Marineakademie und -schule (Kiel)

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Marineakademie Kiel um 1900

Die Marineakademie in Kiel wurde 1872 gegründet und war bis zum Ende des Ersten Weltkriegs eine höhere Bildungsanstalt der Kaiserlichen Marine, an der Seeoffiziere für Aufgaben in höheren Funktionen vorbereitet wurden.

Geschichte

Aula der Marineakademie 1904

Die Marineakademie wurde 1872 durch den Chef der Kaiserlichen Admiralität, Generalleutnant von Stosch, gegründet. Ziel war es, ausgewählte Seeoffiziere auf höhere Aufgaben in der Kaiserlichen Marine vorzubereiten. Als Vorbild diente die Preußische Kriegsakademie, welche die Generalstabsoffiziere der preußischen Armee ausbildete. Der Lehrplan umfasste marinespezifische Fächer wie z. B. Seekriegsgeschichte und allgemeinbildende Fächer. Zudem musste jeder Lehrgangsteilnehmer die Vorlesungen für zwei moderne Fremdsprachen besuchen. Die Ausbildung dauerte zu Beginn drei Jahre und wurde 1883 auf zwei Jahre verkürzt[1].

Die Marineakademie war der Inspektion des Bildungswesens der Kaiserlichen Marine unterstellt. 1888 zog die Marineakademie in ein repräsentatives Gebäude, wo sie bis 1910 zusammen mit der Marineschule Kiel-Düsternbrook, der Ausbildungsstätte für Seeoffiziere, untergebracht war. Diese wurde 1910 nach Flensburg als Marineschule Mürwik verlegt. Das Gebäude enthielt damals die Unterkünfte für die Seeoffiziere, darüber hinaus Modellsammlungen und eine Bibliothek von etwa 40.000 Bänden.

Das 1888 erbaute Gebäude in Kiel-Düsternbrook diente nach dem Ersten Weltkrieg als Dienstgebäude der Marinestation Ostsee. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es in den Besitz des Landes Schleswig-Holstein. Es ist heute das Landeshaus Kiel und dient als Parlamentsgebäude des Landtages des Bundeslandes Schleswig-Holstein[2].

Siehe auch

Literatur

Commons: Kiel Naval Academy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rolf Hobson: Imperialismus: Seemachtideologie, seestrategisches Denken und der Tirpitzplan 1875-1914. Übersetzt von Eva Besteck, Beiträge zur Militärgeschichte Bd. 61, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2004, ISBN 978-3-486-56671-0. S. 145ff
  2. Der Blaue Weg:Von der Marineakademie zum Landeshaus auf www.kiel.de. Eingesehen am 22. Mai 2009