Martin Cohn

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Martin Georg Cohn, geborener Kühn, zeitweilig Martin Kaufmann (* 28. Mai 1966 in Olsberg)[1], ist ein deutscher Politiker und Mitglied der SPD. Seit dem 1. Dezember 2017 ist er Oberbürgermeister der Stadt Leonberg. Von 2007 bis 2017 war er Bürgermeister der Gemeinde Rudersberg.

Leben und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Cohn ist in Goslar aufgewachsen. Nach dem Hauptschulabschluss (1981) absolvierte er von bis 1984 eine Ausbildung zum Bürokaufmann bei der Karstadt AG in Goslar. Von 1986 bis 1992 war er bei der Bundeswehr Soldat auf Zeit. Über die Abendrealschule (1991–1993) erwarb er 1994 die Fachhochschulreife mit dem Schwerpunkt Wirtschaft. Anschließend machte er von 1994 bis 1997 ein Verwaltungsstudium an der Fachhochschule für kommunale Verwaltung in Braunschweig. Dort erwarb Cohn den Abschluss Diplom-Verwaltungswirt FH. Von 1994 bis 2005 war er im Landkreis Goslar im Amt für soziale Dienste, in der Kämmerei und im Umweltamt tätig. Des Weiteren war er von 1998 bis 2001 nebenamtlicher Dozent an der FHS in Braunschweig für die Fächer Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsmathematik. Von 2006 bis 2007 war er ein Jahr lang in der Gemeinde Tuningen Kämmerer. 2007 wurde er zum Bürgermeister der Gemeinde Rudersberg gewählt und im April 2015 im Amt bestätigt. Seit September 2009 war Cohn Mitglied des Kreistages des Rems-Murr-Kreises und dort seit 2011 Fraktionsvorsitzender der SPD. Am 24. September 2017 wurde Cohn im ersten Wahlgang mit 51,98 Prozent der abgegebenen Stimmen zum Oberbürgermeister der Stadt Leonberg gewählt.[1]

Cohn ist Sprecher der „Interkommunalen Zusammenarbeit für stadtverträgliche Straßenmobilität“.

Im Mai 2019 entschied er sich, seinen Familiennamen Cohn anzunehmen. Im Alter von sechs Jahren hatte er den Namen Kaufmann seines Stiefvaters erhalten, zuvor hieß er Kühn. Der Name Kühn wurde von seiner Urgroßmutter sowie seinem Großvater aufgrund des Antisemitismus in dreißiger Jahren angenommen.[2]

Presserelevante Vorkommnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 2022 wurde bekannt, dass die erste Bürgermeisterin der Stadt Leonberg Cohn angezeigt hat, weil dieser sich in ein Ermittlungsverfahren bezüglich eines Verkehrsdeliktes gegen seine Person selbst eingemischt haben soll. Die Vorwürfe waren, dass Cohn versucht hätte Einfluss auf den Leiter der Verkehrsabteilung zu nehmen, um eine Einstellung des Bußgeldverfahrens wegen des Einsatzes eines zweifelhaften Messgerätes zu erreichen. Cohn war im Juli 2021 in Leonberg mit überhöhter Geschwindigkeit geblitzt worden.[3][4]

Ende des Jahres 2022 wurden Vorwürfe, diesmal bezüglich der Vorteilsnahme, geäußert: Cohn habe beim Kauf eines Luxussportwagens im Jahr 2020 einen Rabatt von knapp 88.000 Euro erhalten, nachdem er auf sein Amt als Oberbürgermeister Bezug genommen haben soll.[5][6]

Das Verhältnis zwischen Cohn und der ersten Bürgermeisterin Schmid wird als angespannt und von gegenseitigen Vorwürfen geprägt beschrieben. Im Juni 2023 hat Cohn Schmid die Dienstgeschäfte vorläufig untersagt. Die Begründung hierfür blieb weitgehend unbekannt.[7]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Henning Maak: Martin Kaufmann marschiert direkt durch. In: Leonberger Kreiszeitung. 24. September 2017, abgerufen am 16. November 2023.
  2. Thomas K. Slotwinski: Wie ein Kaufmann plötzlich zum Cohn wird. In: Leonberger Kreiszeitung. 31. Mai 2019, abgerufen am 16. November 2023.
  3. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Ärger im Leonberger Rathaus: Bürgermeisterin zeigt OB Cohn an. Abgerufen am 26. August 2023.
  4. Leonberger Oberbürgermeister steht im Verdacht, sein eigenes Bußgeldverfahren unter den Tisch gekehrt zu haben - ein Fall von Doppelmoral? 4. November 2022, abgerufen am 26. August 2023.
  5. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Weitere Vorwürfe in Leonberg: Luxusautokauf bringt OB Cohn neuen Ärger. Abgerufen am 26. August 2023.
  6. Stuttgarter Nachrichten, Stuttgart Germany: Schwere Vorwürfe gegen Leonberger Rathauschef: Rudersbergs Ex-Schultes schon wieder in Erklärungsnot. Abgerufen am 26. August 2023.
  7. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Eklat in Leonberg: Oberbürgermeister setzt Vize vor die Tür. Abgerufen am 26. August 2023.