Ludolf Penkert

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Carl Ludolf Penkert (* 20. Dezember 1844 in Sangerhausen; † 1. Mai 1904 in Merseburg) war ein deutscher Arzt und Regierungsbeamter, zuletzt als königlich-preußischer Regierungs- und Geheimer Medizinalrat der Bezirksregierung der preußischen Provinz Sachsen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Penkert diente nach seinem Studium der Medizin an der Universität Greifswald, wo er 1867 promovierte, als Militärarzt im Sanitätskorps der Preußischen Armee. Als solcher nahm er am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil. Am 19. Januar 1875 als Assistenzarzt 2. Klasse der Reserve aus dem aktiven Armeedienst verabschiedet, ließ er sich als praktischer Arzt in Artern nieder.[1] Er wirkte aber nebenberuflich als Militärarzt im 1. Thüringischen Landwehr-Regiment Nr. 31 weiter, wo er 1881 als Stabsarzt verzeichnet ist.[2]

Bereits im Jahr 1874 wurde Penkert die kommissarische Verwaltung der Kreiswundarztstelle des Kreises Sangerhausen übertragen.[3] 1876 wurde er schließlich mit Belassung seines Wohnsitzes in Artern zum ordentlichen Kreiswundarzt des Kreises Sangerhausen ernannt.[4] Als solcher ist er auch im Handbuch der preußischen Provinz Sachsen von 1877 verzeichnet.[5] In dieser Zeit war Penkert auch wirkliches Mitglied des Allgemeinen ärztlichen Vereins von Thüringen.[6] 1881 nahm Penkert als Mitglied und Teilnehmer der 54. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte in Salzburg teil.[7] Penkert war maßgeblich an der Gründung des Arterner Krankenhauses beteiligt, dessen erster Arzt er war.[8]

Im Jahr 1889 wurde Penkert das Amt des Kreisphysikus des Kreises Merseburg übertragen,[9] womit er seinen Wohnsitz in die Hauptstadt der preußischen Provinz Sachsen verlegte. Als Kreisphysikus war er bis 1895 im Rang und mit Titel eines königlich-preußischen Sanitätsrates tätig. Im gleichen Jahr wurde er als Referatsleiter im Rang und mit Titel eines königlich-preußischen Regierungs- und Geheimen Medizinalrates in die Bezirksregierung der Provinz Sachsen berufen.[10] Als solcher berichtete er auch an den Minister der geistlichen Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten der preußischen Regierung in Berlin, so u. a. in einem Schreiben vom 26. März 1903.[11] Das Amt in der Bezirksregierung in Merseburg übte er bis zu seinem Tod aus.

Penkert erlag im 60. Lebensjahr einem Herzinfarkt. Das Familiengrab auf dem Stadtfriedhof St. Maximi (Merseburg) ist erhalten.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kurze Anleitung zur Trichinenschau. Zum Unterrichte und zur Wiederholung. Merseburg, Verlag von Friedrich Stollberg, 1893,[12]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ludolf Penkert war mit Anna geb. Haussknecht (* 7. Februar 1852; † 18. Februar 1912 in Merseburg) verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rechtsprechung und Medizinal-Gesetzgebung, Band 1, Fischer’s Medizinische Buchhandlung H. Kornfeld, 1904, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 339

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Militär-Wochenblatt. 60. Jahrgang, Berlin 1875, Digitalisat auf Google Books, S. 155.
  2. Dienstalters-Liste der Offiziere der Königlich Preussischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps 1881, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 545
  3. Amtsblatt der Regierung zu Merseburg 1874, Digitalisat auf Google Books, S. LXXV f.
  4. C. F. Kunze: Deutsche Zeitschrift für praktische Medizin, Band 3, Leipzig 1876, Digitalisat auf Google Books, S. 96
  5. Handbuch der Provinz Sachsen 1877, Magdeburg 1877, Digitalisat auf Google Books, S. 218
  6. L. Pfeiffer: Korrespondenz-Blätter des Allgemeinen Ärztlichen Vereins von Thüringen, Band 3, Leipzig 1874, Digitalisat auf Google Books, S. 279
  7. Hermann Pick: Tageblatt der Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte, Band 54, Salzburg 1881, Digitalisat auf Google Books, S. XVII
  8. Schmölling, Andreas: Zur Frühgeschichte des Arterner Krankenhauses und des ersten Krankenhausarztes Dr. Ludolf Penkert. Zeitschrift des Vereins für Heimatkunde, -Geschichte und -Schutz Artern e. V. ARATORA, Bd. 14.
  9. Deutsche medizinische Wochenschrift. Band 15, Georg Thieme Verlag 1889, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 164
  10. Zeitschrift für Schulgesundheitspflege: Beiheft, Band 9, L. Voss, 1896, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 54
  11. Heather Wolffram: The Stepchildren of Science: Psychical Research and Parapsychology in Germany, C. 1870-1939, Rodopi, 2009, Leseprobe auf Google Books, S. 127f.
  12. Titelseite auf AbeBooks
  13. a b Angehöriger des Corps Hasso-Nassovia
  14. Angaben vom Familiengrab auf dem Stadtfriedhof St. Maximi in Merseburg
  15. Datensatz (Memento vom 25. Februar 2019 im Internet Archive) in der Deutschen Digitzalen Bibliothek, abgerufen am 24. Februar 2019
  16. Adressbuch Merseburg 1940, Digitalisat auf Genwiki, abgerufen am 24. Februar 2019
  17. Ludolf Penkert: Die Gehorsamspflicht des Staatsbeamten gegen gesetzwidrige Befehle Vorgesetzter und seine aus ihrer Ausführung entstehende Haftung Dritten gegenüber, Greifswald 1911, Titelseite auf AbeBooks
  18. Datensatz auf MyHeritage, abgerufen am 24. Februar 2019
  19. Hochwasser der Elbe um die Bleicherhütte bei Bleckede, etwa 1912 gemalt. Öl auf Leinwand, Beschreibung auf zvab.com