hohenbellin in Wulkow eingemeindet.[4]

Durch einen Gebietsänderungsvertrag hat der Gemeinderat von Wulkow am 25. Mai 2009 beschlossen sich aufzulösen und mit 11 anderen Gemeinden sich zu einer neuen Einheitsgemeinde mit dem Namen Stadt Jerichow zu vereinigen. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[5]

Im gleichen Atemzuge hörte auch die Verwaltungsgemeinschaft Elbe-Stremme-Fiener auf zu existieren, da sich alle ehemaligen Mitgliedsgemeinden zur neuen Einheitsgemeinde „Stadt Jerichow“ zusammenschlossen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Letzter Bürgermeister von Wulkow war Robert Krebs.

Wappen und Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen wurde vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und die Genehmigung erfolgte am 21. November 2008 durch den Landkreis.

Blasonierung: „In Blau auf einem gewölbten goldenen Schildfuß sitzend ein heulender silberner Wolf und ein von dessen Kopf überdeckter ungebildeter goldener Vollmond.“

Die Farben von Wulkow sind: Silber (Weiß) – Blau.

Die Flagge ist weiß-blau (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Wappen belegt.

Historische Wappenbilder

Die ehemaligen Gemeinden Großwulkow, Hohenbellin und Kleinwulkow führten in ihrem Gemeindesiegel schon einmal ein wappenähnliches Siegelbild. Dieses wurde im Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg bis ca. der Einführung der Bezirke und Kreise in der DDR (1945–1952) benutzt. Eine weitere Quelle ist das Kreisheimatmuseum in Genthin.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die romanische Backsteinkirche in Großwulkow wurde um 1170 erbaut und erstmals 1172 in einer Urkunde des Erzbischofs Wichmann von Magdeburg erwähnt. Triumphkreuz und Taufe stammen von etwa 1160, die Glocke von etwa 1200 und die sonstige Ausstattung aus dem 18. Jahrhundert. Die Kirche ist heute eine Station an der Straße der Romanik.
  • Romanische Backsteinkirche in Kleinwulkow (um 1200 als Filialkirche zu Großwulkow erbaut, Turm 1784 aufgesetzt). Seit 1985 wurde die Kirche in mehreren Schritten restauriert.
  • Bronzezeitliches Hügelgräberfeld von etwa 1500 v. Chr. mit 117 Grabhügeln (Nähe Havemark).
  • Miniaturburg in Kleinwulkow. Burgartige Anlage bestehend aus 2 jeweils 5 Meter hohen Granitsteintürmen umringt von einer ~2 Meter hohen Mauer. Das Gebäude befindet sich in Privatbesitz, kann aber besichtigt werden.

An der Restaurierung der Kirchen in Großwulkow und Kleinwulkow war auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Geschichtskreis & Marionettenbühne im Kirchspiel Wulkow/Wust (GuM) kümmert sich außer um die romanischen Dorfkirchen in Groß- und Kleinwulkow auch um die in den Ortsteilen Wust, Melkow und Sydow der Gemeinde Wust sowie um die frühgotische Dorfkirche in Wust-Briest, die die Marionettenbühne beherbergt. 2006 erhielt der GuM die Silbermedaille des durch den Tourismusverband Sachsen-Anhalt e. V. vergebenen Romanikpreises.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Dehio: Sachsen-Anhalt I – Regierungsbezirk Magdeburg. Bearb. von Ute Bednarz, Folkhard Cremer u. a. In: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 1028.
  • Geschichtskreis und Marionettenbühne im Kirchspiel Wulkow/Wust (Hrsg.): Fünf romanische Backsteindorfkirchen im Elb-Havel-Winkel und ihre Besonderheiten – aus Anlass des 270. Todestages des Hans Hermann von Katte (= Offene Türen. Nr. 1). 2., überarbeitete Auflage. Großwulkow 2000, S. 89–94.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wulkow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hauptsatzung der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow. 12. März 2015, § 14 Ortschaftsverfassung, S. 4 f. (Volltext [PDF; 87 kB; abgerufen am 18. Mai 2017]).
  2. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 223.
  3. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 329 f.
  5. Landkreis Jerichower Land (Hrsg.): Amtsblatt. 3. Jahrgang, Nr. 16. Burg 21. August 2009, S. 688 ff. (lkjl.de [PDF; 6,8 MB; abgerufen am 2. Januar 2019]). Amtsblatt (Memento des Originals vom 3. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lkjl.de