Langschopfturako

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Langschopfturako

Langschopfturako (Tauraco livingstonii)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Turakos (Musophagiformes)
Familie: Turakos (Musophagidae)
Gattung: Helmturakos (Tauraco)
Art: Langschopfturako
Wissenschaftlicher Name
Tauraco livingstonii
(Gray, 1864)

Der Langschopfturako (Tauraco livingstonii) ist eine Vogelart aus der Gattung der Helmturakos (Tauraco) und gehört zu der Familie der Turakos (Musophagidae).[1][2]

Die Art wurde früher als konspezifisch mit dem Schalowturako (Tauraco schalowi) und dem Helmturako (Tauraco corythaix) angesehen, unterscheidet sich aber im Gefieder, genetisch und in der Stimme.[3]

Das Artepitheton bezieht sich auf den schottischen Missionar David Livingstone (1821–1873).[4]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitung des Langschopfturakos

Der Langschopfturako kommt in Südostafrika im küstennahen Tiefland vom Süden Tansanias über Mosambik bis Südafrika vor, ebenso im Hochland von Malawi bis Nordmosambik und Simbabwe. Eine isolierte Population existiert in den Bergen im Nordwesten Tansanias bis Burundi.

Der Lebensraum umfasst Waldgebiete in Küstennähe und in den Bergen vom Meeresspiegel bis 2500 m Höhe.[3][5]

Die Art ist Standvogel.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Langschopfturako ist 40–46 cm groß, das Männchen wiegt zwischen 280 und 380, das Weibchen zwischen 262 und 250 g. Er ist überwiegend grün gefiedert, die lange spitze Haube hat weiße Spitzen, der Schnabel ist hellrot. Im Gesicht findet sich ein kurzer weißer Überaugenstreif, ein kleiner schwarzer Zügelfleck, ein längerer Unteraugenstreif und ein breiter roter Augenring. Die Augen sind braun. Die Flügel sind grün, der Schwanz dunkel grün-blau. Die Oberseite ist – je nach Unterart – grünlich oder bläulich, die Unterseite und die Unterschwanzdecken sind mattschwarz. Die Handschwingen sind hell karminrot mit schwarzen Spitzen. Die Geschlechter unterscheiden sich nicht. Jungvögel sind matter gefärbt mit kürzerer Haube und dunklerem Schnabel. Gegenüber dem Helmturako (Tauraco corythaix) ist er am Rücken etwas dunkler, die Haube ist länger und spitzer, auch kommt er in nicht so großen Höhen vor. Gegenüber dem Schalowturako (Tauraco schalowi) ist die Haube runder und vorne weniger spitz, außerdem ist der Schwanz dunkelgrün und nicht blauschwarz.[3][6][7]

Geografische Variation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es werden folgende Unterarten anerkannt:[3][1]

Stimme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ruf wird als Folge von 10 bis 15 Krächzlauten beschrieben, anfangs leise und kürzer, dann lauter werdend. Dabei wir der Kopf nach vorne gestoßen, der Schnabel leicht geöffnet, Kehle und Brust aufgeblasen und der ganze Körper bewegt sich im Rhythmus. Die Rufe erfolgen aus Baumwipfeln meist am frühen Morgen und in der Abenddämmerung. Meist antworten sich die Vögel.[3]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ernährt sich hauptsächlich von Früchten. Die Brutzeit liegt zwischen Oktober und Dezember in Malawi, zwischen Dezember und Januar und Juni in Mosambik, zwischen September und Februar in Simbabwe. Das Nest wird sorgfältig aus Stöckchen und Zweigen in 3 bis 10 m Höhe in einem besonders dichten Abschnitt eines Baumes oder Busches gebaut. Das Gelege besteht aus 2 weißen und glattschaligen Eiern, die von beiden Altvögeln über 22 bis 23 Tage bebrütet werden.[3][6]

Gefährdungssituation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art gilt als nicht gefährdet (Least Concern).[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • G. R. Gray: Turacus livingstonii. In: Proceedings of the Zoological Society of London, S. 44, 1864, Biodiversity Library

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Langschopfturako, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 26. September 2022.
  2. H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
  3. a b c d e f D. A. Turner und P. F. D. Boesman: Livingstone's Turaco (Tauraco livingstonii), version 1.1. In: P. G. Rodewald (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Tauraco livingstonii
  4. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
  5. African Bird Club: ABC App - Birds of Africa
  6. a b I. Sinclair, P. Ryan: Birds of Southern Africa. Complete Photographic Field Guide. SASOL, 2009. ISBN 978-1-77007-388-3
  7. T. Stevenson, J. Fanshawe: Birds of East Africa. Kenya, Tanzania, Uganda, Rwanda, and Burundi. Princeton University Press, 2002, ISBN 978-0-691-12665-4.
  8. IOC World Bird List Turacos, bustards, cuckoos, mesites, sandgrouse
  9. Utku Perktaş, Jeff G. Groth, George F. Barrowclough: Phylogeography, Species Limits, Phylogeny, and Classification of the Turacos (Aves: Musophagidae) Based on Mitochondrial and Nuclear DNA Sequences. In: American Museum Novitates. 2020, 2020, S. 1, doi:10.1206/3949.1.
  10. Tauraco livingstonii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2018. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 26. September 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Langschopfturako (Tauraco livingstonii) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien