Leipziger Tieflandsbucht

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Oktober 2011 um 23:39 Uhr durch Andreas aus Hamburg in Berlin (Diskussion | Beiträge) (→‎Geologie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Leipziger Tieflandsbucht ist eine relativ seen- und baumarme, sich aber durch sehr hohe Bodenfruchtbarkeit auszeichnende Landschaft im Nordwesten Sachsens und im Südosten Sachsen-Anhalts.

Ursprünglich war diese Gegend sehr wald- und gewässerreich. Im Zuge der Urbanisierung und des sich seit den 1920er Jahren entwickelnden Braunkohlentagebaues sind jedoch enorme Flächen abgeholzt und viele Gewässer kanalisiert bzw. umgeleitet worden. Die Leipziger Tieflandsbucht wird im Norden von der Dübener Heide, im Osten von der Elbe, im Süden vom Erzgebirgsvorland und dem Mittelsächsischen Hügelland sowie im Westen von der Saale begrenzt. Im Zentrum der Leipziger Tieflandsbucht liegt der Ballungsraum Leipzig-Halle. Weitere wichtige Städte sind Delitzsch, Eilenburg, Merseburg und Borna.

Geologie

Die Leipziger Tieflandsbucht ist Altmoränenland und gleichzeitig der südlichste Teil des Norddeutschen Tieflands. Die Landschaft ist im Wesentlichen eine Ebene mit nur geringen Erhebungen, wie den Hohburger Bergen, unterbrochen durch die großen Flusstäler von Saale, Weißer Elster, Mulde und Pleiße.

Die Leipziger Tieflandsbucht entstand im Tertiär. Als sich das Erzgebirge und das Vogtland erhoben, bildete sich als Ausgleichsbewegung ein Becken, in dem sich Verwitterungsmaterial der Gebirge ablagerte. Durch Moorbildung und wechselnde Überflutungen lagerte sich auch organisches Material in diesem Becken ab, das wiederum von Sedimenten überlagert wurde. Aus diesen Ablagerungen bildete sich Braunkohle, die mit Schichten aus Sand und Löss überdeckt ist.[1]

Lage

Verkehrstechnisch ist die Landschaft sehr gut erschlossen. Um den Ballungsraum herum führt ein herzförmiger Autobahnring, die sogenannte Mitteldeutsche Schleife. Der Flughafen Leipzig/Halle ist das wichtigste „Drehkreuz“ in den östlichen Bundesländern. In alle Himmelsrichtungen führende Eisenbahnlinien und Bundesstraßen verbinden die Leipziger Tieflandsbucht mit den anderen Landesteilen. Einzig die Binnenschifffahrt hat keinen direkten Zugang zu diesem Gebiet, obwohl schon Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem unvollendetem Elster-Saale-Kanal begonnen wurde.

Bedeutung

Der Großraum Leipzig ist historisch, kulturell und wirtschaftlich von enormer Bedeutung für Mitteldeutschland. Daneben entwickelt er sich auch in landschaftlicher und touristischer Hinsicht, durch die Rekultivierung alter Braunkohleabbaustandorte und deren Umwandlung in Erholungsgebiete, vor allem nördlich und südlich von Leipzig. Durch das Fluten der Tagebaurestlöcher entstanden und entstehen in der Leipziger Tieflandsbucht viele neue Seen, die allmählich das Gesicht der Landschaft verändern.

Siehe auch

Literatur

  • Matthias Donath: Leipziger Land. Kulturlandschaften Sachsens Bd. 2, Edition Leipzig, Leipzig 2010

Einzelnachweise

  1. Geologische Übersichtskarte 1 : 200 000, Blatt CC 4734 Leipzig. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe