Leipziger Disputation

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Leipziger Disputation zwischen Luther und Eck

Als Leipziger Disputation wird ein theologisches Streitgespräch zwischen dem katholischen Theologen Johannes Eck und den führenden Vertretern der reformatorischen Bewegung, Martin Luther, Andreas Karlstadt und Philipp Melanchthon, bezeichnet, welches im Jahr 1519 stattfand.

Bereits seit 1518 hatte es theologische Auseinandersetzungen zwischen Eck und den Reformatoren gegeben, die in schriftlicher Form ausgetragen wurden. Daraufhin wurde ein Klärungsgespräch vorgeschlagen, welches – von der Universität Leipzig organisiert – vom 27. Juni bis zum 16. Juli 1519 auf der Leipziger Pleißenburg stattfand. Hauptthemen waren die Stellung des Papstamtes und der kirchlichen Lehrautorität, die menschliche Willensfreiheit im Verhältnis zur göttlichen Gnade sowie der Ablass.

Die Eröffnungsrede zur Disputation hielt Petrus Mosellanus, der bis zuletzt versuchte, zwischen den Streitparteien zu vermitteln.

Eck verteidigte vehement die Lehrautorität von Papstamt und Konzilien, deren Irrtumsfähigkeit Luther behauptete. Der Wittenberger vertrat die Ansicht, dass allein aus der Schrift (sola scriptura) der päpstliche Primat nicht begründet werden könne. Eck sah darin den Anlass, noch im gleichen Jahr sein Werk De primatu Petri zu veröffentlichen, eine Apologetik des Papsttums gegen die protestantische Kritik.

Luther hielt dagegen, dass weder Papst noch Konzil höchste Autorität in Glaubensdingen besitzen. Weiterhin stellte er im Laufe der Disputation fest, dass nicht alle Thesen des Jan Hus ketzerisch seien. Damit war der endgültige Bruch zwischen Luther und Rom vollzogen.

Am 15. Juli hielt der Rektor der Universität Leipzig, Johann Langius Lembergius, die Abschlussrede der Disputation.

Beide Seiten beanspruchten nach dem Ende den Sieg für sich. Historisch lässt sich festhalten, dass auf der Leipziger Disputation die wesentlichen Unterschiede zwischen katholischer und reformatorischer Lehre dokumentiert und der Bruch zwischen Rom und Lutheranern manifestiert wurde.

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