Maestrani

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Maestrani Schweizer Schokoladen AG

Maestrani-Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1852
Sitz Flawil, Schweiz
Leitung Markus Vettiger
Mitarbeiterzahl 180
Branche Lebensmittelindustrie
Website www.maestrani.ch

Die Maestrani Schweizer Schokoladen AG mit Sitz in Flawil produziert und vertreibt Schweizer Schokolade und Confiserieprodukte. Das Unternehmen vertreibt auch die Marken Munz und Minor.

Geschichte

Aquillino Maestrani, der bei seinem Vater Giuseppe im Tessin die Kunst der Schokoladenherstellung erlernt hatte, eröffnete sein erstes Geschäft im Jahr 1852 an der Krongasse in Luzern. Giuseppe seinerseits hatte sein Handwerk, wie viele andere in jener Zeit, in der Lombardei erlernt (→Schweizer Schokolade). Sieben Jahre später, 1859, verlegte Aquillino seinen jungen Betrieb nach St. Gallen, an die Multergasse. Um seine Produkte anzupreisen, baute er mit dem sogenannten «Marmorhaus» einen wahren Prachtbau mitten in der Altstadt.

Bereits 1875 überstieg die Nachfrage die vorhandenen Produktionskapazitäten, daher wurde im Osten der Stadt ein neues Fabrikationsgebäude aufgebaut. Aquillino Maestrani starb 1880, er wurde zunächst in St. Gallen, dann später in Aquila (TI) beigesetzt. Seine drei Söhne Ludovico, Roberto und Savino führten das Unternehmen gemeinsam weiter.

1884 erwarb das Unternehmen das Gebäude einer ehemaligen Spinnerei in St. Georgen, wohin ein Jahr später auch die Fabrikation verlagert wurde. St. Georgen sollte bis ins 21. Jahrhundert Sitz des Unternehmens bleiben. Das Unternehmen Maestrani war weithin bekannt, der italienische König Umberto I. bestimmte sie zu seinem Hoflieferanten. 1912 erhielt das Unternehmen seinen heutigen Namen Maestrani Schweizer Schokoladen AG.

Die Jahre der Kriege in Europa brachten nach anfänglichem Aufschwung schwere Zeiten für das Unternehmen mit sich. Besonders die Rohstoffknappheit machte dem Unternehmen zu schaffen.

1998 erwarb das Unternehmen die Konkurrentin Munz in Flawil. Ein Jahr später begann der Neubau einer Fabrikationshalle in Flawil, mit der Absicht, die ganze Produktion von St. Gallen nach Flawil zu verlagern. Dies geschah in den Jahren 2003 und 2004.

Nur ein Jahr nach dem (geplanten) endgültigen Wegzug des Traditionsunternehmens aus der Gallusstadt, wurde in unmittelbarer Nähe der Stiftskirche St. Gallen ein neues Verkaufslokal - genannt „Chocolaterie“ - eröffnet. Dort werden nicht nur erlesene Schokolade verkauft, sondern die Besucher können auch einen Einblick in die Herstellung der Schokolade erhalten. Dazu wurden im Verkaufslokal Maschinen zur Schokoladenherstellung installiert.

Heute beschäftigt das Unternehmen etwa 180 Personen.

Trivia

  • Der Schriftzug Maestrani ist oftmals das erste, was Touristen sehen, wenn sie mit dem Zug in St. Gallen ankommen; prangt doch eine grossflächige Leuchtreklame über dem östlichen Ende des St. Galler Bahnhofs.
  • Über dem Eingang der Halle 7 der OLMA hing bis kurz vor deren Brand eine Werbung des Unternehmens, die zuletzt für einige Diskussionen gesorgt hatte. Die Werbung zeigte mehrere Schwarze in einer Weise, die der Verherrlichung der Sklaverei und der Ausbeutung nahe kam.

Weblinks, Quellen