Markus Pernhart
Markus Pernhart (* 6. Juli 1824 in Untermieger (nach SBL in Obermieger[1], heute ein Ortsteil der Marktgemeinde Ebenthal); † 30. März 1871 in Klagenfurt; eigentlich: Markus auch Marko Pernat[h]) war ein Kärntner slowenisch/österreichischer Maler romantischer Landschaftsimpressionen. Laut dem Slowenischen biographischen Lexikon gilt er als erster slowenischer realistischer Landschaftsmaler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Markus Pernhart wurde als ältestes Kind des Andreas Pernath, einem Tischler aus St. Veit im Jauntal, und der Ursula geb. Klotzer geboren.[2] Wahrscheinlich besuchte er in Tainach die Volksschule. Früh begann er u. a. Bienenstockstirnbretter zu bemalen und bot am Klagenfurter Wochenmarkt seine frühen humoresken Werke an. Mit kaum 12 Jahren bemalte er die Gasträume der Krajcar-Gaststätte zwischen Klagenfurt und Völkermarkt. Der Gastwirt machte den bischöflichen Kaplan Henr. Hermann auf den talentierten Buben aufmerksam. Mit 15 erlernte er die Malerei zunächst bei Andreas Hauser in Klagenfurt. Hermann unterstützte ihn weiterhin und brachte ihn mit seinem Gönner, den Görzer Erzbischof Franz Xaver Luschin (Franc Lušin) zusammen, der auch aus Tainach gebürtig war. Wahrscheinlich machte ihn Hermann mit Eduard von Moro bekannt. Durch diesen bekam er Kontakt zur Wiener Kunstszene, insbesondere zu Franz Steinfeld, der dort an der Akademie der Bildenden Künste lehrte. Er wurde weiter an die Münchner Akademie vermittelt, kehrte aber bald nach Kärnten zurück. Dort avancierte er unter seinem Künstlernamen Pernhart zum bekanntesten Landschaftsmaler seiner Zeit.
Burgen und Schlösser Kärntens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als sich Pernharts Zeichenstil voll entwickelt hatte, wurde er von Max von Moro ersucht, alle Burgen und Schlösser Kärntens zu zeichnen. Die Idee war, diese Bauwerke, wenn sie schon oft aus finanziellen Gründen nicht erhalten werden konnten, zumindest im Bild zu konservieren und so vor dem Verfall zu bewahren. Markus Pernhart enttäuschte seinen Auftraggeber nicht und hielt in Bleistiftzeichnungen kleinste Details der noch gut erhaltenen, aber auch der zum Teil schon verfallenen Anlagen fest. Bereits 1853 fertigte er 40 Zeichnungen an, später bis 198, die Eigentum des Geschichtsvereins für Kärnten sind. 1855 übergaben die Kärntner Landstände Kaiserin Elisabeth ein Album mit 21 Zeichnungen, zu denen Max Moro die Erläuterungen beitrug. Unter dem Titel Bilder aus Kärnten erschienen sie zwischen 1863 und 1868 in Lieferungen als Stahlstiche mit Begleittexten. Nach seinem Tode erschienen fünf lithographische Panoramabilder (Klagenfurt 1875 und 1889).[3]
Für die Kärntner und slowenische Kulturgeschichte allgemein ist insbesondere seine Zeichnung des Fürstensteins in situ in Karnburg bedeutend, da dies das einzige Zeugnis seiner ursprünglichen Lage darstellt.
Beginnende Freizeitgesellschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pernhart stellte Landschaften, vorzugsweise Seen- und Hochgebirgsmotive oder Burgen, aber auch Tier- und Stilllebenthemen, in idyllischem und pathetischem Stil dar. Seine Werke sind vor dem Hintergrund einer beginnenden Freizeitgesellschaft zu sehen, sie führen die regionalen Statusobjekte seiner Heimat vor.
Nachlass
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Markus Pernhart starb am 30. März 1871 im Haus mit der Nummer 28 am Klagenfurter Sankt Veiter Ring wahrscheinlich an seinen Unterleibsleiden und wurde am Friedhof in St. Ruprecht in Klagenfurt beigesetzt. Sein gesamtes gemaltes OEuvre besteht aus rund 1.200 Bildern, die sich auch nach seinem Tod einer großen Wertschätzung erfreuen.
In Slowenien sind 8 Bilder in der Slowenischen Nationalgalerie in Ljubljana erhalten, davon sind 4 von der Šmarna gora aus der Verlassenschaft des Bischofs Jernej Widmer, die von der Kranjska hranilnica (Sparkasse) erworben worden waren, einige Bilder sind in Privatbesitz.[4]
Sein Sterbehaus fiel in der zweiten Jahreshälfte 2004 zugunsten eines Einkaufszentrums der Spitzhacke zum Opfer. Nur noch die nebenstehenden Fotos erinnern an Pernharts letzte Residenz.
Über den Verbleib der Gedenktafel ist nichts bekannt.
Straßen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klagenfurt: Pernhartgasse
Werke (Auswahl)
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Großglockner von Hohenwartscharte, 1857
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Renaissance-Schloss Wernberg, um 1850
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Schloss Harbach, um 1860
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Karnburg mit Fürstenstein
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Gurnitz / Podkrnos Ebenthal in Kärnten
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Markus Pernhart: Stein im Jauntal
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arnulf Rohsmann: Markus Pernhart. Die Aneignung von Landschaft und Geschichte. Heyn, Klagenfurt 1993, ISBN 978-3-85366-708-8.
- Constantin von Wurzbach: Pernhardt, Marcus. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 22. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1870, S. 35–37 (Digitalisat).
- R. Milesi: Pernhart Markus. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 427.
- Viktor Steska: Marko Pernhart, In: Slovenski biografski leksikon (Slovenska akademija znanosti in umetnosti, Ljubljana), http://nl.ijs.si:8080/fedora/get/sbl:2004/VIEW/
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zu Markus Pernhart im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Bilder von Pernhart
- Literatur von und über Markus Pernhart im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Markus Pernhart im SBL: http://nl.ijs.si:8080/fedora/get/sbl:2004/VIEW/
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Viktor Steska, Marko Pernhart, In: Slovenski biografski leksikon (Slovenska akademija znanosti in umetnosti, Ljubljana).
- ↑ Grafenstein, Geburtsbuch V (1815–1835), S. 51
- ↑ Viktor Steska, Marko Pernhart, In: Slovenski biografski leksikon (Slovenska akademija znanosti in umetnosti, Ljubljana).
- ↑ Viktor Steska, Marko Pernhart, In: Slovenski biografski leksikon (Slovenska akademija znanosti in umetnosti, Ljubljana).
Personendaten | |
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NAME | Pernhart, Markus |
ALTERNATIVNAMEN | Pernath, Markus |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Maler |
GEBURTSDATUM | 6. Juli 1824 |
GEBURTSORT | Untermieger bei Grafenstein (Kärnten) |
STERBEDATUM | 30. März 1871 |
STERBEORT | Klagenfurt |