Kobersfelsen

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Naturschutzgebiet Kobersfelsen

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Traubige Graslilie (Anthericum liliago) Feder-Nelke (Dianthus plumarius)

Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Traubige Graslilie (Anthericum liliago) Feder-Nelke (Dianthus plumarius)

Lage Ortsteil Burgk der Stadt Schleiz, Saale-Orla-Kreis, Thüringen, Deutschland
Fläche 6 ha
Kennung 181
WDPA-ID 164172
Natura-2000-ID DE-5436-301
Geographische Lage 50° 32′ N, 11° 44′ OKoordinaten: 50° 32′ 28″ N, 11° 44′ 19″ O
Kobersfelsen (Thüringen)
Kobersfelsen (Thüringen)
Einrichtungsdatum 1989
Blick über den Stausee auf den Kobersfelsen

Der Kobersfelsen (auch Koberfelsen) ist ein Felsen am Stausee Burgkhammer im Gebiet von Burgk (Stadt Schleiz) im thüringischen Saale-Orla-Kreis und eine typische Formation des Thüringer Schiefergebirges.[1] Weiterhin handelt es sich um ein etwa sechs Hektar großes Naturschutzgebiet, und zwar aufgrund der in den Nischen und Spalten wachsenden Pflanzen.[2] Das Naturschutzgebiet ist auch Bestandteil des über vier km² großen FFH-Gebietes Burgk-Bleiberg-Kobersfelsen (DE-5436-301).

Herkunft des Namens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Sage liebte Elisabeth, die Tochter des Herren von Burgk, den Ritter Kober, brachte aber nicht den Mut auf, sich zu ihrer Liebe zu bekennen. Deshalb gab sie bekannt, den Mann heiraten zu wollen, der mit seinem Pferd vom hohen Felsen über die Saale springen könne. Kober wagte dies und erreichte tatsächlich die andere Flussseite, aber sein Pferd brach dort zusammen und begrub ihn unter sich. Er starb in Elisabeths Umarmung, die daraufhin als Zisterzienser-Nonne ins Kloster Heiligkreuz bei Saalburg ging. Der Felsen aber wurde seitdem Kobersfelsen genannt.[1] Die in anderen Quellen behauptete Benennung nach dem Autor Julius Kober[2] kann nicht zutreffen, da der Name des Felsens bereits im 19. Jahrhundert belegbar ist.[3][4]

Wege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu dem Felsen, der steil ins Wasser abfällt, führt ein Wanderweg entlang der Saale. Die Passage an seiner Wasserseite erfolgt auf einer Länge von etwa 150 m über einen am Felsen befestigten Hängesteg, etwa 3 m über der Wasseroberfläche.[2]

Naturschutzgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 6 ha große Naturschutzgebiet Kobersfelsen entstand im September 1989 durch Beschluss des Bezirkstages Gera. Bestimmender Lebensraum sind neben Schlucht- und Hangmischwäldern Silikatfelsen und -kuppen mit Felsspalten- und Pioniervegetation. Für den Naturschutz maßgebliche Arten sind die Spanische Flagge und das Große Mausohr.[5]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Naturschutzgebiet Kobersfelsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Medien- und Werbeagentur Glas illusion UG: Koberfelsen. In: unser-thueringen.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. März 2017; abgerufen am 28. Februar 2017.
  2. a b c Lothar Griebel: Auf dem Internationalen Bergwanderweg Eisenach–Budapest unterwegs. Teil II von Neuhaus a. Rwg. bis Ebersdorf b. Lobenstein. Gothaer Reisebüro, Gotha 2002, ISBN 3-00-009303-6.
  3. Journal für Ornithologie. 1878, abgerufen am 6. März 2017.
  4. Ornithologisches Jahrbuch. 1893, abgerufen am 6. März 2017.
  5. Verordnung zur Festsetzung von natürlichen Lebensräumen und Arten von gemeinschaftlichem Interesse sowie von Europäischen Vogelarten nach § 26 Abs. 3a und § 26a Abs. 2 des Thüringer Gesetzes für Natur und Landschaft. landesrecht.thueringen.de, 29. Mai 2008, abgerufen am 5. März 2017.