Liste der Klassischen Philologen an der Eberhard Karls Universität Tübingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Liste der Klassischen Philologen an der Eberhard Karls Universität Tübingen zählt Vertreter dieses Faches auf, die an der Universität Tübingen seit der Gründung der Universität (1477) gelehrt und geforscht haben. Die Klassische Philologie ist am Philologischen Seminar (gegründet 1838), innerhalb der Philosophischen Fakultät, angesiedelt und derzeit mit drei Lehrstühlen vertreten (Griechische Philologie: Irmgard Männlein-Robert, Lateinische Philologie: Robert Kirstein, Lateinische Philologie mit einem zusätzlichen Schwerpunkt in der Buchgeschichte: Anja Wolkenhauer).[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die griechische und lateinische Sprache wurden an der Universität Tübingen seit ihrer Gründung gelehrt. In der Frühen Neuzeit, namentlich nach der Reformation, wirkten mit Johannes Reuchlin, Jakob von Jonas und Joachim Camerarius berühmte Gelehrte in Tübingen. Besondere Bedeutung hatte die langjährige Tätigkeit von Martin Crusius (1526–1607), der Studenten aus vielen deutschen und europäischen Staaten anlockte. Dennoch blieb das Latein- und Griechischstudium auf die Vorbildung von Juristen, Medizinern und Theologen beschränkt.

Die Auswirkungen des Neuhumanismus zeigten sich in Tübingen erst verhältnismäßig spät. Der erste bedeutende Tübinger Philologe im 19. Jahrhundert war Gottlieb Lukas Friedrich Tafel (1787–1860), der vor allem durch seine Forschungen zu Pindar und seinen späteren Kommentatoren bekannt war. Gemeinsam mit Ernst Christian Walz (1802–1857), dem Herausgeber der Rhetores Graeci, war er Leiter des Philologischen Seminars, das auf königlichen Beschluss 1838 gegründet wurde. Das Seminar sollte (wie andere, schon lange existierende Einrichtungen dieser Art in Deutschland) die Qualität der Lehrerausbildung in Württemberg heben. Die Reform des philologischen Studiums in Tübingen ging jedoch auch nach der Gründung des Seminars nur langsam voran, weil die Theologen und Philosophen ihren Einfluss auf den Studiengang (ihre Hilfsdisziplin) weiterhin geltend machten. So klagte noch der spätere Leiter des Seminars Wilhelm Siegmund Teuffel (1820–1878) im Jahr 1876 bei seiner Begrüßungsrede der 31. Philologenversammlung in Tübingen: „Es ist freilich nicht viel was wir Ihnen bieten können. […] In Tübingen fanden die Fortschritte welche die philologische Wissenschaft seit Wolf besonders durch G. Hermann und A. Böckh, weiterhin durch Lachmann und Ritschl machte nur sehr langsam und unter schweren Kämpfen Eingang.“[2] So waren auch bis dato die bedeutenden Tübinger Philologen keine Zöglinge des Seminars, sondern weitgehend Autodidakten gewesen.

Ein Umschwung zeichnete sich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts ab: Neben Teuffel, der als Herausgeber der Real-Encyclopädie der classischen Alterthumswissenschaft und der Geschichte der römischen Litteratur große Verdienste erworben hatte, wirkte der Epigraphiker und Kulturhistoriker Ernst von Herzog (1834–1911) und der Literaturwissenschaftler und Archäologe Ludwig von Schwabe (1835–1908). Zu Teuffels Nachfolger wurde mit Erwin Rohde (1845–1898) ein erstklassiger Philologe aus der Ritschl-Schule berufen, der acht Jahre lang in Tübingen wirkte. Sein Nachfolger wurde Otto Crusius (1857–1918), der in Tübingen seine Studien über Herodas und die delphischen Hymnen verfasste.

Um die Jahrhundertwende gab es einen Generationenwechsel in Tübingen: Auf Otto Crusius folgte Wilhelm Schmid (1859–1951), ein Kenner der griechischen Literaturgeschichte; Ernst von Herzog wurde emeritiert und ihm folgte Gotthold Gundermann (1856–1921), ein Latinist und Wissenschaftshistoriker. Beide wirkten fast zwei Jahrzehnte nebeneinander, ab 1903 regelmäßig unterstützt von einem Assistenten (bzw. außerordentlichen Professor). Als Nachfolger Gundermanns wirkte von 1921 bis 1954 Otto Weinreich (1886–1972), der die lateinische Dichtung und die antike Religionsgeschichte gleichermaßen beherrschte. Den gräzistischen Lehrstuhl hatten nacheinander Johannes Mewaldt, Hans Herter und Friedrich Focke inne.

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg trat eine regelrechte Blüte der Klassischen Philologie in Tübingen ein: Den Lehrstuhl für Gräzistik nahm 1950 Wolfgang Schadewaldt (1900–1974) ein. Neben ihm wirkten der Latinist und Germanist Ernst Zinn (1910–1990), der Religionswissenschaftler Hildebrecht Hommel (1899–1996), der Rhetoriker Walter Jens (1923–2013) und der Musikwissenschaftler Günther Wille (1925–1996). Der nächsten Generation gehörten Hubert Cancik, Heinz Hofmann, Richard Kannicht und Ernst A. Schmidt an. Schadewaldts Forschungsschwerpunkt, die Philosophie Platons, verstätigte sich auch nach seiner Emeritierung durch die Berufung seiner Schüler Konrad Gaiser (1929–1988) und Thomas A. Szlezák (1940–2023).

Liste der Klassischen Philologen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angegeben ist in der ersten Spalte der Name der Person und ihre Lebensdaten, in der zweiten Spalte wird der Eintritt in die Universität angegeben, in der dritten Spalte das Ausscheiden. Spalte vier nennt die höchste an der Universität Tübingen erreichte Position. An anderen Universitäten kann der entsprechende Dozent eine noch weitergehende wissenschaftliche Karriere gemacht haben. Die nächste Spalte nennt Besonderheiten, den Werdegang oder andere Angaben in Bezug auf die Universität oder das Seminar. In der letzten Spalte stehen Bilder der Dozenten.

Wissenschaftler von bis Funktionen Bemerkungen Bild
Johannes Reuchlin (um 1500–1558) 1521 1522 Ordinarius Professor der griechischen und hebräischen Sprache
Jakob von Jonas (um 1500–1558) 1526 1533 Ordinarius Professor der hebräischen und griechischen Sprache
Joachim Camerarius der Ältere (1500–1574) 1535 1541 Ordinarius Reformer der Universität, las über lateinische und griechische Autoren; wechselte nach Leipzig
Melchior Volmar (1497–1560) 1541 1556 Ordinarius Jurist, las ab 1541 über lateinische und griechische Autoren
Martin Crusius (1526–1607) 1559 1607 Ordinarius Professor der griechischen und lateinischen Sprache, ab 1564 auch der Rhetorik; hielt berühmte Vorlesungen über griechische Literatur (einschließlich byzantinischer Literatur)
Nicodemus Frischlin (1547–1590) 1568 1582 Ordinarius Professor der Poesie und Geschichte; wechselte nach Laibach, später nach Straßburg
Christoph Kaldenbach (1613–1698) 1656 1698 Ordinarius Professor der Rhetorik und Poesie, Dichterphilologe
Johann Wolfgang Jäger (1647–1720) 1681 1684 Ordinarius Professor der griechischen Sprache; wechselte als Lehrer an das theologische Stift
Johann Osiander (1657–1724) 1688 1688 Ordinarius Professur der griechischen Sprache und Philosophie; später Kriegsrat bzw. Ephorus des theologischen Stifts
Johann Christian Klemm (1688–1754) 1717 1725 Ordinarius Professor der Philosophie, der griechischen und orientalischen Sprache; wechselte an die theologische Fakultät
Immanuel Hoffmann (1710–1772) 1757 1772 Ordinarius Professor der griechischen Sprache und Ephorus des theologischen Stifts
Jeremias David Reuss (1750–1837) 1768 1782 Privatdozent Privatdozent der Philologie und Kustos an der Universitätsbibliothek; verfasste Platon-Ausgaben und Kataloge der Universitätsbibliothek; wechselte nach Göttingen
David Christoph Seybold (1747–1804) 1796 1804 Ordinarius Professor der „classischen Litteratur“
Karl Philipp Conz (1762–1827) 1804 1827 Ordinarius Professor der „classischen Litteratur“, Dichterphilologe
Gottlieb Lukas Friedrich Tafel (1787–1860) 1815 1846 Ordinarius Repetent am Stift, 1818 außerordentlicher Professor, 1827 Ordinarius, 1846 quiesziert; erster moderner Erforscher der mittelgriechischen Literatur in Deutschland, gelangte von Studien über Pindar und seine Scholien zur byzantinischen Schriftstellerei
Ernst Christian von Walz (1802–1857) 1830 1857 Ordinarius Repetent, 1832 außerordentlicher Professor, 1834 titularer ordentlicher Professor, 1840 mit dem Gehalt eines Ordinarius; Spezialist für griechische Rhetorik, Herausgeber der Rhetores Graeci (9 Bände, 1832–1836), seit 1834 Leiter des Münz- und Antikenkabinetts mit eigenem Etat; hielt ab 1831 auch Vorlesungen über Kunstgeschichte; 1845–1847 Mitherausgeber der Real-Encyclopädie der classischen Alterthumswissenschaft
Wilhelm Siegmund Teuffel (1820–1878) 1845 1878 Ordinarius Privatdozent, 1849 außerordentlicher Professor, 1857 Ordinarius; Spezialist für römische Literatur, insbesondere Horaz; Herausgeber der Real-Encyclopädie der classischen Alterthumswissenschaft (1845–1852, 1860–1866) und einer bedeutenden Literaturgeschichte (erstmals 1868–1870)
Albert Schwegler (1819–1857) 1843 1857 Extraordinarius Privatdozent der Philosophie und Philologie, 1848 außerordentlicher Professor für „römische Litteratur und Alterthümer“; Spezialist für antike Kirchen- und Profangeschichte, verfasste Ausgaben der Homilien des Clemens von Alexandria und Kirchengeschichte des Eusebius (1852) sowie eine Römische Geschichte (3 Bände, 1853–1858)
August Rossbach (1823–1898) 1852 1856 Extraordinarius Privatdozent, 1855 außerordentlicher Professor; Spezialist für römische Dichtung (Catull, Tibull), römische Kulturgeschichte und griechische Metrik; wechselte nach Breslau
Rudolf Westphal (1826–1892) 1852 1862 Extraordinarius Privatdozent, 1857 außerordentlicher Professor; Spezialist für Vergleichende Sprachwissenschaft, griechische Metrik und Musikgeschichte; später Privatgelehrter (zeitweise Gymnasiallehrer in Livland und Moskau)
Karl Hirzel (1808–1874) 1857 1874 Ordinarius Nachfolger von Walz, 1864 Rektor des Tübinger Gymnasiums und Extraordinarius; Praktiker, Schul- und Verwaltungsorganisator
Karl Ludwig von Roth (1790–1868) 1859 1867 Privatdozent vorher Gymnasiallehrer in Nürnberg und Oberstudienrat in Stuttgart, las über griechische und römische Rhetorik sowie über lateinische Satiriker, Tacitus, Quintilian und Gymnasialpädagogik
Conrad Bursian (1830–1883) 1861 1864 Privatdozent Spezialist für griechische Geographie und Topographie, antike Kunstgeschichte, christliche Literatur und Wissenschaftsgeschichte; wechselte nach Zürich, später nach Jena und München
Ernst von Herzog (1834–1911) 1862 1902 Ordinarius Privatdozent, 1867 außerordentlicher Professor der klassischen Philologie und Archäologie, 1869 Mitleiter des Philologischen Seminars, 1874 Direktor und Ordinarius; hielt Vorlesungen über antike Kunstgeschichte, Epigraphik, Christliche Archäologie, Sprachwissenschaft, später auch über griechische und römische Geschichte
August Preuner (1832–1906) 1864 1866 Privatdozent Archäologe und Philologe; wechselte an die Universität Greifswald
Ludwig von Schwabe (1835–1908) 1872 1908 Ordinarius Professor für Klassische Philologie und Archäologie; Spezialist für antike Kunstarchäologie, Numismatik und römische Literatur; bearbeitete Teuffels Geschichte der römischen Litteratur (4. Auflage 1881–1882, 5. Auflage 1890)
Hans Flach (1845–1895) 1874 1885 Extraordinarius Privatdozent, 1877 Extraordinarius; Spezialist für griechisches Epos (Hesiod), Drama und antiquarische Literatur; verfasste mehrere Streitschriften über die akademischen Verhältnisse in Tübingen, ging 1885 als Zeitungsredakteur nach Hamburg
Erwin Rohde (1845–1898) 1878 1886 Ordinarius Nachfolger Teuffels; Spezialist für griechische Literatur-, Kultur- und Religionsgeschichte; wechselte nach Leipzig, später nach Heidelberg
Otto Crusius (1857–1918) 1886 1898 Ordinarius Nachfolger Rohdes; Spezialist für griechische Kleindichtung und Parömiographie, Herausgeber des Philologus; wechselte nach Heidelberg, später nach München
Wilhelm Schmid (1859–1951) 1887 1926 Ordinarius Privatdozent, 1893 außerordentlicher Professor, 1898 ordentlicher Professor, 1926 emeritiert; Spezialist für griechische Rhetorik und Stilistik (besonders der Kaiserzeit), bearbeitete mit Otto Stählin die Geschichte der griechischen Literatur von Wilhelm von Christ (5. und 6. Auflage in mehreren Bänden, 1911–1948)
Friedrich Cauer (1863–1932) 1890 1893 Privatdozent Spezialist für antikes Staatswesen und Politik; wechselte als Gymnasiallehrer nach Berlin
Rudolf Herzog (1871–1953) 1899 1909 Extraordinarius Ernst von Herzogs Sohn; Privatdozent, 1903 außerordentlicher Professor; Epigraphiker, leitete Ausgrabungen auf Kos; wechselte nach Basel, später nach Gießen
Gotthold Gundermann (1856–1921) 1902 1921 Ordinarius Nachfolger Ernst von Herzogs; Spezialist für griechische Fachschriftsteller (Medizingeschichte, Militärgeschichte) und Rezeption der antiken Literatur im Mittelalter
Adolf von Mess (1875–1916) 1909 1916 Extraordinarius Nachfolger von Rudolf Herzog; verfasste eine Caesar-Biographie (1913); früh verstorben
Otto Weinreich (1886–1972) 1916
1921
1918
1954
Ordinarius Nachfolger von Mess’, 1918–1921 Ordinarius in Jena und Heidelberg, dann als Nachfolger von Gundermann in Tübingen; Religionswissenschaftler und Spezialist für römische Dichtung (Catull, Martial) sowie den griechischen Roman
Friedrich Zucker (1881–1973) 1918 1918 Extraordinarius Nachfolger Weinreichs, Papyrologe; wechselte als Ordinarius nach Jena
Friedrich Pfister (1883–1967) 1918 1924 Extraordinarius Nachfolger Zuckers; Spezialist für antike Religionsgeschichte und christliche Literatur; wechselte nach Würzburg
Friedrich Focke (1890–1970) 1925 1946 Ordinarius Nachfolger Pfisters, 1933 persönlicher Ordinarius, 1939 etatmäßiger Ordinarius (Nachfolger Herters); Spezialist für griechisches Epos (Odyssee), Geschichtsschreibung (Herodot), Rhetorik (Demosthenes) und hellenistisches Judentum; 1935–1937 Rektor, 1946 Amtsenthebung, 1949 Ruhestand, 1952 Emeritierung
Johannes Mewaldt (1880–1964) 1927 1931 Ordinarius Nachfolger Schmids; Spezialist für antike Medizingeschichte und Philosophie (Lukrez); wechselte nach Wien
Hans Herter (1899–1984) 1932 1938 Ordinarius Nachfolger Mewaldts (bis 1933 Extraordinarius); Spezialist für griechische Philosophie (Platon), Geschichtsschreibung (Thukydides) und antike Religionsgeschichte; wechselte nach Bonn
Wilhelm Nestle (1865–1959) 1932 1935 Honorarprofessor Spezialist für griechische Religion und Philosophie (Vom Mythos zum Logos, 1940; Griechische Geistesgeschichte, 1944)
Walter Nestle (1902–1945) 1939 1942 Privatdozent Sohn von Wilhelm Nestle, Aischylos-Forscher; wechselte nach Freiburg, später Frankfurt am Main
Walter F. Otto (1874–1958) 1946 1958 Ordinarius Gastprofessor, ab 1950 Emeritus; Spezialist für griechische Religion und Mythologie
Walter Jens (1923–2013) 1949 1963 außerplanmäßiger Professor Privatdozent, 1956 apl. Prof.; Spezialist für antike Rhetorik und Geschichtsschreibung, Schriftsteller; ab 1963 erster Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Rhetorik
Jürgen Kroymann (1911–1980) 1949 1976 Professor Dozent, 1954/1955 Professor in Greifswald, 1958 apl. Prof., 1969 Wissenschaftlicher Rat und Professor; Spezialist für antike Geschichtsschreibung
Wolfgang Schadewaldt (1900–1974) 1950 1972 Ordinarius Professor für Klassische Philologie (Gräzistik) und Fortleben der Antike, 1968 emeritiert; verfasste grundlegende Studien zum griechischen Epos, Tragödie (Sophokles) und deren Fortleben in der Literatur der Spätantike, des Mittelalters und der Neuzeit
Hildebrecht Hommel (1899–1996) 1955 1964 Ordinarius Nachfolger Weinreichs; Spezialist für antike Religion
Ernst Zinn (1910–1990) 1956 1978 Ordinarius Professor für Klassische Philologie und Vergleichende Literaturwissenschaft; Spezialist für antike lateinische Dichtung (Horaz, Ovid) und moderne Literatur (Rainer Maria Rilke, Hugo von Hofmannsthal, Rudolf Borchardt)
Hellmut Flashar (1929–2022) 1959 1965 Privatdozent Assistent, 1961 habilitiert; Spezialist für griechische Philosophie (Platon, Aristoteles), Tragödie, Medizingeschichte und Wissenschaftsgeschichte; wechselte nach Bochum, später nach München
Theofanis Kakridis (1933–2019) 1959 1964 Lektor gab neu- und altgriechische Sprachkurse; wechselte an die Universität Ioannina
Eberhard Heck (1937–2022) 1963 2003 Professor Assistent, 1971 habilitiert und apl. Prof., 1976 Oberassistent, 1980 C2-Professor für Lateinische Philologie; Spezialist für Cicero und Laktanz
Konrad Müller (1920–2015) 1963 1964 Ordinarius Spezialist für spät-, mittel- und neulateinische Literatur; wechselte nach Freiburg (Schweiz)
Rüdiger Vischer (1936–2017) 1963 1998 Akademischer Rat Spezialist für lateinische Semantik und Stilistik, Verfasser der Lateinischen Wortkunde für Anfänger und Fortgeschrittene
Carl Joachim Classen (1928–2013) 1964 1965 Lehrstuhlvertreter vertrat Müllers Lehrstuhl; Spezialist für griechische Philosophie und antike Rhetorik; wechselte nach Würzburg, später Berlin (TU) und Göttingen
Joachim Dingel (* 1938) 1965 1992 Professor Assistent, 1972 Privatdozent, 1991 C2-Professor; Spezialist für römische Dichtung und die Literaturtheorie (Seneca, Quintilian); wechselte nach Hamburg
Hartmut Erbse (1915–2004) 1965 1968 Ordinarius Nachfolger Müllers; Spezialist für griechische Dichtung, Lexikographie und Scholien; wechselte nach Bonn
Egidius Schmalzriedt (1935–2003) 1965 1994 Professor Jens-Schüler, 1970 habilitiert und apl. Prof., 1975 C3-Professor für Antike Philosophie und Allgemeine Rhetorik; Spezialist für griechische Literatur
Ernst-Richard Schwinge (* 1934) 1965 1976 außerplanmäßiger Professor Assistent, 1967 habilitiert und Universitätsdozent, 1973 apl. Prof.; Spezialist für die griechische Tragödie und deren Nachleben in der Neuzeit; wechselte nach Kiel
Günther Wille (1925–1996) 1965 1991 Ordinarius Nachfolger Hommels; Spezialist für römische Geschichtsschreibung (Livius, Tacitus) und Musik
Heinz Happ (1931–2014) 1966 1996 Professor Privatdozent, 1973 apl. Prof., 1979 C2-Professor; Spezialist für spätlateinische Dichtung, lateinische Grammatik und Sprachdidaktik
Konrad Gaiser (1929–1988) 1968 1988 Ordinarius Nachfolger von Schadewaldt, Spezialist für griechische Philosophie (Platon; Platons ungeschriebene Lehre)
Richard Kannicht (1931–2020) 1969 1997 Ordinarius Spezialist für griechische Dichtung (besonders Drama), Literaturtheorie und Metrik
Hermann Steinthal (1925–2014) 1972 1989 Honorarprofessor Leiter des Uhland-Gymnasiums, Honorarprofessor für Didaktik der alten Sprachen
Hubert Cancik (* 1937) 1974 2003 Ordinarius Professor für Klassische Philologie und Geschichte der antiken Religionen; Spezialist für Kultur- und Geistesgeschichte Europas und des Vorderen Orients, Mitherausgeber des Neuen Pauly (1996–2012) und des Handbuchs religionswissenschaftlicher Grundbegriffe (1988–2000)
Ernst A. Schmidt (* 1937) 1979 2002 Ordinarius Nachfolger von Zinn; Spezialist für griechische Philosophie (Platon), römische Dichtung (Catull, augusteische Dichtung) und Augustin
Lutz Käppel (* 1960) 1990 1998 Privatdozent Assistent, 1997 habilitiert; Spezialist für griechische Tragödie, Lyrik, Mathematik, Mythologie und Wissenschaftsgeschichte; wechselte nach Kiel
Helmut Krasser (* 1959) 1990 1999 Oberassistent Assistent, 1996 habilitiert und Oberassistent; Spezialist für römische Literatur (Cicero, Catull, Horaz, Statius, Gellius); wechselte nach Gießen
Thomas A. Szlezák (1940–2023) 1990 2006 Ordinarius Nachfolger Gaisers; Spezialist für griechische Philosophie (Platon)
Karl-Heinz Stanzel (* 1958) 1992 außerplanmäßiger Professor Akademischer Rat, 1994 habilitiert, 2000 Akademischer Oberrat und apl. Prof.; Spezialist für griechische Philosophie (Platon) und Bukolik (Theokritos)
Heinz Hofmann (* 1944) 1993 2009 Ordinarius Nachfolger von Wille; Spezialist für griechische und römische Dichtung und Literaturgeschichte
Jürgen Leonhardt (* 1957) 2004 Ordinarius Nachfolger Canciks; Spezialist für klassische lateinische Literatur und deren Wirkungsgeschichte
Robert Bees (* 1962) 2004 Privatdozent Spezialist für griechisches Drama, Geschichtsschreibung und Philosophie (Stoa)
Irmgard Männlein-Robert (* 1970) 2006 Ordinaria Nachfolgerin von Szlezák; Spezialistin für griechische Literatur und Literaturtheorie der Kaiserzeit
Anja Wolkenhauer (* 1967) 2010 Ordinaria Nachfolgerin von Hofmann; Spezialistin für lateinische Literatur der Antike und des Humanismus
Robert Kirstein (* 1967) 2011 Ordinarius Zunächst Vertretungsprofessor, seit 2018 Nachfolger für Jürgen Leonhardt; Spezialist für griechische Literatur des Hellenismus, Kleindichtung, Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte und die Anwendung moderner Literaturtheorie auf antike Texte

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Richard Kannicht (Hrsg.): 1838–1988: 150 Jahre Philologisches Seminar der Universität Tübingen. Tübingen 1990 (Tübinger Universitätsreden 37)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Forschung | Universität Tübingen. Abgerufen am 10. November 2023.
  2. Verhandlungen der einunddreissigsten Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner in Tübingen vom 25. September bis 28. September 1876. Leipzig 1877, S. 1f.