Leuchtturm am Cabo Ráper

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Leuchtturm am Cabo Ráper
Faro Cabo Ráper
Der Leuchtturm am Cabo Ráper
Der Leuchtturm am Cabo Ráper
Der Leuchtturm am Cabo Ráper
Ort: Taitao, Chile
Lage: Chile
Geographische Lage: 46° 48′ 11,9″ S, 75° 38′ 18,6″ WKoordinaten: 46° 48′ 11,9″ S, 75° 38′ 18,6″ W
Feuerträgerhöhe: 14 m
Feuerhöhe: 61 m
Leuchtturm am Cabo Ráper (Chile)
Leuchtturm am Cabo Ráper (Chile)
Kennung: 1 Blitz alle 5 Sekunden
Nenntragweite weiß: 18 sm (33,3 km)
Optik: Drehspiegel (Seefeuer)
Funktion: Orientierungsfeuer
Bauzeit: um 1900 und 1912–1914

p4

Feldbahn am Cabo Ráper
O&K-Lok Nr. 4975/1912 der Feldbahn am Cabo Ráper
O&K-Lok Nr. 4975/1912 der Feldbahn am Cabo Ráper
Strecke der Leuchtturm am Cabo Ráper
Moderner Feldweg entlang der ehemaligen Trasse
Streckenlänge:7,5 km
Spurweite:600 mm (Schmalspur)
Puerto Slight
0 Schiffsanleger
7,5 Leuchtturm

Der Leuchtturm am Cabo Ráper (spanisch Faro Cabo Ráper) ist ein Leuchtturm auf der Halbinsel Taitao in der Región de Aysén von Chile.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Errichtung des Lagers in Puerto Slight[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. September 1900 begannen 22 Arbeiter und die Besatzung der Escampavía Yáñez mit den Bauarbeiten. Am 7. Oktober 1900 erließ der Ingenieur George Slight Anweisungen für den Bau des Turmes, des Leuchtturmwärterhauses und einer Lagerhalle sowie für den Bau des provisorischen Schiffsanlegers.

Die Einsamkeit und der lange Weg nach Puerto Slight verursachten Misstrauen und Angst unter den Bauarbeitern. Der Ingenieur Dupouy errichtete zwar am 7. November 1900 ein Lager in Puerto Slight, sah sich aber gezwungen, mit den Bauarbeitern nachts jeweils an Bord der Escampavía Yáñez zurückzukehren, was zu Verzögerungen beim Bau führte. Trotz schlechten Wetters wurde das erste Haus in Puerto Slight aber nach 68 Arbeitstagen fertiggestellt.

Nutzung des Schiffsanlegers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dampfschiffe von Braun & Blanchard bevorzugten, in Puerto Barroso anzulegen, bis George Slight am 18. Januar 1910 nach vielen ergebnislosen Formalitäten ein Regierungsdekret erhielt, das die Schiffe verpflichtete, auch in seinem Hafen anzulegen.

Bau der Feldbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zum 23. März 1912 wurde für den Transport des Baumaterials eine anfangs 3,5 km lange Feldbahnstrecke gebaut, die über mehrere bis zu 18 m hohe Brücken mit Stahlbeton-Pfeilern führte. Sie bot die einzige Möglichkeit, um durch das schroffe und felsige Gelände am Meer entlang zum Fuß des Hügels zu gelangen, auf dem der Leuchtturm gebaut wurde.

Die schließlich 7,5 km lange Feldbahn wurde 1913 fertiggestellt. Auf ihr fuhr ein Zug mit Kipploren und Flachwagen, die von einer von Orenstein & Koppel gelieferten Koppel-Lokomotive mit der Werksnummer 4975/1912 gezogen wurden.[1] Am Streckenende kurz vor dem Leuchtturm gab es eine Standseilbahn, auf der die Loren mit einer Seilwinde zum Leuchtturm hinaufgezogen wurden.[2]

Inbetriebnahme des Leuchtturms[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Leuchtturm wurde 1914 in Betrieb genommen.[3] Mit der Feldbahn wurden nach der Inbetriebnahme des Leuchtturms weiterhin Güter für den Betrieb des Leuchtturms sowie Lebensmittel für dessen Besatzung transportiert.[1]

Heutige Versorgung des Leuchtturms[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1921 wurde die Lokomotive aus technischen Gründen außer Betrieb genommen. Daraufhin wurden die Feldbahnloren bis 1933 von Hand geschoben. Heutzutage wird der Leuchtturm mit Hilfe eines kleinen Traktors und mit von Ochsen und Pferden gezogenen Karren versorgt. Viele Pfeiler der ehemaligen Feldbahnbrücken sind heute(2009) noch erhalten.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Faro Cabo Raper – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Mateo Martinic B. (Instituto de Historia Pontificia Universidad Católic¿i de Chile): Ferrocarriles en la zona Austral de Chile, 1869–1973. In: Historia No 38, Vol. II, julio-diciembre 2005, S. 377–378 und 383. Siehe auch HTML-Datei. Abgerufen am 1. März 2020.
  2. Martin Coombs (mit 11 Fotos aus der Sammlung von Allen Morrison): Lighthouse railways: Cabo Raper. Abgerufen am 1. März 2020.
  3. Lighthouses of Southern Chile: Aysén (Aisén) Region Lighthouses. Abgerufen am 1. März 2020.
  4. Martin Coombs (mit 14 Fotos aus der Sammlung von Capitán Luis Longhi Bernal der chilenischen Marine): Lighthouse railways: Cabo Raper. Abgerufen am 1. März 2020.