Laila Mickelwait

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Laila Mickelwait (* 1982 in den USA) ist eine US-amerikanische Anwältin, Aktivistin und Autorin. Sie ist die Gründerin, Direktorin und Leitfigur von Exodus Cry, einer evangelikalen[1][2][3][4] Organisation, die sich nach eigenen Angaben gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung in Pornographie und Prostitution einsetzt und deren Profiteure zur Rechenschaft ziehen will.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mickelwait studierte an der Universität von Kalifornien im kalifornischen Riverside Rechts- und Politikwissenschaften und schloss 2005 mit einem Bachelor ab. Ihren Master erhielt sie 2008 von der Annenberg-Schule für Kommunikation und der Dornsife-Schule für Internationale Beziehungen, die zu der University of Southern California gehören und mit dem amerikanischen Staat zusammenarbeiten. Sie arbeitete für die Vereinten Nationen in Genf, wo sie an der Reform der Legislative mitwirkte. Sie befasste sich mit Menschenhandel, kommerzieller sexueller Ausbeutung durch Pornographie und Prostitution. Darüber hielt sie Vorträge an Konferenzen und an Universitäten in Australien, Brasilien, Großbritannien, Hongkong, Israel, Italien, Kanada, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Schweiz, Spanien, Südkorea und in den Vereinigten Staaten von Amerika. Ihre Beiträge erschienen in der New York Post, BBC News, The Washington Post und im The Guardian.

Mickelwait gründete 2007 die Hilfsorganisation New Reality International, die sich um die Stärkung junger, verletzlicher Frauen in Haiti kümmerte. Später kam die Organisation Exodus Cry dazu, die 2020 die Kampagne #Traffickinghub ins Leben rief, um die Profiteure des Menschenhandels zur Rechenschaft zu ziehen. 300 Organisationen weltweit unterstützten diese Kampagne und sammelten in einem Jahr in 193 Ländern über 2.000.000 Unterschriften gegen die Ausbeutung von Frauen und Kindern, im Speziellen durch Webseiten wie Pornhub.[5][6][7] Sie wies darauf hin, dass der luxemburgisch-kanadischen Firma Mindgeek, die pro Jahr ungefähr 500 Millionen Schweizer Franken Umsatz macht, viele Gratis-Porno-Galerien wie Pornhub, Youporn und Redtube mit insgesamt 13,5 Millionen Videos gehören. Aufgrund von Reportagen in BBC und der New York Times und auf Druck der Kreditfirmen PayPal, Mastercard und Visa musste Mindgeek Ende 2020 10,6 Millionen Videos löschen lassen, weil deren Herkunft ungeklärt war, so dass mit unfreiwilligen und missbräuchlichen Filmaufnahmen gerechnet werden musste.[8][9]

Der bekannte Journalist Nicholas Kristof nahm Bezug auf Recherchen von Mickelwait und publizierte am 4. Dezember 2020 in der New York Times einen aufrüttelnden Bericht über Ausbeutung, Gewalt, Rassismus, Sexismus und Missbrauch von Minderjährigen in Pornhub, wovon die Firma Mindgeek als Eigentümer profitiert hätte, ohne die Inhalte wirklich vorgängig auf Missbrauch zu überprüfen und verantwortlich zu handeln.[10][11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Muri Assunção: Melissa McCarthy apologizes for unintentionally backing organization with reported anti-LGBTQ, anti-abortion ties. In: New York Daily News.
  2. Local church joins human trafficking fight. In: Amarillo Globe-News. 1. Oktober 2016;.
  3. Ryan Foley: Exodus Cry responds after Melissa McCarthy withdraws support over 'homophobic,' 'anti-choice' views. In: The Christian Post. 17. November 2020;.
  4. Tim Baysinger: HBO Max Called Out for $20,000 Donation to Evangelical Group With Anti-LGBT, Anti-Abortion History. 12. November 2020;.
  5. About Laila, Website lailamickelwait.com
  6. Shut Down Pornhub and Hold Its Executives Accountable for Aiding Trafficking (deutsch: Pornhub abschalten und seine Führungskräfte für die Beihilfe zum Menschenhandel zur Rechenschaft ziehen), Website change.org
  7. Eine Millionen Menschen unterzeichnen Petition zur Schließung von Pornhub, Website prnewswire.com, 10. Juni 2020
  8. Laila Mickelwait, Director, Abolition for Exodus Cry, Website Soapbox Inc. (englisch).
  9. Rafaela Roth: Die Frau, die Pornhub in die Knie zwingt. Von einem Tag auf den anderen löscht die grösste Pornoseite der Welt Millionen Videos. Dahinter steckt eine monatelange Kampagne der Amerikanerin Laila Mickelwait. Was treibt sie an? In: Neue Zürcher Zeitung. Zürich 2. Januar 2021 (nzzas.nzz.ch).
  10. Nicholas Kristof: The Children of Pornhub. Why does Canada allow this company to profit off videos of exploitation and assault? This article contains descriptions of sexual assault. In: The New York Times. New York 4. Dezember 2020 (nytimes.com).
  11. Bischöfe fordern US-Justizministerium auf, gegen Porno-Industrie vorzugehen, Website CNA deutsch, Washington 6. Mai 2020