Kuba-Ara

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Kuba-Ara

Kuba-Ara (Ara tricolor)
Illustration John Gerrard Keulemans aus Extinct Birds, 1907

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Papageien (Psittaciformes)
Familie: Eigentliche Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Neuweltpapageien (Arinae)
Gattung: Eigentliche Aras (Ara)
Art: Kuba-Ara
Wissenschaftlicher Name
Ara tricolor
Bechstein, 1811
Verbreitungsgebiet Kuba

Der Dreifarben- oder Kuba-Ara (Ara tricolor) ist eine ausgestorbene Vogelart aus der Gattung der Eigentlichen Aras (Ara) innerhalb der Familie der Eigentlichen Papageien (Psittacidae). Seine Größe betrug etwa 50 bis 60 Zentimeter.

Geschichte des Aussterbens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1800 war der Dreifarbenara noch relativ häufig auf Kuba und der Isla de Pinos vertreten. Die rasche Besiedelung und starke landwirtschaftliche Nutzung der Insel führten innerhalb kürzester Zeit zur Ausrottung der Art. Die letzte Freilandsichtung war im Zapata-Sumpf im Jahr 1864. Der letzte Kuba-Ara starb vermutlich 1885. In verschiedenen naturwissenschaftlichen Sammlungen, darunter Berlin und Dresden, befinden sich noch Bälge dieses Vogels.

Ein Pärchen wurde ab 1760 in der Menagerie des kaiserlichen Schlosses Schönbrunn in Wien gehalten.

Etymologie und Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung des Kuba-Aras erfolgte 1811 durch Johann Matthäus Bechstein unter dem wissenschaftlichen Namen Ara tricolor.[1] Das Typusexemplars geht auf François Levaillant L'Ara tricolor zurück, der bei seiner Beschreibung keinen wissenschaftlichen Namen verwendet hatte.[2] 1799 führte Bernard Germain Lacépède die neue Gattung Ara ein.[3] Dieses Wort stammt aus der Sprache der Tupi und beschreibt onomatopoetisch die Laute der Aras.[4] Der Artname »tricolor« ist ein lateinisches Wortgebilde aus »tri-, tres« für »drei-, drei« und »color, coloris« für »Farbe, farbig«.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Matthäus Bechstein: Johann Lathams allgemeine Uebersicht der Vögel - Aus dem Englischen übersetzt und mit Anmerkungen und Zusätzen versehen. Band 4, Nr. 1. Adam Gottlieb Schneider und Weigel, Nürnberg 1811 (biodiversitylibrary.org).
  • Joseph Michael Forshaw: Parrots of the World. Princeton University Press, Princeton 2006, ISBN 978-0-691-09251-5.
  • Dieter Hoppe: Aras. Ulmer, Stuttgart 1983, ISBN 3-8001-7081-7.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Werner Lantermann: Aras. Müller, Walsrode 1983, ISBN 3-923269-11-0.
  • Tony Juniper, Michael Parr: Parrots. Pica, Robertsbridge 1998, ISBN 1-873403-40-2.
  • Bernard Germain Lacépède: Tableau des sous-classes, divisions, sous-divisions, ordres et genres des oiseaux in Discours d'ouverture et de clôture du cours d'histoire naturelle des animaux vertébrés et a asng rouge, donné dans le Muséum national d'Histoire Naturelle, l'an 6 de la république. Band 1. Plassan, Paris 1799 (books.google.de).
  • Lars Lepperhoff: Aras. Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-3821-2.
  • François Levaillant: Histoire naturelle des perroquets. Band 1. Levrault, Paris/Straßburg 1801 (biodiversitylibrary.org).
  • Lionel Walter Rothschild: Extinct Birds London 1907

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kuba-Ara (Ara tricolor) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Matthäus Bechstein (1811), S. 64, Tafel 1.
  2. François Levaillant (1801), S. 13, Tafel 5.
  3. Bernard Germain Lacépède (1799), S. 1
  4. James A. Jobling (2010), S. 52
  5. James A. Jobling (2010), S. 390