Latvijas Zaļā partija

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Latvijas Zaļā partija
Grüne Partei Lettlands
Partei­vorsitzender Viesturs Silenieks
Gründung 13. Januar 1990
Hauptsitz Kalnciema iela 30,
Riga, LV 1046, Latvia
Ausrichtung Grüne Politik
Zentrismus
Konservatismus
Farbe(n) Grün
Mitglieder­zahl 480 (Stand: 2004)

Die Grüne Partei Lettlands (lettisch Latvijas Zaļā partija, LZP) ist eine Partei, die 1990 gegründet wurde. Sie bildete mit dem Bauernverband Lettlands (lett. Latvijas Zemnieku savienība, LZS) viele Jahre das Bündnis der Grünen und Bauern (lett. Zaļo un Zemnieku savienība) Im Jahr 2022 beendete man diese Zusammenarbeit und kooperiert seitdem mit dem Lettischen Bund der Regionen als Vereinte Liste (lett. Apvienotais saraksts).

Inhaltliches Profil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundlage dieser Partei sind die „Grünen Ideen“. Die Letten sollen ihr Leben solidarisch und gerecht im Miteinander gestalten. Sie sollen einen hohen Lebensstandard erringen, die Familie und die Kultur Lettlands fördern, vorhandene und allgemein anerkannte Traditionen ehren, die Umwelt schützen und ökologisches Gedankengut herausbilden.

Die Lettischen Grünen positionieren sich wesentlich konservativer als ihre Schwesterparteien in westeuropäischen Ländern, die eher im linken Spektrum verortet sind. Die Behauptung der lettischen nationalen Identität spielt für die Partei ebenso eine Rolle wie der Schutz der natürlichen Umwelt. Ihre Haltung in Fragen des Staatsbürgerschaftsrechts unterschied sich in den 1990er-Jahren kaum von der der nationalkonservativen LNNK.[1] Dies kann als nativistisches Element in ihrer Programmatik zusammengefasst werden.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entstehung und Gründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grüne Partei wurde am 13. Januar 1990 als erste neue Partei im erwachenden Lettland gegründet, noch vor der offiziellen Unabhängigkeit Lettlands (4. Mai 1990).

Die Idee zur Gründung einer politischen Organisation, welche die Grünen Ideale in Lettland vertritt, reifte auf der ersten Konferenz für „Grüne Logik“ im Herbst 1989.

„Gründungsväter“ der Grünen Partei waren: Olegs Batarevskis, Indulis Emsis, Juris Zvirgzds, Arvīds Ulme, Valts Vilnītis und andere.

Spätere Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bündnis der Grünen und Bauern war bis 2019 Teil der Regierungskoalition. Indulis Emsis war im Jahr 2004 der weltweit erste Regierungschef einer grünen Partei, deren Vorsitz er von 1995 bis 2008 innehatte. 2015 wählte das Parlament den damaligen Parteivorsitzenden der Grünen Raimonds Vējonis zum Präsidenten Lettlands. Bei den Wahlen zur 13. Saeima, dem lettischen Parlament, im Jahr 2018, hatte man gemeinsam mit dem Bauernverband 9,9 % der Stimmen und damit 11 von 100 Sitzen erreicht.

Im Juni 2022 beendete man die 20 Jahre währende Zusammenarbeit mit der LZS. Seitdem kooperiert man mit dem Lettischen Bund der Regionen.[3]

Mitgliederentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitgliederzahlen der Grünen Partei Lettlands
Jahr Mitglieder Anmerkung
1990 123 -
1991 286 -
1992 354 -
1993 130 nach der Neuregistrierung;
1995 182 -
1996 237 -
1998 279 -
1999 315 -
2000 341 -
2001 392 -
2002 437 -
2003 463 -
2004 480 -
2008 600 vorläufig

Stand: 2004

Logo der Grünen Partei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Symbol der Grünen Partei Lettlands ist der „Baum des Ostens“ (lett. Austras koks) im mittleren unteren Teil des Logos, welcher behütet wird durch das „Symbol Gottes“ (lett. Dieva zīme), ein Dach zum Schutz und zur Vereinigung allen darunter befindlichen Seins.

Wahlergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse bei den Parlamentswahlen
Jahr Stimmen Anteil Mandate Platz
1993 149.347 13,4 %
1/100
1
2.
1995 60.352 6,3 %
4/100
2
7.
1998 22.018 2,3 %
0/100
3
8.
2002 93.759 9,5 %
3/100
4
5.
2006 151.595 16,8 %
3/100
5
2.
2010 190.025 20,1 %
4/100
6
2.
2011 111.955 12,2 %
4/100
7
5.
2014 176.922 19,7 %
4/100
8
3.
2018 83.675 9,9 %
1/100
9
6.
2022 100.631 11,0 %
4/100
10
3.
Ergebnisse bei den Europawahlen
Jahr Stimmen Anteil Mandate Platz
2004 24.405 4,3 %
0/9
11
8.
2009 29.463 3,7 %
0/8
11
10.
2014 36.637 8,3 %
0/8
12
4.
2019 25.252 5,3 %
0/8
11
6.
1 
Als Wahlbündnis mit der Lettischen Nationalen Unabhängigkeitsbewegung, welche 14 weitere Mandate erhielt.
2 
Als Wahlbündnis mit der Lettischen Nationalen Unabhängigkeitsbewegung, welche vier weitere Mandate erhielt.
3 
Als Wahlbündnis mit der Arbeiterpartei und der Christlich-demokratischen Union.
4 
Als Wahlbündnis Bündnis der Grünen und Bauern mit dem Bauernverband Lettlands, welcher neun weitere Mandate erhielt.
5 
Als Wahlbündnis Bündnis der Grünen und Bauern mit dem Bauernverband Lettlands, welcher 14 weitere Mandate erhielt.
6 
Als Wahlbündnis Bündnis der Grünen und Bauern mit dem Bauernverband Lettlands, welcher 15 weitere Mandate erhielt, und Für Lettland und Windau, welche drei Mandate erreichten.
7 
Als Wahlbündnis Bündnis der Grünen und Bauern mit dem Bauernverband Lettlands, welcher sieben weitere Mandate erhielt, und Für Lettland und Windau, welche zwei Mandate erreichten.
8 
Als Wahlbündnis Bündnis der Grünen und Bauern mit dem Bauernverband Lettlands, welcher neun weitere Mandate erhielt, Für Lettland und Windau, welche drei Mandate erreichten und der Libauer Partei, welche drei Mandate erhielt.
9 
Als Wahlbündnis Bündnis der Grünen und Bauern mit dem Bauernverband Lettlands, welcher fünf weitere Mandate erhielt, Für Lettland und Windau, welche zwei Mandate erreichten und der Libauer Partei, welche drei Mandate erhielt.
10 
Als Wahlbündnis Vereinte Liste mit dem lettischen Verband der Regionen, welche sieben weitere Mandate erhielt, der Libauer Partei, welche ein Mandat erhielt und Unabhängigen, welche drei Mandate erhielten.
11 
Als Wahlbündnis Bündnis der Grünen und Bauern mit dem Bauernverband Lettlands.
12 
Als Wahlbündnis Bündnis der Grünen und Bauern mit dem Bauernverband Lettlands, welcher ein Mandat erhielt.


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marja Nissinen: Latvia's Transition to a Market Economy. Political Determinants of Economic. Palgrave Macmillan, Basingstoke (Hampshire)/New York 1999, S. 119.
  2. Aldis Purs, Andrejs Plakans: Historical Dictionary of Latvia. 3. Auflage, Rowman & Littlefield, Lanham (MD)/London 2017, S. 133, Eintrag Green Party (Latvijas Zaļā partija).
  3. Zaļā partija nolemj izstāties no ZZS un Saeimas vēlēšanās startēt ar Reģionu apvienību un Liepājas partiju

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]