Lochham (Gräfelfing)

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Lochham
Gemeinde Gräfelfing
Koordinaten: 48° 8′ N, 11° 26′ OKoordinaten: 48° 7′ 50″ N, 11° 26′ 0″ O
Postleitzahl: 82166 (früher 8032)
Vorwahl: 089

Lochham (bei München) ist ein Ortsteil der oberbayerischen Gemeinde Gräfelfing im Landkreis München.

Junge Menschen beim Baden an der Würm in der Grünanlage am Kirchweg in Lochham in unmittelbarer Nähe der Kirche St. Johannes der Täufer

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals urkundlich erwähnt wird Lochham als Lohen im Jahr 1256. Später erscheinen die Bezeichnungen Lohheim, Lochen, Loham und Lochheim. Der Name spielt vermutlich darauf an, dass hier in frühgeschichtlicher Zeit der erste Rodungsort des Würmtals lag. Die Lochhamer Geschichte ist eng verbunden mit der der Hofmark Gräfelfing, häufig auch mit der Planeggs und der Feste Planek. Bei einer Landesteilung zwischen den bayerischen Herzögen Rudolf und Ludwig wurde „Lohen an der Wirm“ dem Anteil München zugeschlagen. 1627/28 wurde der Ort von der Pest heimgesucht, 1632 fielen schwedische Truppen ein. 1876 vernichtete ein Großfeuer fünf der damals zehn Lochhamer Anwesen.

Seit der Gemeindebildung 1818 gehört Lochham zur Gemeinde Gräfelfing.

In Lochham entdeckten Prähistoriker 1910 elf Grabhügel als sehr frühe Zeugnisse aus der Mittelbronzezeit (Hügelgräberkultur); dabei stieß man auch auf Schädel mit rundlicher Öffnung als Beleg für eine operative Schädelöffnung Trepanation und die Tätigkeit von Medizinmännern. Friedrich Holste arbeitete 1938 durch Fundvergleiche mit anderen Orten den so genannten Lochham-Horizont als besondere Phase dieser Epoche heraus. Auch andere Teile des Ortes waren offenbar schon sehr früh besiedelt, so etwa im Bereich der heutigen Lindenstraße, der Maria-Eich-Straße und der Straße Im Birket.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lochham wird von der Würm durchflossen. Das Siedlungsgebiet ist mittlerweile mit Gräfelfing zusammengewachsen, und im Norden mit Neuaubing. Im Norden grenzt Lochham an die bayerische Landeshauptstadt München und an den Pasinger Stadtpark. Die BAB 96 (München – Lindau) führt, teils untertunnelt, durch Lochham.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die katholische Filialkirche St. Johannes Baptist stammt aus der Spätgotik Ende des 15. Jahrhunderts, ist im Kern jedoch romanisch. Die Kirche wurde 1728 barockisiert und 1955 erweitert. Die katholische Pfarrkirche für Lochham ist St. Johannes Evangelist. Sie wurde 1946/47 errichtet. In Lochham befindet sich die Akademie des Bayerischen Bäckerhandwerks.[1]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alltagszenen aus Lochham, Anfang der 1990er Jahre[2]

Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grund-, Volks- und Hauptschule[3]
  • Katholisches Pfarramt
  • Evangelisches Pfarramt
  • Haltepunkt der S-Bahn-Linie S6 (München – Gauting – Starnberg)

Erholungsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Absatz im Artikel → Gräfelfing

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • R. A. Hoeppner (Hrsg.): Festchronik 1200 Jahre Gemeinde Gräfelfing. Vergangenheit und Gegenwart. 1963.
  • Kurt Kibbert: Die Äxte und Beile im mittleren Westdeutschland. Band 1, Beck, München 1980.
  • Friedrich Wagner: Denkmäler und Fundstätten der Vorzeit Münchens und seiner Umgebung. Verlag Laßleben, Kallmünz.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lochham – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. siehe Homepage der Akademie
  2. Aus dem Archiv des Fotografen Andreas Bohnenstengel (Lokalzeitung 1991–1994): commons:Andreas Bohnenstengel Lokalzeitung
  3. Anbau der Volksschule Lochham: Ein Haus zum Wohlfühlen. In: merkur.de. 23. Oktober 2018, abgerufen am 28. Februar 2024.
  4. Chrismon 10/2015, S. 34.
  5. Michael Eham: Ex-Löwe Stefan Aigner hört auf - Erfolgreichste Zeit des Lochhamers bei Eintracht Frankfurt. In: merkur.de. 7. Juni 2021, abgerufen am 28. Februar 2024.