Kraftwerk Erlaufboden

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Kraftwerk Erlaufboden
Kraftwerk Erlaufboden
Kraftwerk Erlaufboden
Kraftwerk Erlaufboden
Lage
Kraftwerk Erlaufboden (Niederösterreich)
Kraftwerk Erlaufboden (Niederösterreich)
Koordinaten 47° 52′ 49″ N, 15° 15′ 55″ OKoordinaten: 47° 52′ 49″ N, 15° 15′ 55″ O
Land Osterreich Österreich
Niederosterreich Niederösterreich
Ort Mitterbach am Erlaufsee
Gewässer Erlauf, Lassingbach, Ötscherbach
f1
Kraftwerk
Eigentümer EVN AG
Betreiber EVN AG
Betriebsbeginn 1924
Technik
Engpassleistung 3,4 Megawatt
Turbinen 3 Francis-Turbinen
Generatoren 3 Wechselstromgeneratoren (25 Hz)
2 Drehstromgeneratoren (50 Hz)
Sonstiges

Das Kraftwerk Erlaufboden ist ein 1924 in Betrieb genommenes Wasserkraftwerk in Erlaufboden, einem Ortsteil von Mitterbach am Erlaufsee in Niederösterreich.

Ausstattung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kraftwerk Erlaufboden ist ein Speicherkraftwerk, welches über Druckstollen mit Wasser aus dem Speicher am Stierwaschboden versorgt wird. Dieser wird aus der Erlauf, dem Lassingbach und dem Ötscherbach gespeist und nimmt das Unterwasser aus dem Kraftwerk Wienerbruck auf.

Das Kraftwerk verfügt über drei Francis-Turbinen mit einer Leistung von je 1,4 MW; die Engpassleistung (max. Leistung des Kraftwerkes) beträgt 3,4 MW.

Das Kraftwerk Erlaufboden ist seit 1924 in Betrieb, wurde durch die N.ö. Elektrizitätswirtschafts-AG gebaut und ist seit damals im Besitz dieses Unternehmens (heute: des Niederösterreichischen Energieversorgungsunternehmens EVN).

Bahnstromversorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kraftwerk dient unter anderem zur Versorgung der Mariazellerbahn mit Einphasenwechselstrom (Bahnstrom) mit einer Frequenz von 25 Hz, es wird seit dem Umbau der Elektrizitätsversorgung der Mariazellerbahn 2014 als Reserveanlage beibehalten.

Eine der drei Turbinen treibt exklusiv einen Generator für das 50-Hz-Netz an. Die beiden anderen Turbinen treiben je zwei Generatoren an (25 Hz und 50 Hz). Im Normalfall war eine dieser 25-Hz/50-Hz-Kombinationen als Umformer vorgesehen, d. h. der 50-Hz-Generator lief bei Bedarf (wenn die Leistung der wassergetriebenen Turbine zu gering war) als Motor am 50-Hz-Netz der allgemeinen Stromversorgung und trieb den 25-Hz-Generator an (auf diese Weise konnte auch ohne ausreichende Wasserkraft Antriebsenergie für die Mariazellerbahn bereitgestellt werden).

110-kV-Schaltanlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

110-kV-Schaltanlage

Am Areal des Kraftwerks Erlaufboden befindet sich weiters eine Freiluftschaltanlage für 110 kV für Dreiphasenwechselstrom (50 Hz) mit Erdschlusskompensation. Diese Anlage verbindet, unabhängig von der Einphasenversorgung der Mariazellerbahn, das 110-kV-Dreiphasennetz vom Kraftwerk Wienerbruck und vom Wasserleitungskraftwerk Gaming. Weiters versorgt diese Anlage und das Kraftwerk verschiedene Mittelspannungsnetze der öffentlichen Stromversorgung in der Umgebung.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Valentin E. Wille: Die Gründungskraftwerke der Landeserzeuger. Architektur früher Großkraftwerke. Erschienen in: Stalla et al.: Architektur und Denkmalpflege. Studienverlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2012, ISBN 3-7065-5129-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kraftwerk Erlaufboden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Stromversorgung der Mariazellerbahn (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) Verein der Freunde der Mariazellerbahn
  • evn naturkraft

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]