Kwietniewo

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Kwietniewo (deutsch Königsblumenau, bis 9. Juli 1931 Königlich Blumenau,[1] früher auch Blumenau[2]) ist ein Dorf im Powiat Elbląski (Elbinger Kreis) in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Das Dorf gehört zur Landgemeinde Rychliki (Reichenbach).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf liegt im ehemaligen Ostpreußen, etwa 17 Kilometer südwestlich von Preußisch Holland (poln. Pasłęk), zehn Kilometer nordöstlich von Christburg (Dzierzgoń) und fünf Kilometer südwestlich von Reichenbach (Rychliki).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfkirche, bis 1945 Gotteshaus der evangelischen Gemeinde Königsblumenau
Königsblumenau, vor 1931 Blumenau oder Königlich Blumenau, auf einer historischen Landkarte aus der Zeit um 1900

Ältere Ortsbezeichnungen sind Blumenau und Königlich Blumenau. Da es im Kreisgebiet noch einen weiteren Ort dieses Namens gab (nordöstlich von Elbing), erfolgte 1931 die Umbenennung in Königsblumenau.

Blumenau war um 1783 ein cölmisches (frei vererbliches, nicht zu Scharwerk oder Burgdiensten verpflichtetes) Dorf mit 49 Feuerstellen (Haushaltungen), das Eigentum des Königs war. Es hatte eine lutherische Mutterkirche, deren Filiale die Kirche in Heiligenwalde war, und gehörte zum Domänen-Amtsbezirk Dollstädt[2] im neunten Distrikt des Königsberger Departements.[3]

Das Dorf Königsblumenau gehörte im Jahr 1945 zum Landkreis Preußisch Holland im Regierungsbezirk Königsberg der Provinz Ostpreußen des Deutschen Reichs. Königsblumenau war Sitz des gleichnamigen Amtsbezirks.

Im Jahr 1939 hatte die Landgemeinde 725 Einwohner.[4]

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde Königsblumenau seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Soweit die einheimischen Dorfbewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit von der polnischen Administration aus dem Kreisgebiet vertrieben oder an der Rückkehr gehindert.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf hatte bis 1945 eine evangelische Pfarrkirche.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde oder Beschreibung von Preußen. Ein Handbuch für die Volksschullehrer der Provinz Preußen, so wie für alle Freunde des Vaterlandes. Gebrüder Bornträger, Königsberg 1835, S. 445 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kwietniewo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amtsbezirk Königsblumenau (Territorial.de)
  2. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen – Erster Theil welcher die Topograpie von Ost-Preussen enthält, Königsberg und Leipzig 1875. Anhang I (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom Ost-Preußische Cammer-Departement, S. 18 (Google Books).
  3. Anton Friedrich Büsching: Magazin für die neue Historie und Geographie, Neunter Theil, Halle 1775, S. 477 (Google Books).
  4. Michael Rademacher: Ostpreußen – Kreis Preußisch Holland. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Koordinaten: 53° 58′ N, 19° 27′ O