Lymphangiektasie

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Klassifikation nach ICD-10
I89.0 Lymphödem, anderenorts nicht klassifiziert, inkl.: Lymphangiektasie
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Lymphangiektasie (von lateinisch lympha ‚klares Wasser‘ + altgriechisch ἀγγεῖον angeīon ‚Gefäß‘ + ἔκτασις éktasis ‚Aufweitung‘) ist eine seltene krankhafte Erweiterung von Lymphgefäßen.[1][2]

Ursache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ursache der Erweiterung der Lymphgefäße liegt in einer Narbenbildung aufgrund vielfältiger Prozesse. Häufig liegt eine postoperative Obstruktion der Lymphwege zugrunde, eine abnormale Hautstruktur, Narbenkeloide und Sklerodermie, Alterung durch Lichteinwirkung (Photoaging) oder Steroide induzierte Atrophie können Ursachen sein.[2]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Häufigkeit ist nicht bekannt. Erworbene Formen treten meistens bei Erwachsenen als Spätfolge nach Mastektomie mit oder ohne Strahlentherapie als chronisches Lymphödem auf.[2]

Einteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Je nach betroffenen Organen können verschiedenen Formen unterschieden werden. Die häufigsten sind:

Grundsätzlich kann eine Lymphangiektasie überall vorkommen.[9][10]

Im Rahmen von Syndromen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Lymphangiektasie kann Merkmal einiger Syndrome sein:

Klinische Erscheinungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klinisch besteht eine Lymphangiektasie aus einer Ansammlung flüssigkeitsgefüllter Gefäße von 2 bis 10 mm Durchmesser, dazwischen befindet sich normales Gewebe.[2]

Diagnose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Diagnose ergibt sich aus der Klinik und Lokalisation.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lymphangiektasie. In: Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 266., aktualisierte Auflage. de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-033997-0.
  2. a b c d e emedicine
  3. Lymphangiektasie, intestinale primäre. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  4. Enzyklopädie Dermatologie Intestinale Lymphangiektasie
  5. Lymphangiektasie, intestinale sekundäre. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  6. Enzyklopädie Dermatologie Kutane Lymphangiektasie
  7. Enzyklopädie Dermatologie Lymphangiektasie des Penis
  8. Lymphangiektasie, pulmonale, kongenitale. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  9. K. Bansal, B. Sureka, S. Pargewar, A. Arora: Renal lymphangiectasia: One disease, many names! In: Indian journal of nephrology. Band 26, Nr. 1, 2016 Jan-Feb, S. 57–58, doi:10.4103/0971-4065.155730, PMID 26937083, PMC 4753746 (freier Volltext).
  10. E. Errichetti, E. Pegolo, V. De Francesco: Acquired lymphangiectasia of the vulva. In: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft = Journal of the German Society of Dermatology: JDDG, Band 13, Nr. 3, März 2015, S. 237–239, doi:10.1111/ddg.12505, PMID 25706522.
  11. Aplasia cutis congenita mit intestinaler Lymphangiektasie. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  12. Müller-Gang-Derivate - Lymphangiektasie - Polydaktylie. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).