Leuchtfeuer Märket
Leuchtfeuer Märket Märketin majakka | ||
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Ansicht Leuchtfeuer Märket, 2007 | ||
Ort: | Märket Hammarland Åland, Finnland | |
Lage: | auf kleiner Felsinsel | |
Geographische Lage: | 60° 18′ 3,1″ N, 19° 7′ 52,8″ O Seekarte | |
Fahrwasser: | Ostsee, Ålandsee | |
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Höhe Turmbasis: | 2 m ö.h. | |
Turmhöhe: | 18 m (59,1 ft) | |
Feuerhöhe: | 16 m (52,5 ft) | |
Bauart: | integriertes Leuchtfeuergebäude aus Stein | |
Bauform: | unten Felssteinsockel, Gebäude mit achteckigem Turmfuß und rundem Schaft mit Galerie und Laterne | |
Tageslicht- Markierung: |
Gebäude mit weiß-roten Bändern, weißer Turm | |
Kennung: | Fl.W.5s (0,4 s + 4,6 s) = 5 s | |
Nenntragweite weiß: | 8.5 sm (15,7 km) | |
Optik: | Fresnel-Linsensystem mit Uhrwerk | |
Betriebsart: | 1955: elektrifiziert 1977: automatisiert 1989: solarbetrieben | |
Bauzeit: | 1885[1] | |
Betriebszeit: | 10. November 1885, 2007–2009 Restaurierung | |
Listeneinträge | ||
UKHO: | C 4472[2] | |
NGA: | 16792 | |
ARLHS: | MAR-001 | |
SU: | 6106 | |
Betreiber: | Finnischer Leuchtturmverein | |
Wikidata ID | Q3378321 |
Das Leuchtfeuer Märket (finnisch Märketin majakka, schwedisch Märkets fyr) befindet sich auf dem gleichnamigen flachen Felsen, der sich auf einer Fläche von etwa drei Hektar zwischen dem schwedischen Festland und den finnischen Åland-Inseln aus der Ostsee erhebt.
Die wiederkehrende Kennung des Leuchtfeuers besteht aus einem fünf Sekunden langen Blitzfeuer (englisch Flash – Fl.W.5s) mit einer Blitzdauer von 0,4 s und einer Pause von 4,6 s.
Die Schäre Märket ist ein flacher, stark zerklüfteter Felsen. Da die höchste natürliche Erhebung nicht mehr als zwei Meter misst, wird der Felsen schon bei stärkerem Seegang vollständig überspült. Seit seiner ersten Vermessung im Jahre 1810 hat Märket infolge der isostatischen Landhebung circa 30 % an Fläche hinzugewonnen. Der Felsen ist nahezu kahl, nur an wenigen geschützten Stellen konnten mehrere vorwiegend halophile Pflanzenarten nachgewiesen werden.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Märket gehört zu beinahe gleichen Teilen zu Schweden (Westteil) und Finnland (Ostteil) und ist damit die weltweit kleinste Meeresinsel mit einer internationalen Grenze (vgl. Liste geteilter Inseln). Märket ist auch der einzige Ort, an dem Schweden und Åland eine direkte Landgrenze miteinander haben, und gleichzeitig der einzige Ort, an dem die finnische Provinz Åland überhaupt eine Landgrenze hat. Doch es verlaufen noch mehr Grenzen auf der kleinen Insel. Auf der schwedischen Seite ist Märket zusätzlich noch auf die Gemeinden Norrtälje (Südwesten) und Östhammar (Nordwesten) und somit auch in die Provinzen Stockholms län und Uppsala län aufgeteilt. Auf åländischer Seite gehört die Insel zur Gemeinde Hammarland. Märket ist zudem der westlichste Punkt Finnlands.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Ende des Russisch-Schwedischen Krieges im Jahr 1809 musste Schweden als Bedingung aus dem Vertrag von Fredrikshamn Finnland an Russland abtreten. In diesem Zusammenhang wurde auch die bis dahin vollständig zu Schweden gehörende Insel Märket geteilt. Russland errichtete Mitte des 19. Jahrhunderts ein Leuchtfeuer, irrtümlicherweise allerdings auf der schwedischen Seite. Die daraus resultierenden Verwicklungen konnten erst 1985 durch einen Gebietsaustausch zwischen Schweden und Finnland auf der Insel bereinigt werden. 1884 entwarf der finnische Architekt Georg Schreck (1859–1925) den Leuchtturmkomplex mit dem dreistöckigen Wärterhaus, der vom Senat bestätigt wurde. Die Bauarbeiten begannen im Mai 1885 unter dem Baumeister Wilhelm Eriksson. Schwere Stürme verhinderten die Bauarbeiten und erst unter der Bauleitung des Architekten konnte das Leuchtturmgebäude im November 1885 fertiggestellt werden.
Die erste lichtoptische Anlage wurde mit Kerosin betrieben und bestand aus einem Fresnel-Linsensystem der französischen Firma Barbier & Fenestre (Frédéric D. Barbier (1834–1912), Stanislas Fenestre (1836–1887) 1862 gegründet, 1887 in Barbier et Cie und 1889 in Barbier und Bénard umbenannt und mit Paul Turenne (1869–1944), seit 1901 BBT)[3], das aus 448 verschiedenen Linsen und Prismen bestand. Das drehbare Linsensystem wurde durch ein Uhrwerk mit einem Gegengewicht angetrieben, das alle drei Stunden hochgezogen wurde. Das Lichtsystem wurde mehrfach modernisiert und das Gebäude mit steinernen Wellenbrechern (1886–1887) gesichert und durch ein Lagerhaus (1889) sowie einem Maschinenhaus mit darunterliegendem Bootshaus (1955) erweitert. Bis 1977 war die Leuchtfeuerstation mit einer wechselnden Wärtermannschaft bemannt.
Die Leuchtturmwärter waren:
- Viktor Johan Eriksson (1885–1912)
- Karl Johan Mattson (1913–1939)
- Daniel Söderblom (1940, vorübergehend)
- Georg Adolf Tengström (1940–1942)
- Karl Johannes Hammarberg (1942–1956)
- Julius Ragnar Eriksson (1956–1977)
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Architekt Georg Schreck (1859–1925)
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Architektenzeichnung, 1884
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Märket Leuchtturm mit Wärterhaus, 1942
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Märket-Felseninsel mit Leuchtturmgebäuden, 2007
Leuchtturm heute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben einem Leuchtfeuer besteht eine automatische Wetterstation sowie eine Station für Navigationssysteme. Der åländische Museumsverein hatte in Zusammenarbeit mit der finnischen Leuchtturmgesellschaft den Leuchtturm Märket von Mai bis August/September 2007 wieder bemannt. In dieser Zeit wurden Führungen durch den Leuchtturm und über die Insel angeboten. Die Einnahmen wurden für die dringend notwendige Renovierung des Leuchtturms eingesetzt. Fahrten nach Märket starten von Käringsund (Eckerö, Åland) aus und dauern etwa 1 Stunde 45 Minuten pro Strecke. Auf Märket kann nur bei ruhiger See angelandet werden, weil es keinen Anlegeplatz für Schiffe gibt und die Insel nur durch Ausbooten erreicht werden kann. Märket ist nicht dauerhaft bewohnt, obwohl sich drei gemauerte Gebäude auf heute finnischem Territorium befinden.
Numismatische Würdigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem Leuchtturm als Abbild von Märket wurde 1992 durch Posten Åland in einem Briefmarkensatz eine Briefmarke mit einem Nominal von 2,10 Fmk herausgegeben.[4]
Besonderheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegen seiner relativ isolierten Lage wird der finnische Teil von Märket im Amateurfunk im Zusammenhang mit dem Erwerb von Diplomen traditionell als eigenständige geographische Entität angesehen. Auf Antrag darf beim Betrieb aus diesem Gebiet der spezielle Amateurfunkpräfix OJØ verwendet werden (sonst OHØ wie für die Åland-Inseln). Diese Besonderheit (normalerweise gelten ganze Länder als eine Entität) lockt immer wieder Funkamateure zu sogenannten DXpeditionen nach Märket, die jeweils lebhaften Funkverkehr mit sich bringen.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seppo Laurell: Licht auf See – Finnische Leuchttürme 1753-1906. Helsinki, John Nurminen Foundation, 2009. ISBN 978-952-9745-28-9.
- Jan Andersson: Märket – Leuchtturminsel an der Grenze zweier Länder. Helsinki, Suomen Majakkaseura, 2015. ISBN 978-952-93-6151-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Suomen rannikon loistot, Finlands fyrlista, kustområdet, Finnish list of lights, Coastal area. (PDF) In: traficom.fi. (schwedisch, finnisch, englisch).
- Alicia Bones: Märket Lighthouse. A long-disputed lighthouse built on the wrong side of a Finnish/Swedish island. In: atlasobscura.com. 30. Dezember 2012 .
- Finish Maritime Administration Leuchtturm Märket, 2008
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Russ Rowlett: Lighthouses of the Åland Islands. In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill (englisch).
- ↑
Registrierungen:
- UKHO: United Kingdom Hydrographic Office Publikation Admiralty List of Lights and Fog Signals
- NGA: List of Lights 116. (PDF; Sektion 9; Seite 210 (239)) NGA, 2023, abgerufen am 17. Mai 2023 (englisch).
- ARLHS: World List of Lights (WLOL) Finland. In: ARLHS. Abgerufen am 17. Mai 2023 (englisch).
- ↑ Thomas Tag: The Fresnel Lens Makers by Thomas Tag. In: United States Lighthouse Society. Abgerufen am 19. Mai 2023 (englisch).
- ↑ Briefmarke Märket Fyr. In: assets.lastdodo.com. Abgerufen am 19. Mai 2023.