Martin Junge
Martin Junge (* 1961 in Chile) ist ein lutherischer Pfarrer und war von 2010 bis 2021 Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Genf.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Martin Junge wurde als drittes von fünf Kindern einer österreichischen Mutter und eines chilenischen Vaters geboren. Nach seinem Studium der Theologie an der Universität Göttingen und der Absolvierung eines Vikariats in der Friedenskirche Göttingen[1] sowie eines Gastvikariats in Hannover wurde er 1989 zum Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile (Iglesia Evangélica Luterana en Chile – IELCH) ordiniert.
In den Jahren von 1989 bis 2000 arbeitete Junge als Pfarrer in Gemeinden in Santiago de Chile und war von 1996 bis 2000 Präsident der IELCH.
Seit 2000 ist Junge Gebietsreferent für Lateinamerika und die Karibik in der Abteilung für Mission und Entwicklung des Lutherischen Weltbundes. Außerdem absolviert er seit 2008 am Verbandsmanagement-Institut (VMI) der Universität Freiburg in der Schweiz einen Diplom-Studiengang „Verbands-/NPO-Management“.
Der Rat des Lutherischen Weltbundes wählte Junge bei seiner Sitzung im Oktober 2009 in Chavannes-de-Bogis bei Genf zum LWB-Generalsekretär als Nachfolger des simbabweschen Theologen Ishmael Noko. Die Amtsübergabe erfolgte am 1. November 2010. Bei seiner Sitzung im Juni 2016 in Wittenberg verlängerte der Rat des LWB einstimmig das Mandat um eine zweite siebenjährige Amtszeit.[2] Im Mai 2020 teilte Junge mit, dass er sein Amt zum 31. Oktober 2021 niederlegen werde, drei Jahre vor dem regulären Ende seiner Amtszeit.[3]
Am 20. Oktober 2017 wurde Junge in Augsburg mit dem Preis Augsburger Friedensfest 2017 (Augsburger Friedenspreis) ausgezeichnet.[4][5] Der Laudator César García, Generalsekretär der Mennonitischen Weltkonferenz, würdigte Junge als jemanden, der „nicht auf Distanz geht, sondern zur Versöhnung auffordert“. Seine unermüdliche Arbeit für die Versöhnung zwischen den Konfessionen und für das Streben nach Gerechtigkeit und Frieden verdiene diese Anerkennung, so García.
Martin Junge ist seit 1987 verheiratet und Vater von zwei Söhnen.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lutherischer Dienst, 46. Jahrgang 2010, Heft 4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Martin Junge im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Martin Junge in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Lutherische Welt – Informationen zum Wechsel im Amt des Generalsekretärs 2010
- Der Chilene Martin Junge wird neuer Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (2010), auf landeskirche-hannovers.de, abgerufen am 5. Mai 2023
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Martin Junge. In: alumni-goettingen.de (Alumni Göttingen). Alumni Göttingen e. V., abgerufen am 5. Mai 2023.
- ↑ Evangelischer Pressedienst: Lutheraner wählen Junge erneut zum Generalsekretär ( vom 20. Juni 2016 im Internet Archive); abgerufen am 4. März 2024.
- ↑ Pressemitteilung des Lutherischen Weltbundes: LWB-Generalsekretär gibt Rücktritt 2021 bekannt, 20. Mai 2020, abgerufen am 22. Mai 2020.
- ↑ sz: Martin Junge erhält den Preis Augsburger Friedensfest 2017. In: daz-augsburg.de. 8. August 2017, abgerufen am 25. Oktober 2017.
- ↑ Augsburger Friedenspreis an LWB-Generalsekretär verliehen. ( vom 27. Oktober 2017 im Internet Archive) In: de.lutheranworld.org; abgerufen am 4. März 2024.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Junge, Martin |
| KURZBESCHREIBUNG | chilenischer lutherischer Pfarrer |
| GEBURTSDATUM | 1961 |
| GEBURTSORT | Chile |