Krebsversicherung

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Eine Krebsversicherung ist eine Individualversicherung (Privatversicherung), die der versicherten Person bei entsprechender Krebsdiagnose die vereinbarte Versicherungssumme auszahlt. Sie ähnelt einer Dread-Disease-Versicherung und dient meist dazu, die Folgen einer Krebserkrankung finanziell abzumildern.[1] Die Versicherungssumme wird häufig für ergänzende Krebstherapien oder den Einkommensverlust verwendet. Nicht alle Produkt decken alle Krebsarten[2] und leisten zum Teil erst bei bestimmten Schwergeraden der Erkrankung.

Funktionsweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Versicherungskunde bezahlt während der Versicherungsdauer den vereinbarten Beitrag und erhält bei entsprechender Krebsdiagnose eine Einmalzahlung vom Versicherer. In der Regel ist die Auszahlung nicht zweckgebunden.

Die Höhe des monatlichen Versicherungsbeitrags richtet sich in der Regel nach:

Meist haben Krebsversicherungen eine Wartezeit von 6 bis 12 Monaten ab Versicherungsbeginn.

Mit dem ausbezahlten Geld soll es dem Betroffenen erleichtert werden, die höheren Kosten durch die Krebserkrankung abzumildern.[3] Oft wird der zusätzliche Aufwand bzw. die finanziellen Folgen unterschätzt.

Durch die verminderte Leistungsfähigkeit (z. B. durch die Chemotherapie) kommt es in vielen Fällen zu einem erheblichen Einkommensverlust. Auch die Kosten für alternative Krebstherapien (Immuntherapie, Gentherapie, Misteltherapie etc.) sind oft höher als gedacht, da sie in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.[4]

Assistance-Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Manche Krebsversicherungen enthalten Assistance-Leistungen, um den Betroffenen schnell Hilfe zu bieten.[5] Diese bestehen in der Regel sowohl aus medizinischer als auch psychologischer Betreuung. Die Unterstützung wird angeboten, da eine Krebserkrankung neben den körperlichen Einschränkungen auch seelische Implikationen hat.

Abgrenzung zu ähnlichen Versicherungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Krebsversicherung ist ein zielgerichtetes Versicherungsprodukt, das sich genau in einem Fall auszahlt, bei einer Krebserkrankung.

Risikolebensversicherung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Risikolebensversicherung erbringt im Todesfall der versicherten Person eine Einmalzahlung an den oder die bezugsberechtigte(n) Person(en). Häufig wird die Leistung dazu verwendet, Hinterbliebene, Geschäftspartner oder Darlehen mit größeren Summen finanziell im Todesfall abzusichern. Im Gegensatz zur Krebsversicherung ist der Leistungsauslöser hier (Tod), nicht an eine Krebsdiagnose gekoppelt. Die Risikolebensversicherung hat einen definierten Versicherungsablauf und meist keine Wartezeit ab Versicherungsbeginn.

Berufsunfähigkeitsversicherung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung leistet in der Regel dann, wenn der zuletzt ausgeübte Beruf auf Grund von z. B. Krankheit voraussichtlich für die nächsten 6 Monate nicht mehr vollständig ausgeübt werden kann. Neben der Krebsdiagnose kann auch noch eine Vielzahl von anderen Erkrankungen/Einschränkungen zur Leistungspflicht des Versicherers führen.

Sterbegeldversicherung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Sterbegeldversicherung ersetzt die Lücke, die der Wegfall des staatlichen Sterbegelds hinterlassen hat. Im Leistungsfall (Tod) wird das Geld von den Hinterbliebenen üblicherweise für die Kosten der Bestattung verwendet.

Dread-Disease-Versicherung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Dread-Disease-Versicherung (Schwere-Krankheiten-Versicherung) leistet eine Einmalzahlung bei Eintritt einer schweren Erkrankungen. Dazu zählen neben Krebs weitere Krankheitsbilder wie Herzinfarkt und Schlaganfall. In einigen Ländern ist eine solche Minimaldeckung inklusive Minimalanforderungen an die gedeckten Krebsarten reguliert, welche reine Krebsversicherungen in der Regel nicht erfüllen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. deutschlandfunk.de: Junge Erwachsene - Wenn Krebs zum Armutsrisiko wird. Abgerufen am 21. November 2022.
  2. Versicherung gegen schwere Krankheiten (Memento vom 23. August 2013 im Internet Archive) Verbraucherzentrale Sachsen, 28. April 2008
  3. Corinna Hambach: Krebs ist ein Armutsrisiko. In: Blog | Deutsche Krebshilfe. 17. Juli 2020, abgerufen am 21. November 2022 (deutsch).
  4. Süddeutsche Zeitung: Umstrittene Krebspolicen. Abgerufen am 21. November 2022.
  5. Prof Dr Fred Wagner: Definition: Assistance. Abgerufen am 21. November 2022.