Luzi Jenny
Luzi Jenny, mit vollem Namen Johann Luzi Jenny (* 6. April 1925 in Tschappina, Kanton Graubünden; † 20. Februar 2015 in Thusis[1]) war ein Schweizer Lehrer, Landwirt und Mundartautor.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Luzi Jenny wuchs in der Gemeinde Tschappina am Heinzenberg auf. Da bis in die 1970er-Jahre die ländlichen Schulen im Kanton Graubünden den ganzen Sommer über geschlossen waren, arbeitete er sowohl als Lehrer der örtlichen Gesamtschule wie auch als Bergbauer.
In den 1950er-Jahren fing er an, zunächst für die Schule Texte im Tschappiner Walserdeutsch zu schreiben. In den folgenden Jahrzehnten erschienen zahlreiche kleinere Veröffentlichungen, ab 1985 mehrere Erzählbände sowie ab 2000 einige von ihm besprochene CDs. Themen seines Schaffens waren «seine bäuerliche Bergdorfumwelt […] das ganze Spektrum unserer menschlichen Nöte, Freuden, Ohnmacht dem Schicksal gegenüber und Möglichkeiten der Wandlung, der Einsicht. Er schrieb über die Landschaft seiner Heimat, die häuslichen Verhältnisse, hin und wieder minuziös über Arbeitsvorgänge, Szenen aus dem öffentlichen Leben, voller Witz und Ernst. Am meisten aber schrieb er darüber, wia d Lüt bi ünsch äpa sind.»[2]
Jennys literarischer Nachlass liegt bei der Walservereinigung Graubünden.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1984: Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Tschappina[3]
- 2000: Kulturpreis der Stiftung Martin Peter Enderlin
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wier und schii. Dialektgschichtä va Tschappina. 1985.
- Im Gädemli. Gschichta und Gidichti im Tschappiner Dialekt. 2002.
- Ds Botmartisch Gschichta. 2011.
- Der Dracha am Beverin und andere Heinzenberger Sagen. 2014.
- Beiträge in verschiedenen Anthologien sowie in den Jahresberichten der Walservereinigung Graubünden, ab 1963.
CDs:
- Luzi Jenny erzählt Märchen in Tschappinerdialekt. 2000.
- Der Nitlaschmaus und andere Tschappinergeschichten. 2000.
- Ds Botmartisch Gschichta. 2011.
- Der Dracha am Beverin und andere Heinzenberger Sagen. 2021.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Cahannes: Sagen sind ein Teil unserer Kultur. Buchlesung mit Luzi Jenny. In: Pöschtli, 4. Dezember 2014, S. 15.
- Elisabeth Mani-Heldstab: Nachruf auf Luzi Jenny, Tschappina. In: Walser Mitteilungen 65, 2015, S. 18 f.
- Ruth Vischherr Strebel: Erinnerung an Heidi und Luzi Jenny. In: Pöschtli, 5. März 2015, S. 20.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Publikationen von und über Luzi Jenny im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Trauerfall Jenny-Allemann Luzi. In: todesanzeigenportal.ch.
- ↑ Elisabeth Mani-Heldstab: Nachruf auf Luzi Jenny, Tschappina. In: Walser Mitteilungen. 65, 2015, S. 18 f.
- ↑ Die Jenny waren Bürger von Praden (heute von Tschiertschen-Praden); Luzi Jennys Grossvater zog von dort über Urmein nach Tschappina.
Personendaten | |
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NAME | Jenny, Luzi |
ALTERNATIVNAMEN | Jenny, Johann Luzi |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Lehrer, Landwirt und Mundartautor |
GEBURTSDATUM | 6. April 1925 |
GEBURTSORT | Tschappina |
STERBEDATUM | 20. Februar 2015 |
STERBEORT | Thusis |