Leo de Laforgue

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Leo de Laforgue (* 9. Februar 1902 in Grumbach, Preußen; † 27. Mai 1980) war ein deutscher Drehbuchautor, Filmregisseur, Kameramann, Schnittleiter, Produzent und Produktionsleiter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leo de Laforgue entstammte einer alten rheinischen Beamten- und Offiziersfamilie. Er wurde 1902 in Grumbach, das damals zum preußischen Rheinkreis gehörte, geboren. Nach der Schulzeit ging er als Ingenieursanwärter zur Reichsmarine. Sein staatliches Ingenieursexamen legte er an der Maschinenbauschule am Ubierring in Köln ab.[1] Spezialisiert hatte er sich auf die Konstruktion von Flugmotoren.[2] Bald verlor er das Interesse an der Luftfahrt und studierte zunächst Psychologie und Kunstgeschichte.[3] Als Nächstes reizte es ihn, Bühnenarchitekt zu werden, weshalb er an der Stadtkölnischen Schauspielschule Film- und Theaterwissenschaft studierte.[2] Nebenher fertigte er autodidaktisch Ölbilder an und hatte im Kölnischen Kunstverein seine erste Ausstellung.

Er zog nach Berlin, schrieb Kunst- und Kriegsromane und arbeitete als Bühnenbildner bei Max Reinhardt am Theater sowie bei der UFA als Filmassistent.[3] 1936 gehörte er zum Kamerateam von Leni Riefenstahl, das die Olympischen Spiele dokumentierte.[1][3] Eine sich vorgenommene fundierte künstlerische Ausbildung an der Kunstakademie konnte er nicht antreten, weil er für seinen Lebensunterhalt sorgen musste und deshalb der filmischen Arbeit, die sich 1937[2] auf selbstständige Regiearbeiten und Drehbuchentwürfe ausweitete, Vorrang einräumte. So betrieb er weiterhin die Malerei eher als Hobby, konnte allerdings 1938 einen Auftrag über die Anfertigung von 50 Ölbildern für die italienische Botschaft in Berlin für sich gewinnen.[3]

Während des Zweiten Weltkrieges war er bei der Marine Kriegsberichterstatter.[3] Er erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter das Eiserne Kreuz I. und II. Klasse, das Verwundetenabzeichen, das Minenkampfabzeichen und das Zerstörer-Kriegsabzeichen.[2] Nach 1945 wirkte er zum einen als freier Maler.[3] Zum anderen wirkte er als Filmschaffender, wobei vor allem seine Berlin-Dokumentationen, die auch seine Vorkriegsaufnahmen beinhalten, von zeitgeschichtlicher Bedeutung sind.[1] Künstlerisch konnte de Laforgue jedoch nicht an seine erklärten Vorbilder Walter Ruttmann und Leni Riefenstahl heranreichen.[4] Bis zu seinem Tod 1980 entstanden rund 100 Filme.[1]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regisseur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drehbuchautor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kameramann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Romanwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1930: S.M.S. Ein Seekriegsroman. Dom-Verlag, Berlin.
  • 1931: Hölle im Hirn. Der Roman des dämonischen und genialen Malers Vincent van Gogh. Dom-Verlag, Berlin.
  • 1933: Brand am Skagerrak. Ein deutscher Seekriegsroman. Dom-Verlag, Berlin.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d OBS: Großstadtgeheimnis. In: tagesspiegel.de. 5. Februar 2002, abgerufen am 14. Juli 2018.
  2. a b c d Redaktionsbüro Harenberg: Knaurs Prominentenlexikon 1980. Die persönlichen Daten der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Mit über 400 Fotos. Droemer Knaur, München/Zürich 1979, ISBN 3-426-07604-7, Laforgue, de, Leo, S. 258.
  3. a b c d e f Leo de Laforgue. In: karl-horst-hartmann.de. Karl Horst Hartmann, abgerufen am 14. Juli 2018.
  4. Zeughaus Kino. Berlin. Dokument. „Ein Film – Zwei Fassungen“. In: dhm.de. Deutsches Historisches Museum, 23. Februar 2014, abgerufen am 14. Juli 2018.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]