Landschaftspflegehof

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Landschaftspflegehof im Hofgut Imsbach

Der Landschaftspflegehof (siehe auch Landschaftspflege) ist eine Einrichtung des Naturschutzes, der historisch gewachsene Kulturlandschaften bewahren möchte und dabei auch gestaltenden Einfluss auf die natürlichen und kulturhistorisch gewachsenen Eigenarten der freien Landschaft nimmt. Beispiele derartiger Landschaftstypen sind der Hutewald, die Heidelandschaft, die Moorlandschaft oder der Landschaftspark nach den Prinzipien der Ferme Ornée.

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptziele eines Landschaftspflegehofs sind die umweltschonende Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzflächen und die Pflege der vorhandenen Kulturlandschaft durch Beweidung. Dabei wird in der Regel auf Bestände (Rinder, Schafe, Ziegen) aus alten Nutztierrassen zurückgegriffen, da diese in der Regel robuster als moderne, ökonomisch optimierte Arten sind. Gleichzeitig ist mit dem Einsatz dieser häufig vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen ihre Zucht und damit ihre Arterhaltung verbunden. Als Beispiele seien das Bentheimer Landschaf, die Thüringer Waldziege oder das Vogesenrind angeführt.

Weitere Ziele eines Landschaftspflegehofs sind die Erhaltung alter Kulturarten und Sorten für die Nachwelt. In der Regel werden die Höfe ökologisch und mit Hilfe spezieller Pflegemaßnahmen bewirtschaftet, was standorttypischen Tier- und Pflanzenarten zugutekommt.

Maßnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch eine gezielte Beweidung[1] in Verbindung mit mechanischen Pflegearbeiten wird versucht, der einsetzenden Sukzession auf den Flächen entgegenzuwirken und die botanische Vielfalt der Landschaft zu fördern. Durch die Einbeziehung bereits verbuschter, verschilfter oder bewaldeter Flächen in die jeweiligen Landschaftstypen werden Bedingungen geschaffen, die z. B. auch bodenbrütenden Vogelarten die notwendigen Lebensräume sichert.

Häufig werden Landschaftspflegehöfe in Kooperation mit Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen betrieben, die gering qualifizierte oder behinderte Menschen im Rahmen der Landschaftspflegemaßnahmen betreuen, qualifizieren und ihnen Arbeitsplätze sichern.

Landschaftspflegehöfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Robert Seegers: Der Landschaftspflegehof. Praktizierter Naturschutz, Landschaftspflege und alternative Erwerbsquelle für Landwirte. Überarb. u. erw. Fassung. Selbstverl. d. Autors, 1988. 51 S., Abb., Tab., Ktn.
  • Wolfgang Lomer, Renate Koppen (Hrsg.). Garten- und Landschaftsbau. Neuauflage. Ulmer, Stuttgart 2001, 478 S., ISBN 978-3-8001-1177-0
  • Landwirt schafft Vielfalt. Natur fördernde Landwirtschaft in der Praxis. Bonn: Bundesamt für Naturschutz, 2007, 104 S., ISBN 978-3-00-025857-2[3]
  • Sarah Fuchs, Karin Stein-Bachinger: Naturschutz im Ökolandbau. Bioland Verl., Mainz 2008, 144 S., ISBN 978-3-93423-935-7

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ziegen als Landschaftspfleger. Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen
  2. Landschaftswerk Biel-Seeland
  3. Download des Buches (Memento des Originals vom 17. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.soel.de (PDF; 12,6 MB)